Vom urigen Laden zum urigen Wanderziel in der Schweiz: Die Dielen knarzen, die alte Farbe vergilbt und blättert an manchen Stellen von den Wänden. Aber ich hoffe doch sehr, dass niemand auf die Idee kommt, alles frisch zu streichen. Denn das Schönste am Hotel Weisshorn ist, dass es Nostalgie aus jeder Pore zu atmen scheint – und sich in den letzten 120 Jahren kaum verändert hat.
Besucher können es nach wie vor nur zu Fuß erreichen, denn es liegt einsam und allein auf einem Berg im Val d’Anniviers – in 2337 Metern Höhe. Der schönste Wanderweg führt von der Sternwarte in St. Luc über den Planetenweg zum Hotel Weisshorn (ein toller Wanderweg für Familien mit Kindern, aber dazu ein andermal mehr…)
Der 70-jährige Otto Müller (links) und seine Frau Vreni sind die guten Seelen des Hotels. Sie erklären uns schon bei der Ankunft, dass unten im Salon, im Restaurant und im Fumoir Schuhe kein Problem sind. Aber dass wir bitte, bitte mit unseren dicken Wanderbotten nicht die oberen Etagen betreten sollen. Als wir auf Socken nach oben schleichen, verstehen wir auch, warum:
Dort oben auf den alten, unbehandelten Dielen ist tatsächlich die Zeit stehengeblieben. Bilder sagen da mehr als Worte:
Und vor dem Abstieg wird sich kaum ein Ausflügler die Spezialität des Hauses entgehen lassen, Gateau aux Myrtilles – hausgemachten Heidelbeerkuchen, mmh…