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Rovaniemi: Zu Besuch beim Weihnachtsmann

Weihnachtsmänner haben derzeit Hochsaison. Auf jedem Weihnachtsmarkt sitzen, stehen und gehen rotberöckte Männer mit Rauschebärten und Säcken voll Süßkram. Kinder sind verstummt oder nuscheln auswendig Gelerntes auf Vorsagen der Eltern. Meistens regnet es und die Stimmung ist mies. Aber es geht auch anders: mit Schnee, klopfenden Kinderherzen und einem richtigen Weihnachtsmann. In Rovaniemi, wo der Weihnachtsmann zuhause ist.

Bei manchen Reisen frage ich mich, warum tust du dir das an? Mit meinem kleinen Sohn bin ich von Hamburg nach Helsinki und von dort zum Weihnachtsmann nach Rovaniemi geflogen. Nix mit entspannt shoppen, lesen oder in Ruhe arbeiten. Stattdessen verstecken. Einen klitzekleinen Moment habe ich nicht aufgepasst und der Racker war weg. Schreiend und Schweiß überströmt suche ich alles ab. Bis dann endlich mit einem spitzbübischen Grinsen er irgendwo hervortritt und mit treuen Augen erzählt, er habe doch ganz brav da gesessen und Flugzeuge geguckt. Grrr und drei Omms. Früher konnte man Kinder noch anleinen, warum heute nicht mehr?

Im Flieger ist alles gut und auch das Umsteigen in Helsinki ist dank einer großen Portion

Kind küsste ein ausgestopftes Rentier

Küsschen für das ausgestopfte Rentier

Nudeln entspannt. Auf dem Flugsteig nach Rovaniemi herrscht vorweihnachtliche Jahrmarktsstimmung. Nur Kinder. Von wegen, dass Familien mit Kleinkindern zuerst einsteigen dürfen. Ein paar wenige, gequält guckende Geschäftsleute dürfen vor der Horde den Flieger betreten.

Kind küsst eine Wichtelfrau in Rovaniemi

Küsschen für die Wichtelfrau – Weihnachten, das Fest der Liebe

Freudige und gespannte Erregung liegt in der Luft. Familien aus aller Welt treffen aufeinander. Die gleichen Kinderweihnachtsbücher werden vorgelesen. Auf Deutsch, Englisch oder Japanisch. Völkerverständigung ohne Worte. Genial. Irgendwann fängt jemand an, Ihr Kinderlein kommet zu singen. Der ganze Flieger stimmt ein. Vielsprachig, laut und falsch. Ein Moment, der unter die Haut geht.

Rotes Ferienhaus mit Weihnachtsbaum auf der Terrasse in Rovaniemi

Unser Ferienhäuschen, natürlich mit eigener Sauna. Genial

In Rovaniemi bringt uns ein geschmückter Weihnachtsbus zum Dorf. Die Sonne ist längst untergegangen, aber dunkel ist es nicht. Unzählige Lichter glitzern golden im Schnee. Die Bäume tragen Schneemützen, sind mit Sternengirlanden und Kerzen herausgeputzt und strahlen. Magische Momente.

Weil der Weihnachtsmann schon schläft, müssen wir unseren

Kind rutscht auf einem Schneeberg hinunter

Winter-Weihnachtsstimmung pur. Schnee, Schlitten und Schlittschuhe. Wintervergnügen, das in Hamburg fast immer fehlt

Besuch auf morgen verschieben. Zum Glück geht der Kleine lieb ins Bett. Wir sind in Finnland: Also, ab in die Sauna. Göttlich.

Natürlich ist die Nacht kurz, schließlich wartet der Weihnachtsmann. Dick eingemummelt laufen wir los. „Wir“  ist allerdings nicht ganz richtig. Ich laufe und ziehe Freddie auf dem Schlitten. Weit ist es ohnehin nicht weit ist bis zum schweren Holzportal, hinter dem der Santa residiert. Dann geht die Türe auf und ein Lichtermeer ergießt sich über uns. Wir müssen blinzeln. „Kommt herein“, brummt ein veritabler Bass. „Keine Angst, setz dich.“ Auch mein Herz klopft. Der Weihnachtsmann wie aus dem Bilderbuch.

Kind beim Weihnachtsmann in Rovaniemi

Zu Besuch beim Weihnachtsmann: Herzklopfen auch für Erwachsene

Ein mächtiger Gesell in einem weißen, bestickten Hemd, mit einem roten Umhang, roter Zipfelmütze und wallendem Rauschebart. Eine schweißnasse Hand rutscht aus meiner. Mein Kleiner nimmt all seinen Mut zusammen und stapft in seinen Winterstiefeln und dem Schneeanzug zum Weihnachtsmann, der ihm freundlich seine riesige Pranke entgegenstreckt. Bevor der Wallebart auch nur einen Ton sagen kann, sprudelt es aus dem Kind heraus: „Bagger, Kran.“ Kurze Pause und ein gepresstes: „Bitte.“ „So, so“, brummt der alte Mann. „Warst du denn auch immer artig?“ Frederik kneift die Augen zusammen und guckt mich schelmisch an.

Kind auf einem Kinderschneemobil

Schneemobil für Kinder – mir ist fast das Herz stehen geblieben. Aber zwei starke Finnen haben eine dicke Leine am Scooter festgebunden und Freddie drehte seine Runden

Der Weihnachtsmann grunzt wohlwollend: „Wünsche sind notiert, fröhliche Weihnachten.“ „Tschüss“, quietscht die hohe Kinderstimme meines Sohnes, der blitzschnell zu dem Deko-Schlitten flitzt und sich das größte Geschenk schnappt: „Mein Kran.“ Auch der Ratrock kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Das gibt es Heiligabend “, erkläre ich, lege die verpackte Kiste zurück und bugsiere Freddie mit sanfter Gewalt zur Tür.

Silke HAas mit Sohn beim Weihnachtsmann in Rovaniemi

Auch Mamas dürfen sich was wünschen

Wir fahren Rentierschlitten, streicheln alle Tiere und zockeln dann zum Weihnachtspostamt. Dutzende Frauen, Mädchen und Kinder mit roten Zipfelmützen eilen geschäftig durch das Blockhaus, das mit brennenden Kerzen, roten Stühlen und einem wuchtigen Tisch eher an eine gute Stube erinnert. Kinderwünsche aus der ganzen Welt kommen hier an und werden alle beantwortet. Sogar im Sommer können Besucher hier ihre Weihnachtspost abschicken, die ganz nach Wunsch, ein paar Tage später oder pünktlich am Heiligabend die Empfänger erreicht.

Kind mit einem Schlitten

Geniales Fortbewegungsmittel: Schlitten

Auf dem Rückweg kommen wieder am Weihnachtsmannhaus vorbei. „Bitte Mama, noch einmal rein“, bettelt Frederik. Warum nicht. Etwas schüchtern baut sich der Steppke dann vor dem Weihnachtsmann auf und flüstert: „Ferngesteuertes Auto. Danke Weihnachtsmann, ich habe dich lieb.“

Die Reise wurde unterstützt von Neckermann – Danke!! Der Trip zum Weihnachtsmann ist im Reisebüro über Neckermann Reisen buchbar – oder hier online.

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