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Steiermark: Skiyoga, Rodeln und Skifahren in Schladming-Dachstein

Direkt am Abend geht es noch los hoch auf den Berg, die Rodel unter den Arm geklemmt, ab in die Gondelbahn und los geht’s: Nachtrodeln auf der Hochwurzen. Ich dachte noch: Ach, wir gehen bestimmt erst ‚was Leckeres auf der Hütte schlemmen, ein paar Schnäpse stemmen – und dann wird das schon klappen mit dem Rodeln. Ich hab’s ja Ewigkeiten nicht mehr gemacht und hab‘ doch höllischen Respekt vor dem Schlitten und der steilen Piste runter zur gemütlichen Tauernalm – auf der Hochwurzen mitten im österreichischen Schladming-Dachstein. Pustekuchen aber, wir stürzen uns erst die beleuchtete Rodelbahn mit einer Länge von – sage und schreibe – sieben Kilometer runter, um uns hoffentlich hinterher auf der Alm zu belohnen…

Zwischen Romantik und Respekt vor der Rodelpiste

Die Rodelbahn führt inmitten durch die mit Schnee behangenen Fichten und Tannen, sie gehört zu den längsten im ganzen Alpenraum. Voll romantisch und traumhaft ruhig – eigentlich: „Schau‘ doch mal hoch in den Sternenhimmel“, ruft mir meine Freundin (und Kollegin) Marita zu, sie düst etwas schneller vor mir entlang und strahlt. Ich bin eher noch etwas mit meinem Schlitten beschäftigt … Bremse noch recht viel, hab doch etwas Angst, ich könnte im Graben landen… Doch dann schau‘ ich hoch in den Himmel, bewundere die funkelnden Sterne, entspanne und bin happy. Wie romantisch! Neben mir sausen die Kids und Älteren mit einem Affentempo die Abfahrt entlang. legen sich in die Kurven … Da bin ich lieber etwas langsamer unterwegs – und genieße die klare Bergluft, die Tannen und den Schnee im Süden von Österreich.

Als letzte, aber glückliche Rodler kommen wir später unten auf der Tauernalm (auch nett für Aprés Ski!) an, da gibt’s dann endlich einen leckeren Weißburgunder und ein cremiges Beef Tatar! Wohl bekommt’s.

Skispaß bis nach Ostern

Am nächsten Tag geht’s zum Skifahren auf der Planai und Hochwurzen. Bestes Skiwetter, voll die Sonne! Die Schladminger Vier-Berge-Skischaukel verbindet die vier größten steirischen Skiberge – Hauser Kaibling, Planai, Hochwurzen und Reiteralm – miteinander. Ein großzügiges Skigebiet mit 123 Kilometern sehr gut präparierter Pisten. Tolle, breite und lange Abfahrten, die sehr vielseitig sind. Bis nach Ostern düsen hier die Skiläufer die Pisten runter. Sieben Skischulen, drei Kinderländer für den Nachwuchs. Auf der Planai kämpfen jedes Jahr die Profis auf der Weltcupstrecke um Hundertstel von Sekunden, das nächste Nightrace der Herren ist 27.-28. Januar 2026. Superspannend, hart und halt nachts, also beleuchtet!

Aberg © Claudia Ziegler

Neue 10-er Gondel von Schladming nach Rohrmoos

Ein Highlight auf der Hochwurzen: die neue Gondel „Rohrmoos 1“, die Schladming mit Rohrmoos verknüpft. Eine 10-er-Kabinenbahn, die eine alte 2er-Sesselbahn in diesem Ski amadé-Gebiet ersetzt. Geschäftsführer von eben diesem Österreichs größtem Skigebiet, Christoph Eisinger, ist ganz stolz und erklärt mir, dass sie einfach neue Anlagen benötigen, um auch die Wartezeiten an den Liften zu verkürzen. „Jeder Skiläufer bei uns fährt durchschnittlich elf Abfahrten am Tag.“ 34 Prozent deutsche Gäste, aber auch ein Drittel aus Österreich. Ohne maschinell hergestelltem Schnee würde es auch in Schladming nicht mehr gehen. Rund ein Viertel der Kosten gehe halt auf die Beschneiung der Pisten, sagt Eisinger. Skifahren ist natürlich teurer geworden, „da auch die Kosten nunmal steigen.“

