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Karibik mit Kind: Beaches auf den Turks & Caicos Inseln

Türkisfarbenes Wasser zum Reinsetzen ohne Frostbeulen und weite, puderfeine Strände zum Spielen sind schon Paradies. Wenn dann noch ein riesiger Wasserspielplatz, diverse Boote, Bikes und Boards und geniale Kinderbetreuung hinzukommen, ist das Urlaubsglück perfekt. Und das alles vor idyllischer italienischer, französischer, karibischer Dorfkulisse oder dem Stil von Key West. Das Beaches Resort auf den Turks & Caicos ist ein Traum.

Frederik auf den Turks & Caicos paddelt auf einer pinken Luftmatratze im türkisblauen wasser

Perfekte Momente auf pinker Luftmatratze

In Deutschland kennt kaum jemand die Turks & Caicos, eine Inselgruppe südwestlich der Bahamas. Obwohl sie geographisch im Atlantik liegt, zählt sie zur Karibik und hat auch alle Attribute, die wir mit Karibik verbinden: türkisfarbenes Wasser, Puderzuckerstrände, Palmen, bunte Fische und strahlenden Sonnenschein. Offiziell sind die Inseln britisches Überseegebiet und Chefin ist die Queen. Bezahlt wird allerdings mit amerikanischen Dollars. Frederik mein Reisekind und ich wollen nach einem super entspannten Flug im Beaches Resort auf Providenciales die Karibik genießen. Eine der schönsten Ecken, die noch ein echter Geheimtipp ist. Einige Inseln sind unbewohnt und die Bewohnten beherbergen ein paar luxuriöse Resorts. Keine Hotelburgen, keine Massenabfertigung und keine Kreuzfahrer, die heuschreckenartig einfallen.

Dementsprechend überschaubar ist auch der Flughafen und das Einreiseprozedere blitzschnell erledigt. Draußen wartet schon unser Taxi, das in nur zehn Minuten am Hotel ist. Wobei, der Begriff Hotel täuscht. Wir betreten keine eisgekühlte Halle, sondern eine luftig-offene Lobby, der Empfangsbereich der Gäste vom Key West Village. So heißen die vanillegelben Bungalows mit ihren türkisfarbenen Balkonen und das dreistöckiges Verandahaus, die sich um etliche Pools reihen.

Silke und Frederik das Reisekind nter karibischer Sonne im Beaches auf Turks & Caicos

Sind wir nicht süß? Sundowner unter karibischer Sonne im Beaches auf Turks & Caicos

Unser Reich umfasst ein modern-maritimes Wohnzimmer, das in einen gigantischen Balkon mit Meerblick mündet, ein Schlafzimmer und zwei Badezimmer. Wer mit großer Familie reist, kann noch ein extra Kinderzimmer dazu buchen. Aber auch so finde ich es angenehm, ein Bad für mich alleine zu haben. Nicht zu vergessen der gut gefüllte Kühlschrank in amerikanischen Dimensionen! All inklusive.

„Baden!“, ruft Frederik und gehorcht der magischen Anziehungskraft des Meeres. Zwischen Palmen und üppig blühenden Oleanderbäumen rennen wir zum Strand, kicken die Flip Flops weg und Freddie stiebt schon durch die Wellen, während ich noch zaghaft das Wasser teste. Warm! Kein Kälteschock, man kann reingehen. Einfach so, ohne Zähne zusammenbeißen und den inneren Schweinehund besiegen zu müssen. Langsam gleite ich ins türkis-durchsichtige Nass. Karibisch Blau ist keine Farbe, sondern ein Gefühl. Ein herrlich leichtes, wie Baden in flüssiger Seide, das die untergehende Sonne mit einem Schuss Rosa verbrämt. Wusch! Ein ordentlicher Spritzer Wasser weckt mich aus meinen Träumen. Mein Sohn planscht wie ein Wilder, kann sein Glück nicht fassen.

Fische in der Karibik

Man muss gar nicht weit rausfahren, um Fische zu sehen, sie kommen fast bis an den Strand

Zum Abendessen haben wir die Qual der Wahl, 21 Restaurants locken mit internationaler Küche. Wir entscheiden uns für das Neptunes, mediterrane Meeresgerichte, und werden nicht enttäuscht. Ein Open Air Restaurant mit Atlantikblick. Auch wenn die Inseln zur Karibik zählen, gehören sie geographisch zum Atlantik. Sei’s drum.

Den nächsten Morgen beginnen wir, von Jetlag und der puren Freude auf Sonne, Strand und Meer getrieben, sehr früh und wie die kommenden Morgen auch mit einem ausgiebigen Bad im Meer. Außer uns scheint noch niemand wach zu sein. „Fische, ganz viele, Mama!“, Sohnemann kriegt sich kaum ein, als kleine und größere Fische durch seine Beine huschen. Am Boden windet ein Seestern seine Arme wie bei einem Tanz in Zeitlupe, daneben blitzen Korallen und Muscheln, wie Perlen geschmückte Zuschauer. Auch wir verfolgen das Unterwasser-Schauspiel – mit bloßem Auge, ohne Schnorchel und Taucherbrille. Auch später wird es nicht voll. Die Turks & Caicos im Allgemeinen und das Beaches im Besonderen sind nicht auf Massentourismus ausgelegt. Handtücher zum Besetzen sind absolut überflüssig. Liegen gibt es für jeden, mit oder ohne Sonnendach, an jedem der vielen Pools und selbstverständlich am Strand.

