Meine Lieblingsstadt Göteborg sammelt derzeit Auszeichnungen ein – und was für welche! Die Briten scheinen Schwedens zweitgrößte Stadt genauso ins Herz geschlossen zu haben wie ich: So wurde Göteborg erst im Februar vom Standard UK zur geselligsten Stadt der Welt gekürt, nun folgt die nächste Adelung als weltweit freundlichste Stadt im Independent UK. Und sowas von verdient! Ich muss ganz bald mal wieder hin. Hier meine 11 Tipps für das wunderbare Göteborg.
1 Café Kringlan in Haga
Runter von der Fähre, rein in die blaue Straßenbahn – und jetzt erstmal einen Kaffee… Besser kann der Tag kaum beginnen: Mit einem zweiten Frühstück in der Sonne auf der autofreien Haga Nygata in der alten Arbeitervorstadt Haga, die einst abgerissen werden sollte, sich und ihre Holzhäuschen dank einer Bewohnerinitiative jetzt aber wieder charmant herausgeputzt hat. Lange kein Geheimtipp mehr, aber einfach total gemütlich. Zum Beispiel das Café Kringlan, vor dem oft frischer Kuchen und Hefeschnecken mit viel Kardamom feilgeboten werden. Schwedischer geht´s kaum.
2 Gechillt und mit gutem Gewissen shoppen
Von Haga kann man zu Fuß am grünen Wallgraben entlang bis zur Einkaufs- und Amüsiermeile Avenyn schlendern. Freundlich, weltoffen und tolerant – das ist Göteborg wirklich. In der Innenstadt ist die Stimmung einfach super entspannt. Ökologische Produkte und Dienstleistungensind überall auf dem Vormarsch, etwa beim angesagten Göteborger Label Nudie Jeans, das alte Jeans kostenlos repariert oder zurücknimmt.
3 Grüne Oase in der City: Park des Gartenvereins (Trädgårdföreningens Park)
Von Göteborgs Einkaufs- und Amüsiermeile Avenyn ist es nur ein Katzensprung in den Park des Gartenvereins – eine wunderschöne, bunte Oase mit von Künstlern angelegten Blumenbeeten und Skulpturen mitten in der City. Hier lümmeln die Göteborger in der Mittagspause auf dem Rasen und Kinder toben herum.
4 Rosenkafeet
Im Trädgårdföreningens Park steht das weiße, viktorianische Gewächshaus Palmhuset, dahinter neben dem Rosarium ein herrlich altmodisches Lieblingscafé, das Rosenkafeet im braunen Holzhaus. Tipp: der hausgemachte, schokoladige Kuchen „Kladdkaka“ und dazu duftenden Rosentee (was sonst?!).
5 Da Matteo in der Magasinsgatan
Und nochmal Kaffee trinken. Macht man ja sowieso gern und dauernd in Schweden, die Kaffeepause Fika ist eine echte Institution. Denn nicht nur richtig gute Musik, auch richtig guter Kaffee kommt aus Göteborg. In der Magasinsgatan – nebenbei einer der spannendsten kleinen Einkaufsstraßen – bietet Da Matteo in einem von insgesamt vier Cafés in Göteborg exquisiten Sortenkaffee aus eigener Rösterei an. Besitzer Matts Johansson hat lange in Italien gelebt und die Kaffeekultur nach Göteborg mitgebracht. Und verbessert – seine Kaffees werden viel schonender geröstet und nach ganz speziellen Vorgaben (etwa mit genau 97 Grad warmem Wasser) handgebrüht. Den Unterschied sieht und schmeckt man: Die Wachmacher entfalten eine überraschende Vielzahl an Aromen. Nicht umsonst heißt es, bei Matteo gebe es den besten Kaffee in ganz Schweden. Und backen tun sie da auch noch selbst und ständig frisch… ein Paradies für Genießer.
6 Eis von Lejonet & Björnen
Das Eis des Göteborger Herstellers Lejonet & Björnen ist zum Reinknien – vor allem in so außergewöhnliche Sorten wie Safran-Honig, Lakritz oder Meersalz-Karamell. In Supermärkten und Kiosken erhältlich, außerdem gibt es ein paar Eiscafés des Labels. Auch viele Sorten in Bio-Qualität.
