nah dran, Reisen
Schreibe einen Kommentar

Mit Hilde, Helge & Co. auf Tuchfühlung

Zu Schweden gehören Elche wie Kängurus zu Australien. Da man die großen Hirsche mit dem markanten Geweih aber in freier Wildbahn sehr viel seltener sieht, als sich das so mancher Schwedenreisender wünscht, gibt es im Land einige Elchparks. In Östergötland öffnet im nächsten Frühjahr der erste der Provinz südlich von Stockholm. Ich durfte jetzt schonmal Hilde, Helge & Co. treffen.

Kinder lieben sie, viele Erwachsene ebenfalls. Manchem Schweden sind die riesigen Hirsche mit den langen Beinen, mit denen sie etwas behäbig durch die Landschaft stapfen, zwar ähnlich lästig wie die australischen Beuteltiere. Denn sie verursachen wie die Kängurus zahlreiche, oft schwere Unfälle, wenn sie plötzlich auf der Straße stehen. Doch bei Touristen – allen voran den Deutschen – stehen Elche hoch im Kurs. Zu gern möchte man seinen Lieben zuhause erzählen, einen Elch gesehen zu haben. Und am besten ein Beweisfoto vorweisen können.

Lars Schepler, ein vor langem ausgewanderter Däne („Weil die Natur hier oben so großartig ist“), arbeitet derzeit daran, Östergötlands ersten Elchpark aufzubauen. Das Eingangsgebäude seines zukünftigen Boda Moos Parks muss noch gebaut werden, die Wege vervollständigt. Aber sieben der Hauptakteure sind schon da. Die Elche stammen aus anderen Elchparks und leben hier in großen eingezäunten Arealen. In denen können sie sich, wenn ihnen nicht nach Gesellschaft ist, vor neugierigen Besucheraugen verstecken. Später wird es am Eingang außerdem Schafe geben, und schon jetzt begrüßen Pontus und Silvia, zwei zahme Wildschweine, die Besucher. Auch Damwild und Mufflons gehören zum Park. Die natürlichen Wasserflächen ziehen unzählige Wasservögel an.

Lars arbeitet derzeit daran, die Elche zu zähmen. Hilde, Helge und ihre fünf Artgenossen – natürlich haben die Elche hier Namen, schließlich stehen sie im Mittelpunkt des gesamten Parks – leben in verschiedenen Gehegen und werden durch regelmäßiges Füttern an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt. Außerdem spricht Lars täglich mit seinen Tieren. Mit Erfolg: Schon jetzt kommt Hilde neugierig näher, als er ihr Trockenfutter in einen Behälter am Zaun schüttet. Sie frisst entspannt und lässt sich schließlich sogar ganz vorsichtig durch den Zaun anfassen. Aus der Nähe sieht man erst, was für wunderschöne lange Wimpern die junge Elchkuh hat. Helge zögert etwas länger mit dem Näherkommen („Das sind die männlichen Hormone“, sagt Lars), aber schließlich traut sich der junge Elchbulle mit dem ersten zarten Ansatz eines Geweihs auch heran.

Noch hat der Boda Moose Park in Östergötland keine Website, aber bis zur Eröffnung im nächsten Jahr soll es eine geben, auch Seiten auf Deutsch sind vorgesehen.

Mehr Infos zur Provinz Östergötland im Südosten Schwedens gibt es zu Visit Östergötland, zu ganz Schweden bei Visit Sweden.

Der Besuch bei den Elchen wurde mir von Visit Sweden ermöglicht, danke!

 

Kategorie: nah dran, Reisen

von

Seit ich denken kann, zieht es mich in die Natur. Und in den Norden. Das spezielle Licht im Sommer, der Duft der Wälder und die Weite des Fjälls... Als Journalistin und Buchautorin bin ich außerdem gern in Europa und in Niedersachsen unterwegs.

Kommentar verfassen