Das ist doch was für kleine Kinder?? Sich zum ersten Mal auf Skier stellen und irgendwie vorwärts zu kommen? In den Bergen vielleicht, aber wer im Flachland aufgewachsen ist, hat was nachzuholen. Wie dieser „Bär von einem Mann“… Dick eingepackt gegen Österreichs Kälte, steht er mit klobigen Klötzen an den Füßen im Schnee. Kleine Kinder haben weniger Fallhöhe – aber würde er je zugeben, dass ihm die Knie zittern??? 🙂
„Ganz schön rutschig“, knurrt der Kerl. Dabei ist es hier absolut eben… Pech, wenn man seine Wette verliert! Sein Einsatz war „endlich skifahren lernen“… Zum Glück gibt’s nen Skilehrer, der jetzt erstmal Aufwärmen verordnet. Männerballett im Schnee!!!
Aber dann, festgeklemmt auf schlüpfrigen Skiern, fühlt er sich offenbar keinen Deut besser… Dabei ist es immer noch waagerecht, Aber ohne Stöcke erstmal, sagt Heli, der rote Lehrer…
Ich muss grinsen: So ist das mit verlorenen Wetten. Immerhin liegt viel Schnee in Zell am See, auf dem Kaprun-Gletscher sogar bis in den Mai. Also fällt „Mann“ weich, im schlimmsten Fall. Die Aussicht ist jedenfalls grandios und die Sonne strahlt vom blauen Bilderbuch-Himmel: Beste Voraussetzungen, Rückzieher verboten.
Unser erster Lift ging auf die Hänge oberhalb von Zell am See (Unten ist der See schon eisfrei und die Enten tummeln sich wieder). Oben auf dem Anfängergelände geht es in Babyschritten voran: Erst seitwärts tapsen, Ski neben Ski, dann im Kreis mit den Spitzen in der Mitte. Umkippen gilt nicht. Am Hügel nebenan flitzen kleine Kinder in Schussfahrt hinunter. Und schließlich …
… erstes Gleiten, im Schneepflug. Und zweites Gleiten. Und Heli hat eine Spezialtechnik, damit die Ski dabei auch zusammenbleiben: Er fährt rückwärts voraus und hält die Spitzen zusammen. Abends? Der Bär hat Muskelkater.
Und am nächsten Morgen grinst Heli verschmitzt und spricht von Hängen und Bergschultern. Seinem Schüler huscht kurz Entsetzen übers Gesicht. Aber hey: Ist der Hang nur breit genug, lässt er sich im Zickzack flach befahren. „Berg- und Tal-Ski“ oder nein, „Innen- und Außen-Ski“ sind heute dran. Bis die Frage aufkommt: Wie zum Teufel kommt man beim Zickzack um die Ecke !? Inzwischen übrigens auf den Gletscherhängen von Kaprun, wo auch der Frühlingsschnee noch fester ist. Jedenfalls kommt hier Schwung in die Sache:
Und ab dann heißt es nur: üben, üben, üben. Die Schweißtropfen rinnen. Und daran ist nicht die strahlende Sonne schuld. Aber das Panorama ist grandios. Der Berg zum Gletscher heißt Kitzsteinhorn und weit oben lockt die „Gipfelwelt 3000“. Mit Restaurant und Plattform weit über dem Abgrund. Oder über Zell mit der schicken Designer-Gondel nach ganz oben auf die Schmittenhöhe, wo auch schon Kaiserin Sisi wandern ging. Im Sommer, allerdings…
Am dritten Tag des Crashkurses, bevor uns der Nachtzug wieder nach Norden bringt, geht’s nochmal richtig an die Muskeln. Zickzack bis zum Umfallen, bis die Berge Schatten werfen. Und Heli ruft: „Zeit für die letzte Abfahrt“. Und weil die Kraft doch nachlässt, kurz bevor der letzte Lift ins Tal fahren soll, gibt’s noch einen Schnelltransport auf der Pistenraupe.
Später meint der Kerl ganz vorsichtig: „N bisschen Skifahren kann ich, glaub‘ ich… Wann kommen wir wieder?“
Mal gucken. Zu genießen und entdecken gibt’s ja genug. Kasnocken beim „Alm-Öhi“, Spazieren durch das Städtchen Zell – mit Hundertwasserbrunnen – oder immer am Seeufer entlang. Oder die Seele baumeln mit Blick auf die Gipfellandschaft – dafür haben die Kapruner eine große Therme ins Tal gebaut, das „Tauern Spa“. Mit Sprudelbädern und Saunen, bis der Mond aufgeht…
Diese Recherche wurde unterstützt von Zell am See – Kaprun im Salzburger Land und von der Deutschen Bahn. Mehr zum Skigebiet und dem Bergland gibt’s hier. Und die aktuelle Schneelage liefern diese Webcams.
Oh ich erinnere mich noch an damals als ich jung war die vielen vielen Skikurse – aber einmal gelernt verlernt man es nie wieder – glaub mir!
Mel
Glaub ich gern! Wie Fahrradfahren – Hauptsache, der Schnee beim Fallen ist schön weich! 🙂
Hahaha, das Problem hatte ich auch, hab nur gedacht, hmm doch nicht so einfach, aber die lieben Bekanntschaften aus dem Hotel Meran haben mir geholfen, mir zumindest nichts zu brechen 😀 Ganz lieben Gruß
Danke, zurück 🙂
Erst ganz lange zweifeln, zittern, zuBodengehen — aber irgendwann flutschst dann doch, oder?! *g*
Das erinnert mich auch an die Anfänge meines Freundes vor zwei Jahren in Schenna Südtirol. Da war der ein oder andere blaue Fleck nicht zu vermeiden. Aber mittlerweile ist er schon richtig gut geworden! Also dran bleiben! LG Laura
Ich sag’s ihm! Übung, Meister, Hinfallen und Aufstehen und so…. 😉
Also macht Ihr seitdem zusammen die Alpen/Pisten unsicher? Weiter viel Spaß dabei!!
Sehr tolle Bilder. 😀 Eine Freundin hat auch ungefähr so ausgesehen und dann noch mit neuen Head Ski. 🙂
Danke fürs Lob!
Welche Marke auch immer… — Hauptsache, sie kommen den Berg runter 😉