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Familienurlaub in Österreich: Abenteuer-Spielplatz Ötztal


Familienreise, Reisen mit Kindern Österreich, Wandern mit Kindern, Reiseblog, Reisefeder, Tipps für Österreich, Ötztal im SommerÖtztal? Das ist doch da, wo Ötzi gefunden wurde… Ja, auch. Vor allem aber ist das untere Ötztal im Sommer ein riesiger Abenteuer-Spielplatz für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern. Wandern mit Eseln und Ziegen, Mega-Rutschen mit Kreisch-Garantie oder eine Schneeballschlacht im Sommer – hier ist  für jede Altersklasse etwas dabei. Sechs erprobte Tipps für den Familienurlaub in Österreich.

Süß und kuschelig: Tierwanderung

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Tierwanderung vor Bilderbuch-Panorama: Blick ins Ötztal

Wenn aufgeregte Kinder um sie herum springen und Gabi Auer und ihre Helfer vom Reiterhof Stufenreich die Esel Nemo und Malin satteln, wissen Sparkle und Glimmer, die beiden frechen Ziegen, die Ponys, Hunde und natürlich Schweini, das zahme Hausschwein, dass es gleich losgeht: Einige Kinder reiten auf den Eseln, einige führen abwechselnd das Pony Lillifee am Strick. Die anderen Tiere laufen nebenher, „die kennen den Weg“, sagt Gabi Auer schmunzelnd. Eigentlich betreibt Gabi eine Reitschule, aber im Sommer sind die Pferde oben auf der Alm, wo sie auf der Weide in der Herde leben dürfen. Jetzt stehen bei ihr die Tierwanderungen im Vordergrund. Kinder lieben diese Ausflüge. Auch meine beiden (11 und 8 Jahre alt) strahlen und sitzen abwechselnd auf den Eseln oder versuchen, diese vom leckeren Futter am Wegesrand wegzubewegen. Weit abgeschlagen trottet Schweini hinterher.

Adrenalin pur: Area 47

Im österreichischen Ötztal locken Natur und Spannung für Kinder und Eltern

Gigantisches Rutschvergnügen in der Area 47

Dem 47. Breitengrad, der genau hier verläuft, verdankt die Area 47 ihren Namen. Eine Aktivlandschaft für Jugendliche und junge Erwachsene – etwa die Water Area mit gigantischen Rutschen und Sprungbrettern bis zu 27 Meter Höhe. Unerschrockene lassen sich mit Wasserdruck weit ins Wasser katapultieren oder von einem dicken Luftkissen in die Luft schleudern. Das ist allerdings wirklich nur etwas für Große. Für meinen Sechstklässler und die Grundschülerin bieten die diversen Rutschen mehr als genug Nervenkitzel. Für Eltern übrigens auch. Nur der Blick vom 10-Meter-Turm reicht mir jedenfalls völlig…

Im österreichischen Ötztal locken Natur und Spannung für Kinder und Eltern

Europas höchster Hochseilgarten in der Area 47

Höhenangst sollten die Nutzer des Kletterturms und der Boulderwände der höchsten künstlichen Kletterwand Österreichs und des Hochseilgartens unter der Brücke nicht kennen. Außerhalb der Area sind unter anderem Canyoning und Rafting auf der Ötztaler Ache oder Caving, eine Stollentour tief im Berg, buchbar. Alles Adrenalin pur hier.

 

Dem Himmel nah: Hochötz

Noch höher hinauf geht es heute: Mit der Gondel von der Talstation der Acherkogelbahn mehr als 1000 Höhenmeter auf den Berg. Bald knacken die Ohren durch den Druckunterschied. Immer weiter hinauf fahren wir. An den Bäumen hängen Bartflechten – wo sie wachsen, ist die Luft extrem sauber. Dann kommt die Bergstation in den Blick.

