Burg Hornberg im Neckartal war der Wohnsitz des berühmten Ritters Götz von Berlichingen. Der mit der eisernen Hand. Heute gehört die Ritterburg der Adelsfamilie von Gemmingen-Hornberg, und man kann die Ruinen aus dem 11. Jahrhundert besichtigen. Und zwischen den Mauern sorgen zehn Biotop-Inseln für biologische Vielfalt hoch über dem Neckar.
Eigentlich liegt es auf der Hand, wie gut das zusammenpasst: Burgruine und Biotop. Da gibt es mehr oder weniger verfallenes Mauerwerk mit in Ruhe gelassene Nischen, in denen üblicherweise nur Unkraut sprießt. Turmfalken, die oben kreisen, das kennt man, aber auch unten in Ruinen finden Pflanzen und Tiere Lebensräume – wenn man Wohlfühlinseln für sie schafft. Mauern bieten den Wechsel von schattigen, kühlen Plätzchen und sonnigen Flecken, für jeden ist etwas dabei, ob für Schmetterlinge, Mauereidechsen, Schlingnattern, Insekten oder Spinnen.
Biologische Vielfalt
Die große Festungsanlage besteht aus zwei Teilen: Im unteren, restaurierten Gebäude residiert die Adelsfamilie von Gemmingen-Hornberg. Der oberen Part der Anlage besteht aus Ruinen. Als vor einigen Jahren die Sanierung nötig war (das bedeutete: zehn Jahre Renovierungsarbeiten mit sechzig Baustellen!), da ließ sich Baron Dajo von Gemmingen-Hornberg schnell von der Idee des örtlichen NABU überzeugen, in dem alten Gemäuer auch Platz für biologische Vielfalt zu schaffen.
Und so entstanden zwischen den zehn Türmen zehn Biodiversitäts-Inseln. Mit Alt- und Totholzstapeln, Geröll- und Sandflächen für zahlreiche tierische und pflanzliche Lebensgemeinschaften, dazu auch ein Wildbienenhotel. Ein Kräutergarten befindet sich vor der Fassade des ehemaligen Wohnhauses des Götz von Berlichingen.
Artenschutz in Bio-Inseln auf Burg Hornberg
Definitiv ein Pluspunkt für die Besucher und Besucherinnen seien die Bio-Inseln, meint Hausherr Dajo von Gemmingen-Hornberg: „Hat man eine Burg besichtigt, so kommt man nicht mehr so bald wieder, denn das Mauerwerk verändert sich ja nicht so schnell. Aber bei den vielen Pflanzen gibt es immer etwas zu sehen, herrlich blühen etwa die Königskerzen.“ Für den gelernten Winzer ist die Vielfalt nicht nur hübsch anzuschauen, sondern er versteht es auch als „Beitrag zum Artenschutz in einer Welt, in der immer mehr Flächen zugebaut werden“.
Götz von Berlichingens Ritterrüstung
Altes Gemäuer, engagierter Adel. Auf den Schultern des 61-jährigen Baron Dajo von Gemmingen-Hornberg und seiner Familie hocken viele Ahnen, ihre Portraits zieren etliche Zimmer und Wände. Die Ahnengalerie reicht zurück bis ins 16. Jahrhundert, und im frühen 17. Jahrhundert erwarb Vorfahre Reinhard von Gemmingen-Hornberg die Burg. Direkt neben dem Wohngebäude liegt ein kleines Museum, es zeigt die original Ritterrüstung von Götz von Berlichingen und auch die Abschrift seines Lebens, die später Goethe zum Schauspiel inspirierte – erst Goethes Werk machte den Ritter mit der eisernen Hand berühmt.
Burg Hornberg, Burgruine im Neckartal
Burg Hornberg gilt als eine der besterhaltenen Ruinen im Neckartal. Liebevoll gepflegt, nicht totsaniert. Über die burgeigenen Weinberge blickt man hinab auf den Neckar sowie auf Neckarzimmern. Die Aussicht könnte schöner sein, man schaut direkt auf ein Gewerbegebiet. Auf der anderen, dem Neckar abgewandten Seite, dort beginnt hinter den Burgmauern dichter Wald. Die Tiefe des Odenwaldes beschert die Stille, die eine Burg ausmacht.
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Burg Hornberg bietet Führungen an (ab 10 Personen), darunter auch Auf den Spuren des Götz von Berlichingen.
Ungeführt kostet der Eintritt 7 Euro (5 Euro für Kinder von 6-17 Jahre). Organisiert oder alleine unterwegs kann man sich auf dem Gelände die Biodiversitäts-Inseln anschauen.
Copyright Titelbild: Burg Hornberg. Copyright für alle anderen Fotos, wenn nicht anders angegeben: Karin Kura
Die Reise wurde unterstützt von der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg sowie von der Touristikgemeinschaft Odenwald e.V.
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