Kartoffellebkuchen – das klingt schon so lecker. Die liebe Fee vom Blog Fee ist mein Name hat uns für unseren Adventskalender ein Rezept zur Verfügung gestellt. Und sie verspricht uns, dass man die Kartoffeln nicht rausschmeckt. Also gleich mal ausprobieren:
Hallo liebe „Reisefeder“-Leser. „Fee ist mein Name“ und so heißt auch mein Blog, wo ich über alles blogge, was mich glücklich macht. Und das ist eine ganze Menge: Reisen und DIYs, Fotografie, Rezepte, der Ruhrpott, Musik und mehr. Und zum Start in den Dezember und damit in die offizielle Weihnachtszeit (zumindest in meiner Welt), darf ich heute ein von mir im letzten Jahr erprobtes und für sehr gut befundenes Rezept mit Euch teilen.

Kartoffellebkuchen
Es ist jedes Jahr das Gleiche: Babylonische Sprachverwirrung herrscht in Backlandien, denn Lebkuchen ist die unpräziseste Typenbezeichnung in der weihnachtlichen Gebäckwelt überhaupt. Die einen verstehen darunter etwas eher keksartiges, bissfest, mit matter, höchstens leicht glänzender Oberfläche, pur belassen, mit Mandeln dekoriert oder (das höchste der Gefühle) mit Zuckerguss motivisch verziert. Das geht dann in Richtung „gingerbread“ im englischen Sprachraum oder „pepparkakor“ im Schwedischen. Davon lässt sich dann wieder auf „Pfefferkuchen“ in Deutschland schließen, von wo aus man zu den „Pfeffernüssen“ kommen, die zumindest optisch in die Richtung Lebkuchen gehen, von denen ich heute spreche: Oblatenlebkuchen, wobei Elisenlebkuchen davon noch mal die Speerspitze darstellen. Nicht zu vergessen die Millionen Zwischenstufen in Konsistenz und Optik und regionaler Herkunft, die es da noch so gibt, von Printen bis Magenbrot.
„Ich habe Lebkuchen gebacken“ ist also ein Satz, der nicht für sich stehen kann, sondern dringend weiterer Erklärungen bedarf. Und nachdem wir das geklärt haben, erkläre ich Euch, worum es sich bei meinem Backwerk genau handelt. Ich habe nämlich Kartoffellebkuchen gebacken, die in Form von Oblatenlebkuchen mit dreierlei verschiedener Glasur daherkommen. Und wenn Ihr jetzt sagt „Häh? Kartoffeln im Lebkuchen?“, dann bin ich voll bei Euch, so habe ich nämlich auch reagiert…
Die Idee zu Kartoffellebkuchen kam mir nämlich nicht selbst, sondern stammt von einer Leserin, die unter meinem Zucchinikuchenpost kommentierte: „Also ich kenne Zucchinikuchen schon ewig und der ist oberlecker!!!! Die Zucchini als solche schmeckt man null, aber der Kuchen wird supersaftig!!! Rübenkuchen ist auch lecker… eben auch schön saftig. Kartoffellebkuchen sind übrigens auch sehr zu empfehlen! Sei lieb gegrüßt! Tanja“ – Und weil ich mir sowas nicht zweimal sagen lassen, habe ich mir Tanjas Worte und das Rezept, das sie im Folgenden verlinkt hat, zu Herzen genommen und mich wenige Tage später in die Küche gestellt. Und obwohl ich ein paar Modifikationen vorgenommen habe, bin ich überzeugt, dass mein Ergebnis noch vergleichbar ist. Fazit: Es stimmt – Supersaftig und superlecker. Das müsst Ihr auch probieren.
Für meine Variante braucht Ihr: 225g Mehl, 375g Zucker, 200g gemahlene Haselnüsse und 50g gemahlene Mandeln, 18g Lebkuchengewürz (ich mag es gerne sehr würzig und habe daher die Menge im Rezept radikal erhöht, etwas weniger schadet aber sicher auch nicht, eine klassische Tüte enthält 15g, ich habe da noch mit einem Rest aufgefüllt), 1/2 Päckchen Backpulver, 500g Kartoffeln (ich bin hier von der ungeschälten Variante ausgegangen, das ergab 425g geschälte, gekochte und gestampfte Kartoffeln), 3 Eier, 20g getrocknete Apfelscheiben, etwas Rum und Apfelsaft, 30g gehackte Mandeln, 20g Grümmelkandis und Oblaten mit 70mm Durchmesser. Für die Glasuren kommt dann noch Kuchenglasur und/oder Puderzucker und etwas Milch dazu…
Zuerst nehmt ihr die getrockneten Apfelscheiben und schneidet sie in ganz kleine Würfel. Und ich meine „ganz klein“. Die weicht Ihr dann in einer Mischung aus 20ml Rum und 50 ml Apfelsaft ein. Dann schält und kocht Ihr die Kartoffeln, gießt sie gut ab und malträtiert sie mit einem Kartoffelstampfer, bis keine Stücke mehr übrig sind. Als nächstes werden alle trockenen Zutaten in einer großen Schüssel gemischt, bevor Ihr nacheinander die Kartoffeln, die Eier und schließlich die gut eingeweichten Apfelstücke, die Ihr aus der übrigen Flüssigkeit herausfischt, die gehackten Mandeln und den Grümmelkandis untermischt. Aus der fertigen Mischung stecht Ihr nun mit einem Esslöffel gut gehäufte Klumpen ab, die ihr auf die Oblaten klatscht. Insgesamt hat der Teig bei mir für 24 Lebkuchen gereicht. Das sieht aber erstmal noch wenig schön aus, weil unförmig, und falls Ihr denkt, das gibt sich beim Backen von selbst, dann seid Ihr auf dem Holzweg. Ihr müsst das Ganze jetzt noch aufhübschen und in Form bringen, bevor die Lebkuchen in den Ofen kommen.
Dafür füllt Ihr etwas Wasser in eine kleine Schüssel, in der ihr Eure Finger regelmäßig neu befeuchten könnt. Das ist nämlich der Mastertrick, damit der Teig nicht klebt. Ihr nehmt also die Oblate in die eine Hand (die möglichst nicht feucht sein sollte, damit die Oblate nicht durchweicht ;)), und tatscht mit der anderen (feuchten) Hand den Teig in die klassische Oblatenlebkuchen-leicht-abgerundeter-Hubbel-Form. Platz zum Rand der Oblate braucht Ihr dabei nicht lassen, der Teig geht nicht besonders doll. Bei 24 Oblaten macht das genau zwei Fuhren à 12 Lebkuchen, die Ihr bei 180°C Umluft 20 Minuten lang backt. Anschließend abkühlen lassen und auf Wunsch noch mit Glasur (ich habe je neun Stück mit Vollmilch und Zartbitter verziert, dafür reichten nämlich je 100g Kuchenglasur) oder Zuckerguss, den Ihr aus etwas Puderzucker und einem kleinen Schluck Milch anrührt. Ich habe auch noch etwas Zimt dazugegeben. Anschließend könnt Ihr noch wild verzieren, wenn Ihr mögt, so wie ich mit Schokoladenstreifen oder Schneeflocken-Zuckerstreuseln. Wie immer gilt: The sky is the limit. Und jetzt ab in die Küche mit Euch. Ich erwarte, dass Ihr die Lebkuchen nachbackt. Ihr wollt danach nie wieder andere. Und falls sich der eine oder andere deswegen sorgt: Die Kartoffeln schmeckt man wirklich überhaupt nicht raus… Versprochen!
Danke, dass ich hier zu Gast sein darf :)!