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Bielefelder Hütte… hier erstmal einen Kinderschnaps (Saft, natürlich)

Hier oben starten viele Wanderwege, mehrere bewirtschaftete Hütten warten auf hungrige Gäste. Gleich oberhalb der Bergstation liegt die Bielefelder Hütte, die ihr Entstehen einem findigen Pfarrer verdankt, der vor rund 140 Jahren in Deutschland nach wohlhabenden Feriengästen gesucht hat. In Bielefeld fand er sie, man baute gemeinsam die Hütte und die deutschen Gäste kamen seitdem regelmäßig in die Ötztaler Alpen und kurbelten so den Tourismus in der damals bitterarmen Region an – so arm, dass manche Bauern ihre Kinder als „Schwabenkinder“ verkaufen mussten, damit sie nicht verhungerten. Rund 80 dieser Partnerschafts-Hütten gab es im Alpenraum. Heute gehört die  Bielefelder Hütte auf jeden Fall zu den schönsten Alpenhütten der Region, findet unser Bergführer Franz Gstrein – dessen Oma auch zu den Kindern gehörte, die damals zu fremden Familien als billige Arbeitskraft verkauft wurde.

Im österreichischen Ötztal locken Natur und Spannung für Kinder und Eltern

Dreierlei Knödel

Nach einer kurzen, kinderfreundlichen Wanderung, bei der wir „auf den Spuren der Wildtiere“ noch ein wenig über Murmeltier und Co lernen, stehen in der Kühtaile-Alm frischer Kaiserschmarrn (Rezept unten) und lecke Knödel auf den rustikalen Holztischen der Sonnenterrasse.

Später bringt uns die Seilbahn wieder ins Tal hinab. Hier locken gleich neben der Talstation der Seilbahn bei strahlender Sonne das Freibad und der Kids Park, ein riesiger, kostenloser Kinderspielplatz.

Einfach idyllisch: Piburger See

Im österreichischen Ötztal locken Natur und Spannung für Kinder und Eltern

Perfekte Idylle: Piburger See

Ein Kleinod im Wald, umgeben von hohen, schneebedeckten Bergen ist der Piburger See. Ganz still liegt er zwischen den Bäumen, es duftet würzig und ein urzeitlicher Riese scheint die dicken, moosbewachsenen Felsblöcke in den Wald geschleudert zu haben – fast skandinavisch, diese Landschaft. Und als Sahnehäubchen die schneebedeckten Bergegipfel im Hintergrund…

Das klare Wasser des Sees erreicht im Sommer locker 24 Grad (anders als in Skandinavien… 😉 ), und auf der Holzterrasse der See-Badeanstalt lässt sich einfach herrlich der Nachmittag vertrödeln. Später vielleicht noch eine Runde mit dem Ruderboot drehen? Aus dem grünlich schimmernden See fischt das Restaurant die Forellen, die Chef Peter hier täglich frisch zubereitet – köstlich mit Zitronenthymian oder Knoblauch und wirklich die leckerste Forelle, die ich bisher gegessen habe. Jeden Sommer lockt übrigens das kulturelle Highligt „Musik am Piburger See“ auf einer schwimmenden Bühne viele Besucher an – dieses Jahr findet das Event am 8. August statt.

Lustig und lehrreich: Zauberwald Sautens

Im österreichischen Ötztal locken Natur und Spannung für Kinder und Eltern

WIDI

Große Kinder kann man im Ötztal getrost noch einen weiteren Tag in die Area 47 schicken – die Kleinen sind inzwischen im Zauberwald Sautens gut aufgehoben. Auf dem neu eröffneten Themenweg durch Wiesen und Wald lernen die Kleinen spielerisch viel über Bienen, Schmetterlinge, Eulen, Dachse und Spechte. Wie viele Mäuse sind im Wald versteckt? Wer balanciert wie ein Eichhörnchen? An allen Stationen begleitet WIDI, das Ötztal-Maskottchen, die Kinder. Jetzt im Sommer können Eltern ihre Kinder zu vielen verschiedenen Aktivitäten in WIDI´s Kinderclub anmelden (dazu zählt auch die Tierwanderung mit Gabi). Dann erleben die Kinder den Zauberwald zum Beipiel in Christines Obhut, wo sie wirklich supernett betreut werden. Allerdings wäre es fast ein wenig schade, wenn die Eltern nicht mitkommen – allein schon wegen des zauberhaften, ganz neuen Ruheplatzes mit Panoramablick ins Tal unterhalb der Mäuse-Station…

Im österreichischen Ötztal locken Natur und Spannung für Kinder und Eltern

Im Zauberwald: Was duftet hier?

