Reisen
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Entschuldigung, dass hier noch Schnee liegt

BergseeDie Wolken in den Dolomiten hängen tief, vom feinen Nieselregen kringeln sich die Haare in nassen Strähnen um die Mütze. Ab und zu  ertönt ein Platschen, wenn mein Wanderschuh wieder in eine Pfütze tritt. Und so meinte gestern fast jeder Südtiroler, sich bei mir fürs Wetter entschuldigen zu müssen. Gar nicht nötig.

Das mit dem Schnee wollte ich schließlich selbst so, denn ich recherchiere gerade für eine Wintergeschichte. Sobald wir beim Hochplateau Plätzwiese aus dem Auto steigen und die frische Schneeluft in die Nase steigt, geht es mir gut. Sogar der Nieselregen trägt dazu bei: Die Wolken verleihen den Dolomiten eine ganz geheimnisvolle Stimmung.

Plätzwiese

Und als Schreibtischfrau genieße ich jeden Tropfen, der mir aufs Gesicht fällt, zu hören, wie sich das Wasser gluckernd seinen Weg unter den Schneemassen sucht, um in kleinen Bächen talabwärts zu rauschen. Ein keckernder Vogel, der von einer knorrigen Zirbelkiefer auffliegt und schimpfend das Weite sucht. Hach, das ist Leben.

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Bei der abendlichen Runde um den Pragser Wildsee beeindruckt mich das Farbenspiel des türkisfarbenen Wassers mit den schneebedeckten Hängen und grünen Nadelbäumen. Und dann habe ich so viele interessante Menschen kennengelernt. Den Schuster, der Premium-Schuhe verkauft und maßschneidert – aber dabei unglaublich entspannt geblieben ist, „imma gmüatlich, koa Stress“. Den Bergführer, der schon in der ganzen Welt unterwegs war und gerade Terence Hill in einer Felswand für eine Filmproduktion gedoubelt hat. Oder die Hotelbesitzerin, deren Vorfahrin einst den Verwandten der deutschen Widerstandsbewegung Untergeschlupf gewährt hat. Aber dazu später mehr. Nun geht es wieder auf Tour…

www.suedtirol.info/Erlebe-Suedtirol/Dolomiten-Weltnaturerbe.html

Die Recherche wurde unterstützt von: SMG, Südtirol Marketing Gesellschaft. 

Kategorie: Reisen

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Vom heimischen Bauernhof ins Chemielabor und raus in die weite Welt: Heute lebe ich als Journalistin und Autorin - back to the roots - im Weserbergland und darf die Reiselust mit der alten Leidenschaft für Naturthemen verbinden. In unserer binationalen Familie sind wir als Grenzwandler zwischen Deutsch und Spanisch unterwegs.

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