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Holland: Burgen und Gärten ganz in der Nähe von Amsterdam – meine elf Tipps

Keine 30 Kilometer von Amsterdam entfernt – und es wird richtig schön kuschelig gemütlich. Kleine, urige Fischerdörfchen, ritterliche Burgen und tiefgrüne Wälder konnte ich gerade auf einer Pressereise in die Ortschaften ganz in der Nähe der holländischen Metropole kennen lernen. Meine elf Tipps, was ihr Spannendes direkt um die Ecke von Amsterdam, in Huizen, Naarden, Amstelveen, erleben könnt, erfahrt ihr direkt hier:

Radtour vom Fischerdorf Huizen nach Laren

Vom malerischen Fischerdörfchen Huizen (Tipp eins) geht’s los für uns am Alten Hafen entlang, hier liegen noch 100 Jahre alte „Botter“ Flachboote mit alten Segeln und ganz aus dunklem Holz in der Werft und im Wasser – wunderschön. Zu mieten sind die Boote übrigens (inklusive Picknick) über Huizerbotters. Die Nacht zuvor im Fletcher Hotel Nautisch Kwartier (Tipp zwei) direkt am Hafenbecken gemütlich übernachtet und leckeren frischen Fisch gegessen, in hübschen, bunt angestrichenen Cottages. Weiter geht’s mit den E-Bikes durch ruhige Seitenstraßen, belebte Einkaufsstraßen und hübsche Villenviertel von Huizen und Laren.

Schafe und schottische Hochlandrinder in der Tafelbergheide

Später durch ein blumenreiches und hügeliges Naturschutzgebiet, das Goois Natuurreservaat (Tipp drei), mit vereinzelten großen Waldabschnitten. Grasende Schafe und schottische Hochlandrinder begleiten uns durch die grüne Tafelbergheide. Sehr ruhig in diesem riesigen Park, Zeit für mich, um tief durchzuatmen und einfach nur vor sich hin zu radeln. Schön, das macht Spaß! Gerade mit den E-Bikes, wusch!

Die Impressionisten von Laren

In Laren angekommen, erwartet uns ein nettes, kleines, sehr wohlhabendes Städtchen mit alten Farmhäusern aus dem 17. Jahrhundert. Und mittendrin das Singer Laren Museum (Tipp vier). Es beherbergt eine beeindruckende Modern Art-Sammlung von Anna und William Singer, er Industrialist und Maler aus Pittsburgh, sie Kunstsammlerin Anfang des 20. Jahrhunderts.

„Einige holländische Impressionisten haben sich damals in Laren zusammengefunden“, weiß Museumsdirektor Jan Rudolph de Lorm zu berichten, um hier „in unserer schönen Natur in Ruhe zu malen“. Dem Museum gehört eine Villa an, ein nettes Café (die beiden Sammler sind hier mehrfach „anzutreffen“) und ein interessanter Skulpturen-Garten – einst von dem bekannten Landschaftsarchitekten Piet Oudolf entworfen. Eindrucksvoll: die Ausstellung von George Hendrik Breitner, bis September noch zu sehen!

Naarden verteidigte Amsterdam

Nach der Radtour geht’s zum Lunch weiter nach Naarden, ein tolles Beispiel für eine Festungsstadt (Tipp fünf). Sie diente strategisch als Verteidigung für Amsterdam. Gegen die Feinde aus dem Fernen Osten. Sie wurde im 16. Jahrhundert komplett zerstört und später wiederaufgebaut. Interessant, auch für Nicht-Liebhaber von Waffen, ist unter anderem das Vestingmuseum mit Kanonen aus der napoleonischen Zeit. Es erzählt die Geschichte von Naarden, wie die Soldaten die große Metropole nebenan beschützten. Eine gute Stärkung ist nach dem Museumsbesuch das leckere Steak-Sandwich im Vesting Hotel. (Tipp sechs). Und nett ein Spaziergang durch das hübsche Städtchen mit seinen Antiqueläden und kleinen Boutiquen!

Die Ritter von Muiderslot

Nachmittags geht’s zeitlich noch ein ganzes Stück zurück, in die Epoche des Mittelalters. Wir besuchen die Burg Muiderslot (Tipp sieben). Wunderschön gelegen und supergut erhalten, direkt hinter dem Festungsstädtchen Muiden. Ein gemütlicher Hafen lädt ein für ein Bierchen im Café Ome Ko, das älteste Seefahrer-Pub in der Stadt – von 1810. Selbst Napoleon soll es einmal besucht haben. In den Mauern von Muiderslot zeigt mir Führerin Waiman Yeung die Löcher in den Steinmauern: „Hier haben die Ritter Steine und Pfeile auf die Feinde geworfen.“ Und stolz berichtet sie, dass die Burg niemals besiegt wurde. Ein romantischer Kräutergarten schließt sich der Burg an.

