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Thessaloniki: Schafskäse und eingelegte Orangen – eine leckere Food-Tour

Griechenland, Thessaloniki, Essen, Markt

„Probieren Sie unser Pastourma, frisch gesalzen und abgehangen“, fordert uns der nette Herr mit dem graumelierten Haarschopf hinter der Theke auf und drückt uns den Holzpiekser in die Hand. Würzig-rauchig schmeckt das luftgetrocknete Rindfleisch, dazu den frischen Schafskäse Kasseri – nordgriechische Tapas vom Feinsten! Lefteris Amalia spricht fast fließend Deutsch, selbst der österreichische Akzent kommt noch etwas durch. Ich wandere mit Köchin Despina Karagiozi durch das Marktviertel der quirligen Hafenmetropole Thessaloniki im Norden von Griechenland.

„Ach, ich denke immer noch gern an meine Zeit in Graz zurück, in den Siebzigern die tolle Olympiade“, gerät der ehemalige Bauingenieur ins Schwärmen. Seit fünf Jahren hilft er seinem Sohn Panajotis in dessen Feinkostladen Nóotos mitten im lebhaften Marktviertel von Thessaloniki.Griechenland, Thessaloniki, Essen, Markt In Tonfässern lagern Hunderte von schrumpeligen Oliven in Salzwasser, an den Wänden trocknen Knoblauchzwiebeln. In der Vitrine duften verschiedene Feta-Varianten aus dem Westen des Landes.Griechenland, Thessaloniki, Essen, Markt „Das Geschäft läuft gut“, sagt Panajotis und lächelt – und doch schwingt in seiner Stimme die Hoffnung mit, dass ihn die Wirtschaftskrise Griechenlands nicht mehr erwischt. Seit 2008 stieg auch in der zweitgrößten Stadt des Landes – mit über 200 000 Studenten – die Arbeitslosenquote von rund acht auf weit über 26 Prozent. Die Jüngeren wandern aus, die großen Firmen siedeln um nach Bulgarien und Albanien.

„Doch seine Lebendigkeit und Fröhlichkeit hat Thessaloniki nicht verloren, die geschichtsträchtige Stadt ist eher noch spannender geworden“, findet Despina. Die Köchin führt Freunde der griechischen Kulinarik bei ihrer „Eat and Walk“-Tour seit sieben Jahren durch die Märkte, Feinkostläden und Bars der nordgriechischen Hafenmetropole – inklusive anschließendem Kochen.Griechenland, Thessaloniki, Essen, Markt Der Markt unweit der Agía Sofia-Kirche mit ihren berühmten Kuppelmosaiken aus dem achten Jahrhundert ist ein eigener Kosmos – mit seinem eigenen Puls, seiner eigenen Geschwindigkeit und einer Aura, die immer wieder an den Orient erinnert. Ein buntes Durcheinander aus Farben und Gerüchen, hier wird gefeilscht und gehandelt, gestritten und gelacht. An den Ständen bieten Marktfrauen gerne Lukoumádes, frittierte Teigkugeln mit Honig, auf die Hand an oder Halvas – eine Süßspeise aus Hartweizengrieß, Karamell und Honig. Ein paar Straßen weiter wartet bei Papageorgiou erneut eine Schleckerei in riesigen Tonkrügen auf die Food-Liebhaber: Glyko Koutaliou, in Sirup gekochte und eingelegte Birnen, Kirschen, Orangen. Supersüß, fast zu viel für deutsche Gaumen.Griechenland, Thessaloniki, Essen, Markt „Wir essen die Früchte hauptsächlich im Sommer, wenn‘s heiß und drückend ist, mit Eis oder griechischer Joghurt“, erklärt Despina. Nach einem Schläfchen am Nachmittag wirke Süßes wie ein Energiepusch-Getränk. Eine alte griechische Tradition sei es aber auch, die „Süßigkeit vom Löffel“ Gästen zum Empfang anzubieten – „unbedingt aber mit einem Glas Wasser“, grinst sie. Mittlerweile haben sich Bars wie die „On the road“ an der Uferpromenade am Meer gefüllt mit jungen, lachenden Studenten.Griechenland, Thessaloniki, Essen, Markt Auch während der Woche seien die Bars und Discos bis tief in die Nacht geöffnet, erzählt die Gastronomin. Von der Krise kaum etwas zu spüren – oder lassen sich die jungen Griechen das Feiern einfach nicht verbieten?

Übernachten:
In der Stadt: mittendrin, schick, gemütlich-übersichtlich mit 34 Zimmern und gute Küche: das Excelsior Hotel.
An der Küste: Ein Tipp zum Entspannen nach der aufregenden City. Für einen ruhigen Abstecher geht’s auf die Halbinsel Chalkidiki: das 5-Sterne-Hotel Eagles Palace  in Ouranoupolis, wunderschön gelegen mit weißem Sandstrand. Von dort aus könnt ihr tolle (Boots)-Ausflüge zum Heiligen Berg Áthos, zur malerischen Insel Ammouliani oder nach Vourvourou auf der Halbinsel Sithonia unternehmen.

Touren: Die dreieinhalbstündigen „Eat & Walk“-Touren kosten ab ca. 80-120 Euro. Mehr Food-Touren auf der Website.

Infos zur Stadt und zur Halbinsel über: Griechische Zentrale für Fremdenverkehr

Die Recherchen zu dieser Tour fanden im Rahmen einer Pressereise statt. Wer mehr Kulinarisches zu Griechenland lesen möchte, hier bei uns gibt’s ein schönes Rezept mit Schafskäse.

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