7 Fragen an, Reisen
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7 Fragen an Reisefeder Dörte


In der Rubrik „7 Fragen an“ befragen wir Menschen, die wir auf unseren Reisen kennenlernen oder mit denen wir zusammenarbeiten. Und wir stellen Euch nun auch uns selbst, das Reisefederteam vor, heute: Reisefeder Dörte.

1) Welches war Dein schönstes Erlebnis unterwegs?

Gibt’s nicht. Gibt so viele! Unterwegs sein. Gucken, was passiert. Nicht weiter wissen, dann Menschen ansprechen, zur Not mit Händern und Füßen –  und irgendwie ergibt sich irgendwas, was perfekt passt, womit man aber vorher nie gerechnet hat. Morgens raus, wenn die Luft noch kühl ist und alle anderen schlafen. Abends Sonnenuntergang am Lagerfeuer oder der Blick von oben auf Millionen Stadtlichter. Auf einem Schiffdach den Rio Paraguay hinunter. Oder Schnorcheln in Island. In Tansania die Kuh bestaunen, die indirekt den kleinen Gaskocher befeuert. Laut Lachen in Nunavut. Oder tausende Treppenstufen hinauf auf Chinas Gelbe Berge. Neue unbekannte Speisen probieren. Und vor allem: ohne Navi doch ans Ziel kommen…

2) Welches Erlebnis (auf Reisen) hat Dich nachhaltig beeinflusst?

Vielleicht das Paddeln in Finnland auf dem Saimaa-See: Wo die vorbeikommenden Finnen nicht nur mit voller Bepackung die Eskimo-Rolle hinkriegten, sondern auch immer am Boot ihre Kuksa hängen hatten, eine Holztasse. Und die dann mitten auf dem See eintauchten, um Wasser zu trinken. So klar und sauber war das. Ist es noch. Auch an den kleinen Seen hängt irgendwo das offizielle Ergebnis der Wasserproben.

Und vielleicht, dass ich Anfang September 2001 in New York war. Dann war aber die Zeit schon knapp und es wurde beschlossen, das World Trade Center einfach beim nächsten Mal zu besuchen… Carpe Diem?

3) Gibt es einen Gegenstand, den Du auf Reisen immer dabei hast?

Wohl irgendeine Art von Kamera – groß oder klein, wasserdicht oder zur Not ein „Tragtelefon“. Und früher immer ein kleines Wörterbuch. Jetzt gibt’s ja Apps. Aber auch sehr coole kleine Satzsammlungen wie Vokabelriegel o.ä. für die Hosentasche. Nicht nur gut, wenn der Strom alle ist… Man kommt sich auch nicht so digitalisiert vor!

4) Wenn Du ohne jegliche Alltagspflichten und gesellschaftliche Zwänge leben könntest – womit würdest Du dann den Großteil deiner Zeit verbringen?

Lesen, Zeitung und Bücher. Oft irgendwo in nem Café, versuchen, diese Sprache zu entziffern – geht gut mit Klatschblättern – oder Kinderbüchern! Die Lektüre hin und wieder sinken lassen, einen heißen Schluck nehmen. Und „Leute gucken“. Und dann lostapern, eintauchen und die neuen Wörter ausprobieren…

Und dann mal wieder mitten in der Natur übernachten, früh raus und mit der Kamera auf Entdeckungstour schlendern…

5) Welches war das gewöhnungsbedürftigste Essen, das Du je in einer anderen Kultur probiert hast?

Wahrscheinlich Surströmming in Schweden – riecht viel schlimmer, als es schmeckt, am besten mit Kartoffeln. Muktak bei den Inuit, von ähnlicher Konsistenz wie in China Hühnerfuß und Schweineohr? Einfach, weil es so zäh ist. Aber Chinesen kauen ja gerne dran wie Kaugummi. Es muss ja was dran sein, wenn man Hühnerfüße auch in Plastik eingeschweißt zum Mitnehmen kaufen kann! Wirklich lecker ist aber der Löffelvoll auf dem Bild unten: Sieht aus wie australisches „bush tucker“ der Aborigines, die dicken proteinreichen Witchetty-Maden, denen man den Kopf abbeißen soll, bevor man sie isst… *schüttel*. Aber das hier auf dem Löffel ist superlecker, Knollenziest in Chilimarinade!

6) Gibt es Dinge, die Du dank einer Reise an Deutschland bzw. Deiner Heimat besonders schätzen gelernt hast?

Dass man mit einer Fahrkarte einfach spontan in den Zug einsteigen kann und selbst im ICE keine Sitzplatz-Reservierung braucht. Im TGV geht das nicht, da ist es voll, wenn alle Sitze ausgebucht sind. In Peru war auch schon mal nix mehr frei. Doch wenn ich wirklich dringend irgendwo hin will, dann darf ich hierzulande – frei gewählt – auch mal auf dem Boden sitzen.

7) Welches Reiseziel ist auf Deiner Liste noch offen?

Uh uh… Schwer zu sagen. Und man kann Länder doch auch mehrfach bereisen. Muss man sogar!
Ich mag ja die kleinen Länder, an den Ecken von Europa – Portugal und Island, Estland/Finnland und Slowenien. Bolivien und Jordanien. Irgendwie ist es dort anders, charmanter als bei den benachbarten größeren „Platzhirschen“. Kanada ist eigentlich auch nur der „kleine Bruder“ der USA. Und Australien, Brasilien und China – sind mal die Ausnahme von der Regel… 😉
Habt Ihr Vorschläge für „kleine Brüder“ oder „kleine Schwestern“?

 

Kategorie: 7 Fragen an, Reisen

von

"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon" - so wahr! Also fuhr ich als Kind in Büchern um die Welt, bis nach Taka-Tuka-Land. Heute bin ich "in echt" unterwegs und schreibe manches Buch selber ;) Per Bahn, Pedale, Paddel und per pedes reise ich am liebsten, als Wissenschaftsjournalistin, Reiseautorin und Fotografin immer mit offenem Blick. Und einem Faible für Sprachen. In Bolivien und der Arktis, Australien, China oder Island. Slowenien, Polen. Finnland. Ach... Reisen!

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