Zwei Felstürme im Wald, blaue Eisenleitern und ein sagenhafter Weitblick: Die Schnarcherklippen bei Schierke sind kein bisschen schnarchig.
Seh die Bäume hinter Bäumen,
wie sie schnell vorüberrücken,
und die Klippen, die sich bücken,
und die langen Felsennasen,
wie sie schnarchen, wie sie blasen!
Schon Goethe beschrieb die Schnarcherklippen im Faust. Unterhalb des Brockens nahe Schierke stehen sie. Von dort aus sind die Klippen auch am schnellsten erreicht. Aber wozu eilen… Schöner ist nämlich eine Rundwanderung mit Start in Elend. Los geht´s dort am Ortsrand, wo direkt der Wald beginnt. Es ist noch früh an diesem Wintermorgen, wir sind die ersten hier. Knallblauer Himmel verheißt einen wunderschönen Tag. Parallel zu einem Forstweg rauscht die Kalte Bode entlang. Quietschgrünes Moos und braunes Moos an Bächlein, in dem sich der knallblaue Himmel spiegelt, sorgen nach nur wenigen Metern für die erste Fotopause.
Auf blauen Eisenleitern hinauf
Um einige Fotos reicher, steigen wir steil durch Nadelwald einen Hang hinauf. Nach rund drei Kilometern ragen die beiden Schnarcherklippen vor uns in den Himmel. 25 und 28 Meter sind die Granitfelsen hoch, auf den einen führen blaue Leitern aus Metall, während der andere die richtig sportlichen Kletterer anzieht, die sich dort selbst sichern.
Wir nehmen die Leitern, die – es ist noch immer früh am Tag – nach einer frostigen Nacht noch ziemlich rutschig sind. Also gut aufpassen, wohin man tritt! Ein bisschen fühlt es sich an wie auf einem Kinderspielplatz mit uralten Spielgeräten (so späte 70er). Mag vielleicht auch an dem typisch metallischen Geruch an den Händen liegen, und der bröckelnden blauen Farbe… Aber der Nervenkitzel lohnt sich: Von oben hat man einen tollen Ausblick, schaut über eine weite Ebene bis zum Brocken. Und die Sonne, die unten wegen des dichten Nadelwaldes kaum den Boden erreicht, wärmt hier auch schon angenehm. Und wirft einen lustigen Schatten von uns auf den Wald. Windig ist es heute nicht. Sonst könnten wir vielleicht das schnarchende Geräusch hören, das der Felsformation ihren Namen gegeben hat…
Picknick bei den Mäuseklippen
Stattdessen laufen wir durch Fichten weiter zu den Mäuseklippen, auf denen die Tochter gleich herumklettert, hier ein einem Durchgang verschwindet, dort in einem Loch im Fels wieder auftaucht. Besser als ein Abenteuerspielplatz! Anschließend gibt´s auf einem Sonnenfleckchen vor den Felsen ein kleines Picknick.
Im Tal der Kalten Bode
Nun sind es nur noch wenige hundert Meter bergab und Schierke ist erreicht. Wir überqueren die Kalte Bode und laufen in ihrem Tal zurück nach Elend – immer gemütlich sanft bergab, zwischendurch mit spektakulärem Blick auf eine Felswand rechterhand. Nach rund drei Stunden und acht Kilometern sind wir zurück am Ausgangspunkt.
Lust auf mehr Harz? Haben wir: Bodetal, WeltWald Bad Grund, Burgberg, Ilsetal und Megazipline und natürlich unsere 11 Tipps für den Harz.
Mehr Infos zum Harz gibt´s beim Harzer Tourismusverband.
Entdeckt habe ich diese Tour im Buch „Ab nach draußen: 52 kleine & große Eskapaden im Harz“. Das wurde mir vom Verlag Mairdumont als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Gibt schöne Anregungen, finde ich – wir haben jedenfalls gleich noch zwei weitere Touren gemacht. Davon gibt´s hier dann demnächst zu lesen.
Tolle Fotos! Besonders die von Blättern und Wasser…. Einfach stimmungsvoll…
Danke, Karin! War aber auch echt toll… und hat in der Tat ziemlich lange gedauert, bis wir uns losreißen und endlich loswandern konnten…
Liebe Grüße
Anke