Martina läuft einfach genial Ski, so elegant! Schaut selbst rein: IMG_5258

Martina war früher Abfahrtsläuferin

Skilehrerin Martina Fischel zeigt uns ihren Hausberg, Hauser Kaibling. Ein atemberaubendes Bergpanorama am höchsten Punkt auf 2015 Metern, eine super Piste von dort runter. Die 27-Jährige war früher Abfahrtsläuferin, überall in Europa, aber kennt auch die Weltcup-Strecke der Planai nur zu gut. „Die Strecke ist genial“, sagt Martina. Aber eisglatt bei den Rennen, mit Stangen werde Wasser in die Pisten reingesprüht. Habe sie Angst vor Verletzungen gehabt? „Als Rennläufer ist man sich der Gefahr und den Verletzungen bewusst“, erläutert sie mir. Nur so könne man ins Rennen gehen, optimal vorbereitet.

Gebackene Topfentorte á la Richard Rauch

Nach wunderschönen, langen Abfahrten machen wir mittags Halt in der Kaiblingalm. Die Wintersonne scheint, knallt fast auf die Terrasse. Einfach traumhaft, so draußen auf der Hütte, direkt an der Piste, zu sitzen. Dazu wird extrem luftiger Kaiserschmarrn serviert – und später ein Rezept von Vier-Hauben-Koch und TV-Start Richard Rauch: gebackene Topfentorte mit Himbeer-Püree. Beides echt ein Traum und die Kalorien sind es wert, sage ich mir und verputze auch das Dessert! Halt Almkulinarik in Schladming!! Danach geht’s einfach wieder auf die Piste, ein paar extra Abfahrten müssen dann sein!!

Die Kriegerin auf Skiern

Wer zwischendurch oder vor dem Skilaufen etwas zum Aufwärmen oder Stretching sucht, dem rate ich zu Skiyoga. Auf der Hochwurzen zeigt uns Yogalehrerin Karin Seebacher oben auf dem Berg – mit tollem Ausblick auf die Dachstein-Berge, wie man mit Skiern bzw. klumpigen Skischuhen an den Füßen ein paar graziöse Yogaübungen hinbekommt, sich dehnt und die frische Bergluft zum Entspannen nutzt. Gar nicht so schwer… Und wirklich entspannend. „Die Atmung und die Konzentration auf euch selbst hilft euch, später auch fokussierter und konzentrierter am Ski zu stehen“, erklärt die Inhaberin des Ecoquartiers Bijou.

Biohotel mit Yoga-Seminaren am Fuße der Hochwurzen

Ein 2004 umgebautes Biohotel mit etlichen Yoga-Seminaren und Retreats in Rohrmoos. Das Thema Nachhaltigkeit ist ganz groß: plastikfreies Frühstücksbuffet, Bio-Lebensmittel, Holzanbauten wie auch Solar- und Photovoltaikanlagen im Haus. Am Fuße der Hochwurzen praktiziert Karin – auch Hobby-Imkerin – hier in aller Ruhe mit ihren Gästen an ihrem Hausberg Skiyoga im Winter. Während der Studienzeit im Ausland entwickelte die Kräuterpädagogin ihre Leidenschaft für Yoga und brachte später sogar ihren indischen Yogi mit in die Berge nach Schladming. Eine tolle Kombi, finde ich.

Anreise nach Schladming-Dachstein:

Mit dem Zug gemütlich neun Stunden ab Düsseldorf über München und Bischofshofen nach Schladming oder ab der Landeshauptstadt nach Salzburg direkt mit dem Flieger (zum Beispiel: Eurowings). Oder halt mit dem Auto, ebenfalls zirka neun Stunden, ab dem Rheinland über München, Salzburg nach Schladming.

Übernachten:

Übernachtet haben wir in dem Hotel Winterer, ein kleines, gemütliches Haus in Rohrmoos mit bodenständiger, guter Küche, rund 20 Minuten von Schladming. Abseits vom Trubel, relaxt halt. Entspannend war hier der Wellnessbereich mit Sauna, Ruheraum und Fitness. Und ein genialer Ausblick auf das Dachstein-Massiv, direkt von meiner mit Schnee beladenen Terrasse aus!

Bei der Ski-Pressereise in die Region Schladming-Dachstein in der schönen Steiermark unterstützten mich netterweise  Nina Genböck PR,  Ski amadé und Schladming-Dachstein.

Wer mehr zu Österreich bei uns lesen möchte, hier eine Story zum Tiroler Kinderblochziehen in Fiss, zur Tiroler Zirbenhütte oder zum grünen Gold der Steiermark.

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