7 Världskulturmuseet
Eines der tollsten Museen in Göteborg (und an tollen Museen mangelt es nicht) ist das Världskulturmuseet, das Museum der Weltkultur. Wechselnde Ausstellungen zu aktuellen Themen, aber auch Yoga- oder Salsakurse für Eltern mit Baby. Auf jeden Fall immer spannend. Schnell unterwegs ist man in Göteborg übrigens am besten zu Fuß, mit der Straßenbahn oder mit dem Fahrrad. Überall in der Stadt gibt es Stationen mit Leihrädern. Vor dem Världskulturmuseet ist auch eine.
8 Älvsnabben
Eine ganz besondere Perspektive auf Göteborg bekommt man bei einer Fahrt mit der Flussfähre Älvsnabben (der Name ist Programm: älv = Fluss, snabb = schnell). Sie fährt alle 20 bis 30 Minuten am Hafen neben bei der Oper ab und kreuzt später über den Fluss Göta Älv bis nach Klippan, einem alten Industriegebäudekomplex, das heute als Kulturreservat geschützt ist. Besonders deutlich wird der Gegensatz der beiden Flussufer bei der Fahrt: Auf der einen Seite das historische Göteborg mit seinen gediegenen Steinhäusern, auf der anderen Seite die erst kürzlich entstandenen neuen Stadtteile, wo vorher Werften standen. Extra stimmungsvoll ist die Fährfahrt abends, wenn sich an beiden Flussufern die Lichter im Wasser spiegeln. Und das Beste: Die Fahrt kostet nur so viel wie eine Fahrt mit der Straßenbahn (knapp 3 Euro), denn die Fähre ist Teil des ÖPNV.
9 Kronhusbodarna und Café Kronhuset
Und noch ein letzter Cafétipp, wieder mitten in der City: Göteborgs ältestes Gebäude, das Kronhuset aus rotem Backstein, liegt nur fünf Gehminuten von der Fußgängerzone und dem Dom entfernt. Im Innenhof haben die Kronhusbodarna, kleine Werkstätten, das ganze Jahr über geöffnet. Hier gibt es handgemachte Schokolade, Glas oder Töpferwaren. Nebenan lässt es sich im Café Kronhuset prima vom Shoppen und Muessen gucken entspannen, am liebsten im ruhigen Innenhof.
10 Nachhaltig schlemmen
Die Göteborger verstehen es zu genießen. Es gibt jede Menge Fisch-, vegetarische, vegane und aktuell ganze sechs Sterne-Restaurants. Und Cafés an jeder Ecke – etwa das Hagabions Café in einem alten Kino in der Linnégatan, das nur vegetarisches Essen serviert. Das Bier stammt aus einer Brauerei um die Ecke. In der Haga Sjöbaren, einem kleinen Restaurant in der Haga Nygata, steht jeden Tag frischer Westküstenfisch auf dem Tisch. Tipp: mittags zum Lunch mit Tagesgericht hingehen, viel günstiger als abends! Um erstklassige Qualität und um ökologische Lebensmittel aus der Region, wenn nicht sogar direkt aus dem eigenen Küchengarten nebenan, dreht sich alles im Restaurant Gunnebo Kaffehus och Krog. Das gemütliche Restaurant-Café gehört zum alten Herrensitz Gunnebo Slott vor den Toren Göteborgs. Täglich ist ein dreigängiges Mittagsmenü im Angebot – wahlweise mit Fisch, Fleisch oder vegetarisch.
11 Villa Sjötorp
Für diesen Tipp muss man Göteborg verlassen, etwa eine Autostunde gen Norden. Aber es lohnt sich! Denn nicht nur ausgesprochen gemütlich und individuell wohnen lässt es sich in einem der 14 Zimmer der hundert Jahre alten Villa Sjötorp im Örtchen Ljungskile. Das kleine Restaurant in der weißen Holzvilla bietet auch hervorragendes Essen an. Koch Jakob Dillner zaubert hier aus überwiegend lokalen und ökologischen Lebensmitteln Gerichte, die ganz geradlinig und klar daherkommen und gerade deshalb so unnachahmlich lecker sind.
Mehr Göteborg? Fahrt selbst hin! Und nehmt den Göteborg-Guide aus Dörtes und Ankes Feder mit… Und vor Ort hilft euch die Göteborgerer Tourist Info garantiert freundlich weiter.
Hallo Anke,
vielen lieben Dank für deine vielen spannenden und hilfreichen Tipps. Ich reise sehr sehr gern und nehme jeden Tipp dankend entgegen. Ich buche meine Unterkunft immer von zu Hause aus, dann fühle ich mich irgendwie sicherer. Auf der anderen Seite weiß ich, dass man Geld einsparen könnte, wenn man die Unterkunft direkt vor Ort buchen würde.
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