Kein Internet, kein Handy und kein Fernsehen gibt es auf der kleinen Insel im Wabatongushi See, hoch im Norden von Ontario. Allein die Anreise ist ein Abenteuer, Straßen gibt es in der Wildnis nicht, dafür sehr viel Wasser.
Kilometer um Kilometer frisst sich der Asphalt durch die Landschaft. Bäume, Seen und hohe Gräser. Manchmal sorgt ein Hügel für Abwechslung oder ein entgegenkommendes Fahrzeug, doch das passiert eher selten. Und plötzlich eine ganze Kolonne. Stau. Mitten in der Wildnis. Den Kanadier stört das wenig, er zuckt mit den Schultern. Warum aufregen? Kann man eh nicht ändern. Trucker nutzen die Auszeit, staubsaugen, putzen und polieren ihre Karre. Danach marschieren sie schnellen Schrittes um ihre chromblitzenden Gefährte. Kleiner Zwischensport. Fitness und Gesundheit sind selbst bei Männern in der Wildnis ein Thema. Ich beobachte das Geschehen, genieße die Sonne und quatsche mit meinen Mitgefangenen im Stau. Ins Gespräch kommt man in Kanada sehr schnell. Es kann sich auch niemand hinter seinem Handy verstecken, kein Empfang.
Eigentlich waren wir auf dem Weg zum Bahnhof, wobei Bahnhof schon übertrieben ist. Der Zug hält auf Anfordern zum Ein- und Aussteigen und fährt alle Jubeljahre. Verpassen wir ihn, haben wir ein Problem. Eben anrufen geht auch nicht, das Handy funktioniert nicht. Aber wir sind in Kanada. Jemand, ein völlig Unbekannter, hatte unser Problem mitbekommen, gewendet und bis zum Handyempfang in die Zivilisation gefahren. Wenige Minuten später kommt er mit einem Grinsen zurück: „Der Zug fährt nicht ohne euch los, der Lokführer steht im Stau hinter uns.“

Jede Hütte hatte ihren eigenen Steg mit den typischen Muskoka Chairs. Schade, dass wir keine Zeit hatten, darin zu chillen
Irgendwann geht es weiter. Lokführer, Schaffner und wir klettern in den Zug, der bei Meile 206 mit lautem Tuten stoppt. Nur wenige Meter vom Gleis entfernt, schimmert Lake Wabatongushi im letzten Büchsenlicht. Ein Pontonboot schippert uns zur Errington’s Wilderness Lodge. Zuerst ein verheißungsvolles Licht am Horizont, das beim Näherkommen zu einem veritablen Holzhaus wurde.
Küsschen, Umarmungen, herzliche Worte und wohlige Wärme empfangen uns. Der erste von drei wunderbaren Abenden auf der Erringtons’s Lodge beginnt.
To be continued…
Hier geht’s zur Errington’s Wilderness Lodge: www.wildernessisland.com
Die Reise wurde unterstützt von Ontario Tourism
Auf der Webseite von Ontario Tourism gibt es viele Infos, Tipps und fast alles über Ontario.
http://de.ontariotravel.net/

Stau. alle nehmen’s locker, keiner hupt, flucht oder wütet. Kanadische Gelassenheit.

Gott sei Dank, wir sind an der richtigen Stelle ausgestiegen. Sonst hätten wir ein Problem gehabt, ohne Handy.
Der Witz mit dem Lokführer hat mir gefallen! Und dir Fotos erst Recht! Bitte schnell mehr davon 😉
Das klingt toll!!