Zum Frühstück suchen wir uns das Sky Restaurant aus. Über dem türkisfarbenen Wasser speisen wir wie die Götter Meeresgetier und frische Früchte. Danach zieht es uns wieder aufs Wasser. „Kayak, Wassertrike, Windsurfen, Stand Up Paddling oder Katamaran?“, fragt uns ein Guide und versorgt uns schon einmal mit Schwimmwesten, die für alle Wassergefährte Pflicht sind. Ein quietschgelbes Kayak macht das Rennen. Einfach herrlich, dass wir nicht abwägen und Preise vergleichen müssen, denn die Wassersportaktivitäten sind alle mit drin, so oft und soviel wie wir mögen. Niemand muss warten oder Schlange stehen. Es gibt von allen genügend. Einfach hingehen, aussuchen, Schwimmweste an und los.

Open Air Restaurant Barefoot im Beaches, Turks & Caicos

Unser Liebling: das Barefoot Restaurant

Zum Mittagessen gehen wir ins Barefoot-Restaurant. Das heißt so, weil es das Einzige ist, wo man barfüßig rein darf. Als gefrostbeutelte Norddeutsche haben wir das Flip Flop-Laufen nicht so richtig drauf 😉 Meine super schönen Lederteile mit Bling Bling scheuern gewaltig und sind eigentlich nicht tragbar. Also ab in die Tasche und mit den Zehen im puderfeinen Sand spielen. Schatten spendet ein Schilfdach und der Wind ist die beste Klimaanlage.

Nachmittags steht ein Ausflug mit dem Katamaran Kitty Katt auf dem Programm. Schnorcheln, Muscheln suchen, Leguane sichten, baden und Wasserrutschen, denn der Kat hat am Heck eine Wasserrutsche. Freddies Schnorchelpremiere! Wie ein kleiner Wassermann gleitet er davon, taucht bald wieder auf, um mit überschäumender Begeisterung von den bunten Fischen zu erzählen, die er gesehen hat. Wieder einer mehr, der von der faszinierenden Unterwasserwelt nicht genug kriegen kann.

Aber irgendwann ist es vorbei und wir erkunden die unbewohnte Leguan-Insel (Iguana Island). Tatsächlich sehen wir einige Echsen mit ihren Muskel bepackten Hinterbeinen. Unter Einheimischen dient das Wasser um die Insel als Fundgrube für die beliebte wie begehrte Conch Muschel, die Fechterschnecke. Ihr würziges Fleisch ist eine Delikatesse, ob roh als Salat, frittiert, gegrillt oder gedämpft. Conch ist einfach lecker. Wir suchen jedoch nur das Gehäuse der Schnecke, dessen Inneres intensiv Rosa glänzt. Leider ist uns das Jagdglück nicht hold, doch ein Mitsegler, der mehr Erfolg hatte, schenkt Freddie einen Teil seiner Beute. Das Kind kann sein Glück kaum fassen und ist stolz wie Oskar.

Wenn Freddie lesen könnte, hätte er schon längst moniert, dass ich den Wasserpark „Pirate’s Island“ noch gar nicht erwähnt habe. Ein gigantischer Wasserspielplatz nicht nur für Kinder, egal ob noch Windelträger oder cooler Teenager. Früher boten die Turks & Caicos Piraten sicheren Unterschlupf und dieser Tradition folgt auch der Park. Piratenschiff, Festung, Wasserkanonen und, und, und. Genial sind die acht Wasserrutschen, die teilweise nur mit Reifen zu befahren sind. Gemächlicher ist eine durch den Lazy River, wo man in Gummireifen sachte eine Runde um den Park dreht. Träumen, sonnenbaden und dem Schöpfer danken. Really relaxing!

Einen Traum habe ich mir noch erfüllt: tauchen. Geht nur ohne Kind, denn der Kindertauchkurs beginnt erst ab acht Jahren. Mit halb schlechtem Gewissen gebe ich Freddie in der Kinderbetreuung ab. Herzlichst wird er empfangen und in die Xbox Play Lounge geführt. Ich muss wohl etwas entsetzt geguckt haben, denn sofort beruhigt mich eine Betreuerin, dass die Kids nur kurz da bleiben und sie gleich zum Spielen, Schwimmen und Basteln wieder rausgehen. Nun ja. Freddie kennt bis dato gar keine Daddel-Spiele, was für erstaunte Gesichter diesmal auf der anderen Seite sorgt. Auch Englisch spricht und versteht er nicht, worüber ich mir allerdings keinen Kopf mache.

