Kofferpacken ist nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Meist mache ich das nach dem alten Motto: Erst alles in Koffer, See- oder Rucksack reinstopfen, eine Runde mit dem Hund gehen und anschließend die Hälfte – wenn ich gut bin, zwei Drittel – wieder rausholen. Das klappt eigentlich ganz gut. Nur drei Dinge sind immer mit dabei: Mein Moleskine, mein Messer und mindestens ein Hut.
Hut
Etwa 100 Hüte horte ich zuhause, Tendenz steigend. Vom Blumen bekränzten, Wagenrad großen, Ascot-tauglichen Exemplar, diverse Sommer- und Winterhüte bis zur camouflage-farbenen Tarnkappe für den Busch.
Den Tropenhelm hat mir mein Mann aus Jux für eine Malaysia-Reise geschenkt. Gekauft hat er ihn bei Ernst Brendler, dem Tropen- und Marinekaufhaus in Hamburg. Der Laden ist irre und besteht seit 1879 in der Großen Johannisstraße in der Nähe vom Hamburger Rathaus. Zitat des Verkäufers: „Sehr geehrter Herr, ohne mich in ihre Angelegenheiten mischen zu wollen, würde ich ihnen abraten, diesen Helm, aufgrund unserer kolonialen Vergangenheit, in Afrika zu tragen.“
In der Mitte mein Tilley Hat – mit lebenslanger Garantie! Dieses gute Stück mit super Lichtschutzfaktor und Belüftung hat der kanadische Globetrotter und Segler erfunden. Letztendlich aus Verzweiflung, weil er keine passende Kopfbedeckung finden konnte. Sehr passend, deshalb habe ich einen meinem Mann geschenkt und mir selbst gleich einen mit.
Tja, mein guter „Onkel Melchior Angel-Hut“ hat mir in (Malaria-) Mücken verseuchten Gebieten wie auf dem Chobe River in Botswana schon gute Dienste geleistet. Erst war ich zum Gespött meiner lieben Mitreisenden geworden, aber als die Mücken kamen, waren sie plötzlich ganz still und neideten mir meine geniale Mütze. Mit einem Dreh rollt das (imprägnierte) Netz über Gesicht und Nacken und die beißenden Biester bleiben draußen. Ja, schön ist anders, aber draußen ist mir das auch egal. Ungestochen zählt. Wer am zuletzt lacht …
Taschenmesser
Dann ist ein Schweizer Messer auch immer dabei. Leider haben Sicherheitsbeamte schon einige Male vergessene Messer in versteckten Taschen entdeckt, so dass ich meistens zwei Taschenmesser dabei habe. Ohne geht nicht. Stöcke für Stockbrot schnitzen, Dosen, Flaschen öffnen – inzwischen weiß ich sogar, wozu der Multi-Purpose-Hook gut ist: zum Moskitonetz feststecken in abgeschmackten Hotelzimmern!
Moleskine
Und ohne mein Moleskine gehe ich eigentlich nie aus dem Haus. Mein Liebling ist das Reporter-Notizbuch mit Softcover und Linien, das kann man so schön in die Oberschenkeltaschen stecken. Die Dinger halten wirklich einiges aus und beherbergen meine gedankliche Schatzkammer.
Dazu kommen noch Kameras, Aufnahmegeräte, Bücher und, und, und, … aber drei war ja die Ansage.
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