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Emilia Romagna: 11 Tipps für eine Städtetour in Norditalien mit den Kids

Wird das wohl klappen, mit den wilden Jungs eine Städtetour mit Schlemmen, Kultur und viel Schlendern durch die kleinen Städte Italiens? Ein großes Fragezeichen stand da kurz vor den Herbstferien. Doch dann dachten wir:  Italien, DAS Lieblingsland meiner Kindheit, die Italiener lieben doch Kinder, also einfach ausprobieren. So buchen wir die Reise nach Bologna in der schönen Emilia Romagna. Hier also meine elf schönsten Tipps, was ihr so mit Kindern in Bologna und den Städtchen drumherum im Herbst unternehmen könnt.

Food Tour mit Valentina

Ich glaube, mit das schönste Erlebnis für die Kids (und uns) ist die vorab gebuchte Schlemmer-Tour von Taste Bologna mit Valentina durch das Schlemmerviertel Quadrilatero von Bologna. Morgens ein Gemüse-, Fisch- und Fleischmarkt, abends wird’s richtig voll zum Aperitif und Abendessen. Generell lebt die nette quirlige Stadt, über 90 000 Studenten bevölkern sie – und machen sie einfach jung, lebendig. Und mittlerweile ist sie auch recht hip: „Selbst die Urlauber kommen her, die früher nur nach Florenz und Venedig gefahren sind“, weiß Valentina. Die junge Bolognesin erklärt uns die Leckereien der Region. Und aus der Emilia Romagna kommt wirklich viel viel Gutes: Und nicht nur der Parmigiano-Reggiano, der Aceto Balsamico tradizionale, die Tortellini und die Mortadella-Wurst.

Die Fette

Bologna selbst trägt den Zweitnamen „la grassa“ – die Fette. Kein Wunder. Überall gibt’s tolles Essen! Später geht’s noch in die gemütliche Osteria del Sole: „In der Stadt gab es früher Hunderte dieser Lokale. Erst in den 1960ern waren wir Frauen hier erlaubt“, erzählt mir die selbstbewusste Valentina und grinst. Noch immer bringen die Gäste ihr Essen hier selbst mit hin, es wird Karten gespielt und der urige Holztisch oft mit Fremden geteilt. Gemütlichkeit und Gastfreundschaft. Der Vino und andere Getränke werden vom Gastwirt ausgeschenkt. Osteria del Sole existiert seit sage und schreibe 1465 – ein Hauch gelebtes Mittelalter.

Mittelalter-Museum in Bologna

Für meine Jungs, die Ritter lieben, ist das Museo Civico Medievale mitten in der Innenstadt Bolognas recht spannend. Zurückversetzt in die Zeit der Burgen und des Mittelalters. Viele Waffen, Lanzen, glänzende Ausrüstungen …

Römische Stadt direkt unter der Bibliothek

An der berühmten Piazza Maggiore mit imposantem Neptunbrunnen (sehenswert!) liegt …

neben dem alten Rathaus auch die Stadtbibliothek: Spannend für die Jungs ist der Keller, hier wurden Reste der alten römischen Stadt ausgebuddelt. Aber auch die englischen Kinderbücher im Saal für die jüngeren Leseratten durchstöbern unsere Jungs mit viel Interesse.

Rennfahrer-Legenden in Maranello

Ein weiteres Highlight ist knapp eine Stunde von Bologna entfernt: das Ferrari Museum in Maranello. Recht teuer (Erwachsene 27 Euro, Kinder: neun Euro), das ist wahr. Jedoch ist dafür recht anschaulich die Geschichte des Automechanikers Enzo Ferrari und seiner Erfolgsmarke mitsamt unzähliger Rennautos und Oldtimer, aber auch neuer Modelle und ziemlich teurer Souvenirs gut präsentiert. Selbst keine Rennsportfans finden es interessant.

Pavarotti – wie er singt und lebt

Unser Jüngster liebt es, mit mir in Museen zu gehen. Egal, welche Richtung. So besucht der Sechsjährige mit mir auch den ehemaligen Landsitz von Luciano Pavarotti, das Casa Museo Luciano Pavarotti. DER Opernstar schlechthin, damals geboren in Modena und im Jahre 2007 dort auch verstorben. Ihr könnt sogar noch das Schlafzimmer, in dem der Tenor damals starb, betreten. Voll gepackt mit persönlichen Schnappschüssen und Familienaufnahmen. Wer die Arien Pavarottis mag, sollte unbedingt das Museum besuchen. Ein Rückblick auf die über 40jährige Karriere des Norditalieners. Einfach imposant und spannend! Mit vielen Tonaufnahmen, Filmen, Fotos, Kostümen, Hüten, den berühmten Taschentüchern, einer Menge Auszeichnungen und Bildern des großen Sängers, der auch malte.

Wer hoch hinaus will in Modena

Wer gerne Türme hochklettert, sollte in Modena im Centro Storico den Ghirlandina erklimmen. Es ist der ca. 86 Meter hohe Glockenturm am Dom. Für die Jungs ein großer Spaß, die rund 400 Stufen hochzusteigen – und dann Modena von oben zu betrachten.

Wie die Burgherren einst lebten

Eine echte Burg mit Wassergraben könnt ihr in dem schnuckeligen Dorf Fontanellato besuchen. Das Museo Rocca Sanvitale hat eine kleine Waffenkammer, eine Loggia mit Rundbogenarkaden, viele Deckenmalereien, Fresken aus der Renaissance, ein Speisesaal und andere herrschaftliche Räumlichkeiten. Nett, aber muss auch nicht unbedingt sein. Aber eine der vielen Burgen, Castelli, in der Ecke solltet ihr mit Kindern schon aufsuchen – schließlich war die Emilia die Region der Ritterkämpfe im Mittelalter.

Die Puppenspieler in Parma

Umso netter dafür: Das versteckte kleine Juwel in Parma, das Museo Il Castello dei Burattini. Seit 2002 erzählt es die große Tradition der Puppenspieler-Familien der Region Emilia. Im Laufe des 19. Jahrhunderts verschmolz die Handpuppentradition Modenas mit dem Kasperletheater aus Bologna. Sammler wie die Familien der Cristofori und Adamoli stifteten dem netten Museum einen Großteil der immer noch wunderschön erhaltenen Holzpuppen. Echt sehenswert! Manche sehen romantisch-schön aus, andere wiederum auch eher etwas merkwürdig. Die Kinder durften sogar einige Puppen anfassen und ausprobieren. Von Zeit zu Zeit finden kleine Aufführungen oder Workshops statt.

Wenn ihr noch mehr von uns zu Italien lesen wollt, dann schaut hier in die Stories: Mosaik-Kunst in Spilimbergo , mit dem Nachtzug nach Italien oder der alte Mann und das Meer in Caorle.

Gelato – das beste

Und zum Schluss: Den Kindern hat die Städtetour durch Norditalien richtig Spaß gemacht. Am besten war wohl das cremige Gelato. „Unübertrefflich, besser geht’s nicht, Mama!“ Am besten haltet ihr Ausschau nach einer Cremeria italiana. In jeder Stadt gibt es welche. Buon Appetito!

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