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Ontario: Wo die wilden Bären wohnen

5x5-Baer_DSC_3532Kein Internet, kein Handy und kein Fernsehen gibt es auf der kleinen Insel im Wabatongushi See, hoch im Norden von Ontario. Allein die Anreise ist ein Abenteuer, Straßen gibt es in der Wildnis nicht, dafür sehr viel Wasser.

Holzboote an einem Steg

Nur mit Boot oder Wasserflugzeug ist die Wilderness Lodge zu erreichen

Kilometer um Kilometer frisst sich der Asphalt durch die Landschaft. Bäume, Seen und hohe Gräser. Manchmal sorgt ein Hügel für Abwechslung oder ein entgegenkommendes Fahrzeug, doch das passiert eher selten. Und plötzlich eine ganze Kolonne. Stau. Mitten in der Wildnis. Den Kanadier stört das wenig, er zuckt mit den Schultern. Warum aufregen? Kann man eh nicht ändern. Trucker nutzen die Auszeit, staubsaugen, putzen und polieren ihre Karre. Danach marschieren sie schnellen Schrittes um ihre chromblitzenden Gefährte. Kleiner Zwischensport. Fitness und Gesundheit sind selbst bei Männern in der Wildnis ein Thema. Ich beobachte das Geschehen, genieße die Sonne und quatsche mit meinen Mitgefangenen im Stau. Ins Gespräch kommt man in Kanada sehr schnell. Es kann sich auch niemand hinter seinem Handy verstecken, kein Empfang.

Boote in der Abenddämmerung mit Mond

Kanada ist auch ein Land des Lichts. Wasser, Boote und Sonne. Ach, wie schön!

Eigentlich waren wir auf dem Weg zum Bahnhof, wobei Bahnhof schon übertrieben ist. Der Zug hält auf Anfordern zum Ein- und Aussteigen und fährt alle Jubeljahre. Verpassen wir ihn, haben wir ein Problem. Eben anrufen geht auch nicht, das Handy funktioniert nicht. Aber wir sind in Kanada. Jemand, ein völlig Unbekannter, hatte unser Problem mitbekommen, gewendet und bis zum Handyempfang in die Zivilisation gefahren. Wenige Minuten später kommt er mit einem Grinsen zurück: „Der Zug fährt nicht ohne euch los, der Lokführer steht im Stau hinter uns.“

Ein Steg bei tief stehender Gegensonne

Jede Hütte hatte ihren eigenen Steg mit den typischen Muskoka Chairs. Schade, dass wir keine Zeit hatten, darin zu chillen

Irgendwann geht es weiter. Lokführer, Schaffner und wir klettern in den Zug, der bei Meile 206 mit lautem Tuten stoppt. Nur wenige Meter vom Gleis entfernt, schimmert Lake Wabatongushi im letzten Büchsenlicht. Ein Pontonboot schippert uns zur Errington’s Wilderness Lodge. Zuerst ein verheißungsvolles Licht am Horizont, das beim Näherkommen zu einem veritablen Holzhaus wurde.

Küsschen, Umarmungen, herzliche Worte und wohlige Wärme empfangen uns. Der erste von drei wunderbaren Abenden auf der Erringtons’s Lodge beginnt.

Holzsteg im Morgennebel

Postkartenidylle, oder?

To be continued…

Hier geht’s zur Errington’s Wilderness Lodge: www.wildernessisland.com

Die Reise wurde unterstützt von Ontario Tourism
Auf der Webseite von Ontario Tourism gibt es viele Infos, Tipps und fast alles über Ontario.
http://de.ontariotravel.net/

Koffertransfer mal anders.

Unser Wassertaxi – ein Pontonboot, mit dem wir zur Insel schipperten

Stau. alle nehmen’s locker, keiner hupt, flucht oder wütet. Kanadische Gelassenheit.

Gott sei Dank, wir sind an der richtigen Stelle ausgestiegen. Sonst hätten wir ein Problem gehabt, ohne Handy.

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Schon als Kind wollte ich nur eins: Raus in die Welt, Abenteuer erleben. Fernweh und Abenteuerlust stacheln mich noch immer an. Ob alleine, mit meinem Reisekind und meinen Hunden, reise ich am liebsten abseits der ausgetretenen Pfade und ich halte es wie Susan Sontag: "Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste."

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