Gerade bin ich aus Palma zurück und habe dort einige leckere süße Naschereien probieren dürfen. Auch in der Hauptstadt Mallorcas wird das Osterfest recht groß und spektakulär gefeiert. In Palma am Gründonnerstag (ab 19 Uhr) mit der Prozession des Crist de la Sang – an ihr nehmen alle Bruderschaften der Stadt teil. Die Figur des „Cristo de la Sang“, die meist verehrte Christusfigur der Insel, wird aus der Kirche l’Anunciació über die Costa de la Sang durch die Carrer Oms, Carrer Sant Miquel, den Plaça Major, Palma Dort und die Carrer Palau Reial zur großen Kathedrale getragen. Aber neben diesen christlichen Festlichkeiten bringt Ostern die Mallorquiner vor allem auch in der Küche zusammen.
Es ist große Tradition, typische Süßigkeiten wie Robiols (gefüllte Teigtaschen) oder Crespells (Kekse) zur Semana Santa zuzubereiten. Mittlerweile sind sie in etlichen Bäckereien und Konditoreien auf dem Eiland zu finden, aber in vielen Familien werden sie auch heute noch selbst von Hand und zuhause gebacken.
Panades
Das ganze Jahr über, aber ebenso speziell zu Ostern, gibt es die herzhaften Panades – oder auch Empanadas genannt. Besonders lecker und gut scharf gewürzt findet ihr sie etwa in der Panaderia S’Estació mitten im Herzen von Palmas Altstadt, auf der Carrer del Sindicat 66. Das Witzige: Besucher der Bäckerei können im Verkaufsraum durch den Glasfußboden direkt in die Backstube und den Meistern über die Schulter schauen.
Zurzeit werden die Empanadas dort in Massen hergestellt. Die Panades sind eine Art kleine Körbchen aus einem Teig aus Mehl und Schweinebutterschmalz, der salzig oder süß sein kann. Bäcker Juan Jaume, der schon seit 20 Jahren hier arbeitet, bereitet die Panades mit Lamm, Schwein oder Fisch, mit grünen Erbsen und würziger Sobrasada-Wurst zu. Juan erklärt: „Während der Karwoche essen viele der älteren, sehr religiösen Menschen zwar kein Fleisch. Doch diese Tradition ist bei den Jüngeren oft schon längst in Vergessenheit geraten.“ Lecker sind die Empanadas con carne allemal!
Robiols
Wer eher auf etwas Süßes steht, sollte Robiols probieren. Schmackhaft vor allem bei der neuen Filiale der Bäckerei Forn del Santo Christo (gegründet 1910) nahe des bekannten Plaça Majors. Die Robiols sind halbmondförmige Pasteten aus süßem Teig, die im Ofen gebacken und mit Hüttenkäse, Kürbismarmelade, Quark, Konfitüre, Quitten oder Konditorcreme gefüllt werden.
Wer noch mehr zu Mallorca bei uns lesen möchte, hier eine Geschichte zum Familienwandern.
Übernachten: Ein nettes, gemütliches Hotel mit zwölf Zimmern in einem alten Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert ist das Palacio ca sa Galesa. Mit Dachterrasse und traumhaftem Blick auf die Dächer Palmas, den Hafen und die Kathedrale.