Computerspieler kennen es schon lange: Eintauchen in eine virtuelle Welt mittels einer Spezialbrille. Es ist faszinierend! Nein, zum Gamer bin ich nicht geworden, aber ich war virtuell in Neuseeland, Venedig, auf diversen Kreuzfahrtschiffen. Das Reisebüro Süd in Hamburg hat jetzt eine Virtual Travel Lounge 360. Gigantisch!
Ein bisschen komisch fühlte ich mich schon, als ich das erste Mal die Spezialbrille auf den Kopf stülpte. Mein erster Besuch in der virtuellen Welt. Hoffentlich finde ich mich zurecht und auch wieder hinaus. Aber es war nicht nur ganz einfach, sondern richtig genial.
Das Reisebüro Hamburg Süd in der Domstraße 21 in Hamburg hat eine Virtual Travel Lounge eingerichtet. Der etwas sperrige Begriff steht für das Eintauchen in eine andere Welt, die digital aus tausenden Fotos besteht und verblüffend echt wirkt. Mein erster Stopp war Venedig: Markusplatz, Campanile, Gondeln. Man wandelt ein wenig erhöht durch die Stadt. Erst einmal gewöhnungsbedürftig, nach ein paar Augenblicken ist die Perspektive aber großartig. Mittels Punkten, die man mit der Brille ansteuert, kann man entscheiden, wo die Reise hingehen soll. Auch für Nicht-Computerspieler einfach, wirklich.
Ideengeber für die Virtual Travel Longe 360 ist Steffen Faradi, nach eigenen Bekunden ein Panoramafoto-Freak. Aus seinen Bildern wollte er mehr machen und herausgekommen ist die virtuelle Reise durch die Welt.
Ein großes Segment sind Kreuzfahrtschiffe. Für mich ein bis dahin unbekanntes Terrain, aber warum nicht. Ich klickte mich durch ein paar Schiffe und meine Skepsis gegenüber den schwimmenden Städten war wie weggeklickt. In den Kabinen konnte ich die Bademäntel förmlich greifen, die duftende Seife riechen und der Gang durch die Kombüse war schon gemein. Kuchen, nein, Kunstwerke aus Schokolade, Baiser und Früchten zum Greifen nahe. Aber eben doch nur eine Illusion. Ich durfte auf der Brücke stehen und dem Kapitän über die Schulter schauen und den Panoramablick übers Meer. Drehen ist ausdrücklich erwünscht, das Ganze ist eine 360 Grad Show. Schnell will ich noch einmal nach Neuseeland reisen. Klick, klick und ich stehe vor einem Gletscher. Ich fuchtele mit den Händen, um den Schnee zu fassen. Tja, die Illusion ist perfekt.
„Wir wollen Emotionen wecken“, erklärt Steffen Faradi. Das ist ihm geglückt. Urlauber sollen sich schon vorab ein Bild von ihrer Traumdestination machen oder ihr Lieblingsschiff aussuchen können. „Manchmal ist die virtuelle Besichtigung auch eine Überzeugungshilfe“, schmunzelt Faradie. Die Ehefrau wollte unbedingt auf Kreuzfahrt gehen, doch ihr Mann war nicht begeistert. Nachdem er das Schiff virtuell besichtigt hatte, war er begeistert. Kann ich verstehen. Meine virtuelle Mini-Kreuzfahrt hat mich auch angefixt. Mal sehen. „Talking about virtual reality is like dancing about architecture“, sagte der Musikvideoregisseur Chris Milk. Da ist was dran.
Eintauchen in die virtuelle Welt kann man in Hamburg im Reisebüro Süd, Domstraße 21.
Die Brille fand ich persönlich einfach genial und ich habe nichts dafür bekommen!
© Beitragsbild: VTL360
© Venedig: Steffen Faradi
Interessanter Beitrag! Muß ich bei meinem nächsten HH-Aufenthalt mal ausprobieren 🙂 Liebe Grüsse, Heike
Liebe Heike, das ist schon sehr spannend und ganz neu. Sonnige Grüße Silke