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Berliner Einblicke und Durchblicke

Berlin-Fassade-AusschnittBeim Anhalter Bahnhof ist es leicht, hinter die Fassade zu blicken – viel mehr ist heute auch nicht mehr übrig, ein paar Minuten südlich vom Potsdamer Platz… Aber auch andere Fassaden in Berlin faszinieren mich: Zwischen typischen Stadtfensterfronten stehen plötzlich einzelne schräge und individuelle. Dann kitzelt immer meine Neugier, zu gerne wüsste ich, wer wohl wie und warum dahinter lebt. Jetzt liefert die Hauptstadt in besonderen Stadtführungen auch Antworten:

Der Anhalter Bahnhof: Von vorne ein Prachtbau, wie es sich gehörte…

… von hinten leider etwas abgespeckt. Die „Bahnhofshalle“ ist schnell durchquert…

…viel ist nicht mehr da…

Vom stolzen Bahnhof steht heute nur noch ein Bruchteil unter blauen Himmel: Das Portikus, neben dem rechts und links breite Bogenfassaden standen und sich dahinter das riesige Rundhallendach erhob. So kann’s kommen…. Einst Berlins wichtigster Bahnhof Richtung Österreich-Ungarn und Italien – bis im Februar 1945 die Bomber kamen. Die Restmauern wurden 1959 schließlich gesprengt, nachdem sie standhaft dem klassischen Abriss widerstanden hatten. Obenauf sitzen noch immer „Nacht“ und „Tag“, jetzt als Bronzefiguren. Und „Anhalter“ hat übrigens nix mit „stoppen“ zu tun, obwohl’s ein Kopfbahnhof war – sondern mit dem Herzogtum, wie in „Sachsen-Anhalt“.Aber eigentlich wollte ich ja von den anderen Fassaden erzählen… Allein in zehn Minuten, die ich eine typische Allee entlang spaziert bin, winkte mir ein leuchtend gelbgrüner Sonnenblumen-Balkon von einer sonst grauen Hauswand herab. Einen anderen Bau zieren von oben bis unten Wellenbalkons wie bei Gaudí in Barcelona. Und WER lebt hinter solchen Fassaden?

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Lauter kleine Schaufenster…

Was für eine Dachwohnung!!!

Fenster, frisch gewürfelt…

Wer es genauer wissen will, findet jetzt gleich zwei Möglichkeiten, durchs Schlüsselloch zu linsen: Mit den „Berlinagenten“ [www.berlinagenten.com] geht’s auf Tour, um die Menschen in ihren Wohnungen zu treffen, vom kuriosen Künsterloft bis zum trendigen Luxusapartment. Und „Opendoorsberlin“ [www.opendoorsberlin.de] führt immer samstags hinter die Fassaden, wo Studenten, Kreative und andere spannende Berliner in ihren Wohnungen mit Kaffee und Anekdoten warten.

 Ach ja: Aus Skandinavien ist endlich die Konzert-im-Wohnzimmer-Idee angekommen: „Home Opera“ [www.homeopera.net] macht Berliner Stuben zum persönlichenFassade Girasol Opernhaus, mit bis zu 50 anderen Klassikfans. Einfach anmelden für die nächste Vorstellung – in welchem Wohnzimmer genau sie stattfindet, wird erst kurz vorher bekannt gegeben…

Sonstige Infos zur Stadt hat dann VisitBerlin [www.visitberlin.de] parat.

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"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon" - so wahr! Also fuhr ich als Kind in Büchern um die Welt, bis nach Taka-Tuka-Land. Heute bin ich "in echt" unterwegs und schreibe manches Buch selber ;) Per Bahn, Pedale, Paddel und per pedes reise ich am liebsten, als Wissenschaftsjournalistin, Reiseautorin und Fotografin immer mit offenem Blick. Und einem Faible für Sprachen. In Bolivien und der Arktis, Australien, China oder Island. Slowenien, Polen. Finnland. Ach... Reisen!

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