„Lichtstadt Jena“ nennt sich die Stadt an der Saale, in der sich schon Goethe und Schiller trafen, Carl Zeiss seine optischen Werke gründete und in dieser Tradition noch heute Geistesblitz nach Geistesblitz zünden soll.
Vielleicht aber meint der Name auch das faszinierende Lichtermeer, das sich abends – von oben betrachtet – in den Talkessel in Thüringens hügeliger Landschaft schmiegt. Ganz oben leuchtet…
… der große rote i-Punkt, an der Spitze des „Jen Tower“ oder „Intershop-Turms“ – der 144,5 Meter hohe Rundturm überragt die Stadt und spiegelt sie in seinen Glasfassaden wieder. Ein renoviertes Erbe der DDR, mit dem der Sozialismus die Kirchtürme überragen wollte – und, ich lerne, das höchste Bürogebäude der östlichen Bundesländer [www.jentower.de]. Manche nennen es auch einfach nur „die Keksrolle“ oder „den Turm“.
Eine der obersten Etagen behergt ein Hotel. Und ganz oben lädt das schicke Restaurant „Scala“ zum Rundumblick, frei nach dem Motto:
„Kaffee: lecker – Essen: delikat – Aussicht: unbezahlbar“ !
Den Kontrast zum roten Punkt an der Dachkante setzt unten der blaue Schriftzug der Jenoptik – Zeiss lässt grüßen -, während mir oben noch die romantische Mondsichel in den Bildrand rutscht. Auf der Rundum-Balustrade ist Jena in alle Himmelsrichtungen zu begucken, windig ist es, aber endlich frühlingswarm: Überall ziehen sich gülden leuchtende Straßen-Adern durchs Häusermeer zum Horizont. Übrigens gehört das „i“ zum Punkt zum Logo von „Intershop“ – einem der Geistesblitze von Jena: Hier ertüftelten junge Informatiker eins der ersten Online-Shop-Systeme der Welt. Benannten es nach den alten DDR-Devisenläden, ist es noch heute am Markt.
Und bei Tag? Auch nicht zu verachten. Da unten irgendwo liegt auch das angeblich älteste heute noch in Betrieb befindliche Planetarium der Welt: das, wie könnte es anders sein in Jena, Zeiss-Planetarium. Bei Eröffnung 1926 war es zwar nur die Nummer Vier in Deutschland und der Welt, hat aber als einziges den Krieg überlebt.
Was dazu führt, dass man dort in der Kuppel heute mehrmals im Monat ein „Mondscheindinner“ unterm Sternenhimmel genießen kann: delikate Vier-Gänge-Menüs – vom 9000 Sterne-Koch. [www.mondscheindinner.de]
Alles sonst Interessante beim JenaTourismus [www.jenatourismus.de].