Ein Leguan auf einer unbewohnten Insel

Ein Leguan auf einer unbewohnten Insel

Schnell verabschiede ich mich, mein Tauchkurs beginnt. Abtauchen in die stumme, aber farbgewaltige Unterwasserwelt ist einmaliges Erlebnis. Noch voller Glücksgefühle schwebe ich Stunden später zur Kinderbetreuung in den Wasserpark. Eine Handvoll Kinder, umringt von fast ebenso vielen Betreuern, taucht nach Dinos und präsentiert anschließend ihre Beute. Lautstark auf Englisch und Deutsch. Mein Sohn versucht mich zu ignorieren. „Mama, du kommst zu früh!“ Die Betreuerinnen versichern, dass alles bestens sei und ich später wieder kommen solle. Herrlich! Zeit für einen Rumpunch.

So plätschern die Tage vor sich hin. Baden, tauchen, schnorcheln, Hobie Kat segeln, Water-Trike fahren, kayaken, Muscheln und Korallen sammeln, Sandburgen bauen, Wasserrutsche flitzen und ein Besuch im Red Lane Spa ist auch dabei. Mum & Kid Spa-Session. Es ist Freddies erster Ausflug in die Wellness-Szene. Etwas aufgeregt stapft er im weißen Bademantel und Slippern der Therapeutin hinterher. Dann geht es los, da ich Kopf nach unten liege, kann ich Sohnemann nicht beobachten. Aber hören: genussvolles Grunzen. Der weiß, was gut ist! Aber die Therapeutinnen vom Red Line Spa verstehen ihren Job und ich gleite unter den göttlich knetenden Händen in andere Sphären. Ein gehauchtes „finished“ bringt uns wieder ins Jetzt zurück. „Schon vorbei?“, klagt Freddie und ich kann leider auch nur mit den Schultern zucken. Längst haben wir nicht alles gemacht, unsere Zeit im Paradies ging viel zu schnell vorbei.

Wir gönnen uns einen letzten Cocktail: Mickey Mouse (gefrorene Früchte mit Yoghurt) für Freddie und einen Rumpunch für mich, lauschen den Steel Drums und werden ein wenig wehmütig. Es war traumhaft schön, doch die Muschel erinnert uns daran, dass wir nicht geträumt haben, sondern wiederkommen können.

Infos

Das Beaches Turks & Caicos kann über die meisten großen Veranstalter gebucht werden. Eine Übernachtung pro Person im DZ einschließlich Luxus-inklusive kostet z.B. bei Dertour (Sommerkatalog Dertour Karibik 2016) ab 282 Euro. Eine Übernachtung für die ganze Familie (2 Erwachsene, 2 Kinder) kostet ab 670 Euro.

Weitere Infos über Tel. 0211-4057700, info@sandalshotels.de oder auf der Beaches Webseite

 

Kurzcheck: Beaches

Geeignet für wen?

Eigentlich alle. Qualifizierte Betreuungsangebote mit tollen Programmen gibt es für alle Alterstufen. Das Beaches ist auch auf (große) Familien ausgelegt, aber auch Hochzeiter und Honeymooner haben eine perfekte Location. Wer keinen Kindertrubel mag, zieht sich in die „Adults Only“ Pools, Liegewiesen oder Restaurants zurück.

Was ist drin?

Alle Mahlzeiten, Getränke, Transfers, Steuern und Trinkgelder sowie alle Sportangebote (auch unbeschränkt tauchen) und ein umfassendes Betreuungs- und Unterhaltungs­programm für Kinder. Die Speisen und Getränke sind sehr hochwertig (Markengetränke). Gut fand ich, dass es nicht an jeder Ecke qualitativ minderwertiges Eis gab. Auch bieten die Restaurants unterschiedliche Küchen (Seafood, Japanisch, Italienisch, Französisch, Mexikanisch, Karibisch,…) an. Mittags gibt es eine extra Lunchkarte.

Kinderbetreuung?

Sehr engagierte und hoch motivierte Betreuerinnen kümmern sich um Kleinkinder, Kids und Teens, die in Gruppen Gleichaltriger wirklich liebevoll betreut werden. Mein Fünfjähriger hatte Tauch- und Schnorchelkurse! Alles auf Englisch, was aber kein Problem ist. Irgendwie haben sich alle verständigt und verstanden.

 

Die Reise wurde unterstützt von Beaches, Danke!

 

 

Kategorie: Reisen

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Schon als Kind wollte ich nur eins: Raus in die Welt, Abenteuer erleben. Fernweh und Abenteuerlust stacheln mich noch immer an. Ob alleine, mit meinem Reisekind und meinen Hunden, reise ich am liebsten abseits der ausgetretenen Pfade und ich halte es wie Susan Sontag: "Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste."

3 Kommentare

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  2. Tolle Eindrücke vom fremden Land. Da bekomme ich richtig Lust auf meinen Sommerurlaub in diesem Jahr.

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