Fit werden in den Rocky Mountains war das Motto meiner Reise nach Alberta. Eine gewisse Grundfitness habe ich durchaus, aber ganz anders wurde mir, als ich erfuhr, dass die Profi- und Extremsportlerin Silvia Furtwängler mitkommt. Die professionelle Hundeschlittenfahrerin wollte sich in den Bergen auf ihr nächstes Rennen vorbereiten – den Yukon Quest, das härteste Schlittenhunderennen der Welt.
Es gibt ja Dinge, die einen anziehen, faszinieren, die man unbedingt einmal machen will. Hundeschlittenrennen gehören für mich dazu. Der legendäre Yukon Quest oder das Iditarod, die härtesten Schlittenhunderennen der Welt. Quer durch Alaska 1600 oder 1850 Kilometer. Zwischen acht und 15 Tagen sind die Teams unterwegs. Ein Mensch und seine bis zu 16 Hunde. Allein in der weiten, weißen Leere, bei Temperaturen bis zu minus 70 Grad. Ein Kampf gegen die Naturgewalten, aber vor allem gegen sich selbst. Mit großer Ehrfurcht und voller Bewunderung habe ich Bücher und Artikel über die Musher gelesen, bin mitgefahren, habe mitgefroren und mitgelitten. Abenteuer mit Hund – genau mein Ding.
Und dann erzählte Netti Hehn von Travel Alberta, eine Silvia Furtwängler käme mit nach Alberta. Aha, Silvia wer? Na die Hundeschlitten-Fahrerin, die die das Yukon Quest mitgefahren hat. Silvia will die Reise in die Rocky Mountains nutzen, um sich fit zu machen. Klar, war ja auch Sinn und Zweck des Trips: Sommerbootcamp in Alberta – fit werden in den Rocky Mountains. Morgens joggen, Zirkeltraining oder Yoga, dann wandern, raften oder reiten.
Ein bisschen googeln brachte mich in punkto Silvia weiter. Wow, tatsächlich. Die erste und bis jetzt einzige deutsche Frau, die das Yukon Quest gefinisht (schönes Neudeutsch) hat. Was muss das für eine Frau sein? Auf jeden Fall hart im Nehmen, aber sonst? Arrogante Superzicke, die allen davonläuft und über meine zehn läppischen Liegestütze lacht?
Ein bisschen bang war mir schon, wie soll das werden, wenn so eine Superfrau dabei ist? Superfrau stimmt, der Rest nicht. Trotz ihrer Erfolge als Hundeschlittenfahrerin, keine Spur von Arroganz oder Hochnäsigkeit. Auch Silvi hat beim Training gestöhnt, rannte nicht allen davon oder macht auf Kraftprotz. Gut, sie übernahm gern die Führungsrolle – Alphatierchen halt, sie hielt unser Rudel zusammen und sorgte sich um die Schwächsten.
Sie ist wie der gute Kumpel von nebenan, nur dass sie unglaublich viel positive Energie ausstrahlt, die abfärbt. Nicht die Energie, die ein schlechtes Gewissen macht, wenn man selber den Hintern gerade nicht hochbekommt, sondern eine, die mitreißt. Genua, wie ihr Lachen.
Selten habe ich auf einer Reise soviel gelacht und über Hunde geredet. Eigentlich gehören Huskies nicht zu meinen Hundefavoriten. Aber was Sivia für Geschichten erzählt hat, bröckelt meine Abneigung erheblich.
Nächster Plan: Nach Norwegen zu Silvi fahren und Huskies kennen lernen. Weiß nur mein Mann noch nichts von…
Die Reise wurde von Travel Alberta unterstützt.