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Auntie Nane, die schönste Frau im Land des Lächelns

Manchmal begegnet man auf Reisen Originalen, die man nie vergisst. So ging es mir auf den Cook Inseln: Keine lacht so herzlich wie sie. Ihre Sätze beginnen oft mit „Darling“, „Honey“ oder „Sweetheart“. Und das klingt nicht aufgesetzt, sondern warm und liebevoll.

Sie scheut sich nicht, die gleichen Kreationen zu tragen wie Herzogin Kate, obwohl sie einige Pfunde mehr auf die Waage bringt. Und doch ist diese Bewohnerin der Cookislands die schönste von allen. Es ist 6.30 am Morgen am Flughafen von Rarotonga. Die Sonne ist aufgegangen. Gleich zweimal. Einmal schob sie sich als orangefarbene Scheibe über den Horizont. Und einmal strahlt sie uns entgegen und trägt einen duftenden Blütenkranz aus Frangipani in den Händen.

Auntie Nane umarmt uns mit einem warmen Lächeln. „Kia Ourana, welcome to Rarotonga“, sagt sie. Ihre samtige Stimme umschmeichelt die Ohren wie warmer Honig.

Rarotonga ist die Hauptinsel der insgesamt 15 über den Südpazifik verstreuten Cook-Islands. Benannt nach dem Seefahrer und Entdecker James Cook. Als Europäer hat man hier fast Seltenheitswert, die meisten Urlauber kommen aus Neuseeland und Australien. 

Und Auntie Nane ist das Insel-Original, an dem keiner vorbeikommt. „Sind Sie nicht die Frau auf dem Motorrad?“ „Ja, die bin ich.“ Auntie Nane und ihr wundervolles Lachen haben es auch auf die Werbesprospekte der Insel geschafft. Ich liebe dieses Foto:

Angefangen hat sie einst als Rezeptionistin in einem Hotel auf Rarotonga. Heute arbeitet „Auntie Nane“ (deren offizieller Name eigentlich „Nane Teokotai Vainepoto Papa“ ist) für die Tourismus Agentur der Cookinseln. Und dort schein sie ihre absolute Bestimmung gefunden zu haben.

Sie schäkert mit den Gästen, zeigt ihnen die Schönheit der Insel, zieht alle mit ihrem ironischen Humor in den Bann. Und jeden Tag trägt sie die typische bunte Blütenkrone namens “ ‚ei Katu“. „Ohne die fühle ich mich nackt“, sagt sie. 

Gerade wurde sie zur „Frau des Monats“ ernannt. Und sie ist offizielle „Kia-Orana-Botschafterin“ der Inselgruppe im Pazifik. Kia Orana – das drückt in der hiesigen Maori-Sprache nicht nur ein simples „Hallo“ aus, sondern auch „Willkommen“, „Mögest Du ein langes und erfülltes Leben führen“.

All das strahlt Auntie Nanes Gesicht tatsächlich aus, wenn sie sonntags in aller Frühe die Neuankömmlinge auf dem Flughafen von Rarotonga mit Blumenkranz begrüßt. Und unsere abendliche Zusammenkunft am Samstagabend nutzt sie auch gleich, um wunderschöne Kränze für die nächsten Besucher zu flechten.

Ob es sie wirklich nicht stört, jedes Wochenende arbeiten zu müssen und auch noch sonntags so früh aufzustehen? Oh nein, sagt sie, absolut nicht. „Ich liebe meinen Job, ich liebe ihn wirklich.“ Und dass das nicht nur so dahingesagt ist, das spürt man… Kia Orana!

 

Kategorie: nah dran, Reisen

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Vom heimischen Bauernhof ins Chemielabor und raus in die weite Welt: Heute lebe ich als Journalistin und Autorin - back to the roots - im Weserbergland und darf die Reiselust mit der alten Leidenschaft für Naturthemen verbinden. In unserer binationalen Familie sind wir als Grenzwandler zwischen Deutsch und Spanisch unterwegs.

3 Kommentare

  1. Liebe Iris, einmal die Südsee zu besuchen, muß traumhaft sein. Und wie du hier schreibst, Auntie Nane sieht absolut fröhlich-sympatisch und liebenswert aus. Ihr Lachen ist total ansteckend und das Foto auf dem Motorrad ist der Hammer. Ich frage mich nur gerade bei den vielen schönen Blumenkränzen: gehen denen dort nie die Blüten aus 🙂

    • Liebe Almuth, überall auf den Inseln grünt und blüht es – in allen Farben. Da gehen so schnell die Blüten nicht aus, zumal da jetzt nicht die Massen von Touristen unterwegs sind. Die Cooks sind sehr überschaubar. Und die Frauen tragen den ‚ei Katu auch mehrere Tage lang, ihr Trick: abends legen sie ihn einfach in den Kühlschrank. 🙂

      • Klasse 🙂 Ich dachte jetzt schon ins Wasser, hihi. Mag ja auch sein, daß es dort endlos viele Blüten gibt, aber wenn dort nicht die Menschenmassen unterwegs sind, ist es ja überschaubar. Das war bestimmt schön, neid neid 🙂

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