Dreimal so groß wie der Central Park in New York

Am nächsten Tag dann eine freudige grüne Überraschung: Keine 20 Kilometer von Hollands Hauptstadt entfernt liegt der Amsterdamse Bos (Tipp acht). Das Waldgebiet ist dreimal so groß wie New York’s Central Park und komplett von Menschenhand erbaut. Waldranger Koos van der Weide schmeißt nur so mit Zahlen um sich. „Mit 1000 Hektar Größe ist unser Wald einer der größten Stadtparks von Europa“, berichtet er mir stolz. Rund 220 000 Bäume. 15 Kilometer Wasserwege, 116 Brücken. „In den 1930ern haben 20 000 Männer die Straßen durch den Park gebaut, aber auch Seen, Hügel aufgeschüttet“, weiß Koos. Heute ist es ein Platz für Konzerte, Theateraufführungen mit Picknick auf der Wiese etc. Am Ende des Spaziergangs treffen wir noch auf einen Bussard mitten im Wald. Er verspeist gerade ganz versteckt in der Baumkrone eine kleine Maus.

Bio-Ziegen im Amsterdamse Wald

Mittendrin im Amsterdamse Bos meckern 200 Ziegen lustig vor sich hin. Ihnen geht’s gut, sie leben auf der organischen Ziegenfarm Ridammehoeve. (Tipp neun). Die Farm der beiden Geschwister Dam läuft gut. Der Hof ist gefüllt mit jungen Familien, vielen Kindern, die die Ziegen mit Streicheleinheiten verwöhnen. „Unsere Eltern haben die Farm vor 33 Jahren gebaut, rein biologisch alles, Futter, Stroh, die Produkte, die wir hier herstellen“, erzählt mir Idis Dam. Speiseeis, Feta, Yoghurt, Milk, verschiedene Käsesorten. Aber auch das Fleisch der Ziegen wird verkauft. Für groß und klein gibt es Workshops wie Käse selbst machen oder Geburtstagspartys im Stall.

Japanisch am Abend

Ein absolutes Highlight am Abend in Amstelveen, ebenfalls um die Ecke der Metropole, ist das japanische Restaurant Izakaya Tanuki. (Tipp zehn). Exzellente Küche, nicht nur frisches Sushi und Sashimi, sondern auch tolle Fleischspieße, Gambas und andere Leckereien an eingelassenen Tatami-Tischen am Boden. Seit 25 Jahren schon wird die frische Küche – mit den netten Kellnern – dort zubereitet.

Cobra-Museum mit Fotos von Pierre Verger

Wer am nächsten Tag noch einmal Richtung Kunst unterwegs sein möchte, sollte in Amstelveen das Cobra-Museum (Tipp elf) besuchen. Etwas für Liebhaber von Modern Art mit wechselnden Ausstellungen (vor allem der Cobra-Bewegung des 20. Jahrhunderts). Noch bis September ist eine Fotoausstellung des Fotografen Pierre Verger zu sehen, klasse, sehr sehenswert! Interessante Reiseaufnahmen von Touren nach Brasilien und Afrika – im letzten Jahrhundert.

Für das Bierchen und den Snack am Ende der Reise in die Amsterdam-Region empfehle ich euch das witzige Restaurant Anna in Amstelveen, in einer alten Kirche beherbergt es seit 2013 eine der Brauereien von „naeckte“. Der frühere Beichtstuhl ist nun die Toilette… Aus den Orgelpfeifen wurde eine Bar gebaut. Schmackhafte Tomatensuppe, leckere fruchtige Biersorten. Und viel Live-Musik in der Kirche.

Noch ein Hotel-Tipp für Amstelveen: das aparthotel Cityden Stadshart, großzügige Suiten (super für Familien), bei dem leckeren Japaner direkt in der Nähe und sie haben ein sehr gutes Frühstücksangebot!

Hinreise

Von Düsseldorf und dem Rheinland ist die Anreise in die Amsterdamer Umgebung recht einfach. Mit der Deutschen Bahn dauert die Fahrt ab Düsseldorf zirka zwei Stunden nach Amsterdam, von dort sind die umliegenden Städte und Orte wie Huizen oder Naarden in 20-30 Minuten zu erreichen, das Amsterdam & Region Travel Ticket (ARTT) ist über I amsterdam erhältlich. Rabatte für die Burg Muiderslot gibt es zum Beispiel über die I amsterdam city card. Dieses bietet aber auch freien Eintritt für 70 Museen und andere Attraktionen in Amsterdam direkt.

Bei der Pressereise „Amsterdam Burgen & Gärten“ wurde ich netterweise von amsterdam & partners unterstützt. Wer noch mehr mehr zu Holland und der Amsterdam-Umgebung bei uns lesen möchte: Hier eine Story zu der Fliederzucht am Aalsmeer, den Tulpen und dem Strandort Zandvoort.

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