 

 Kraftvoll und ungezähmt: Ötztaler Ache

Im österreichischen Ötztal locken Natur und Spannung für Kinder und Eltern

An der Wellerbrücke stürzt sich die Ötztaler Ache donnernd ins Tal

Allein dieser Fluss ist für mich ja schon die Reise ins Ötztal wert: Die Ötztaler Ache tost, brodelt, schäumt – nur von Gletscherwasser gespeist – das Tal hinab bis in den Inn. Das Wasser ist graugrün, eiskalt und vor allem sehr, sehr wild. Immer wieder bricht es sich an großen Steinen und erfüllt die Luft mit Energie, feiner Gischt und einem unglaublich frischen Geruch. Man trinkt das Ache-Wasser im Ötztal, und ihm werden – mich wundert`s nicht – gesundheitsfördernde Kräfte zugeschrieben. An der Wellerbrücke lässt sich der Fluss besonders gut erleben.

Ötztal Österreich Gletscherfluss

Die Wellerbrücke

Der Industrielle Karl Weller hat die Brücke 1910 gestiftet; inzwischen ist sie nach mehreren Hochwassern neu aufgebaut, zuletzt war sie 1987 ganz zerstört. Die Brücke ist auch der der Startpunkt der Extrem- Kajak-Weltmeisterschaft, die hier jedes Jahr stattfindet. Wer sich an dieser Stelle todesmutig in diese Fluten stürzt, muss allerdings wirklich richtig, richtig gut Kajak fahren können. Die Kinder gucken beeindruckt und sind sich schnell einig: Wir bleiben lieber auf sehr viel ruhigeren Gewässern

Die Reise wurde unterstützt von Österreich Werbung und Ötztal Tourismus – danke für die tolle Organisation und supernette Vor-Ort-Begleitung!

Gastro-Tipp: Das Aktivhotel-Waldhof bietet 4 Sterne-Ferienzimmer und -wohnungen und eine hervorragende Küche. Wer ein Zimmer nach hinten hinaus hat, hört die Ötztaler Ache durch den Wald rauschen.

… und hier noch das Ötztaler Kaiserschmarrn-Rezept:

Zutaten: 30g Mehl, 100 ml Milch, etwas Salz, Vanillezucker und abgeriebene Zitronenschale, 1 TL Rum, 3 Eier, 2 TL Butter und etwas Puderzucker.

Im österreichischen Ötztal locken Natur und Spannung für Kinder und ElternEier trennen, Eiweiß steif schlagen. Eigelb mit den restlichen Zutaten glattrühren. Die Hälfte der Butter in die (nicht zu) heiße Pfanne geben, Eiweiß unter den Teig heben und in die Pfanne gießen. Wenn die Masse fest geworden ist, umdrehen und die restliche Butter in die Pfanne geben. Den leicht gebräunten Pfannkuchen mit zwei Gabeln zerpflücken, mit Puderzucker betstreuen und sofort mit Preiselbeeren oder Apfelmus servieren.

 

 

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3 Kommentare

  1. Pingback: Spielplätze: Die können´s einfach, die Österreicher | Unterwegs in der Welt

  2. Ui! Das sieht ja nach einem sagenhaft schönen Familienurlaub aus. Und ja, es stimmt, man muss nicht gleich die Weltreise oder die USA Rundreise sein. Abgesehen davon bedeutet das vielleicht auch mehr Stress und Zeitdruck, als bei schönen Familienferien im Ötztal. Habt ihr die Reise geplant mit einem Reisebüro wie etwa http://www.globetrotter.ch oder habt ihr alles alleine geplant und zusammen besprochen wo jeder hinwill und was jeder gerne sehen würde? ich stehe nämlich gerade vor dieser Entscheidung!

    • Anke sagt

      Hallo! Wir hatten Unterstützung von Ötztal Tourismus (www.oetztal.com), die kennen die richtig netten Aktivitäten und familienfreundlichen Unterkünfte vor Ort, sind supernett und auch euch sicher gern beim Entscheiden eine Hilfe… Mit größeren Kindern (so ab 10) ist die Area 47 im Sommer auf jeden Fall ein Muss – die Rutschen sind echt der Hammer. Und ich hätte gern noch mehr Touren in den Bergen gemacht, das ist sagenhaft schön da oben.

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