7 Fragen an, nah dran
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7 Fragen an… Claudia Warwas-Lindner

Mit Claudia von der Bergschule Lechtal war ich vor einem Jahr mit Schneeschuhen in der unberührten Winterzauber-Landschaft des Tiroler Lechtals unterwegs – und bin neugierig geworden: Wie lebt die gebürtige Dresdnerin in dem stillen Alpental? Unsere 7 Fragen an Claudia:

1) Welches war Dein schönstes Erlebnis unterwegs?
Meine schönste Reise, und damit auch die schönsten Erlebnisse, war tatsächlich mein Schüleraustauschjahr 1998/99 in die USA. Ich mag Reisen, auf denen man nicht einfach ein Land anschaut, sondern tatsächlich dort lebt und vor allem arbeitet. So wird man wirklich eins mit dem Land und vor allem den Leuten, und das Wichtigste: Hier bleibt etwas, vor allem Freundschaften. Ich habe selten klassische Reisen unternommen,  sondern bin auf Hütten arbeiten gegangen oder habe Freunde im Ausland besucht.

2) Welches Erlebnis (auf Reisen) hat Dich nachhaltig beeinflusst?
Eine sehr kurze Reise nach Angerberg bei Kufstein. Da haben wir Martin Eigentler getroffen und durften eine Nacht auf seiner Husky Ranch mit 26 freien und natürlich im Rudel lebenden Huskys verbringen (einzigartig in Europa). Dieses Erlebnis war einfach mit keinem anderen vergleichbar. Es war so nachhaltig, dass wir jetzt auch unseren ersten Husky haben…und der bleibt sicher nicht der Einzige.

© Claudia Warwas-Lindner

3) Gibt es einen Gegenstand, den Du auf Reisen immer dabei hast?
Nein, nicht explizit…viele Reisen erlauben auch kein unnötiges oder emotionales Gepäck. Ich habe immer nur mit, was ich auch wirklich brauche und der Reise angemessen ist.

4) Wenn Du ohne jegliche Alltagspflichten und gesellschaftliche Zwänge leben könntest – womit würdest Du dann den Großteil deiner Zeit verbringen? Das ist leicht. Ich hätte einen Bergbauernhof mit Eseln, Schafen, Hühnern und Huskys und würde mich den ganzen Tag mit meinen Tieren und meinem (Gemüse-)Garten beschäftigen, Käse machen, spätestens um 17 Uhr mit einem Glas Wein und einer Zigarette auf der Terrasse einschlafen… Wenn ich ehrlich bin, könnte ich sofort aufhören zu arbeiten, mir wäre sicher nicht fade.

© Claudia Warwas-Lindner

5) Welches war das gewöhnungsbedürftigste Essen, das Du je in einer anderen Kultur probiert hast? Mein erstes echtes Sushi 1998 (ich war 16) in New York City. Ich fragte naiv, was es mit den lebenden Fischen im Glas auf sich hätte. Der Koch nahm einen Fisch mit einer Zange am Kopf heraus, tunkte ihn kurz ins siedende Öl und gab ihn mir zu essen… Grenzwertig war auch ein Essen, was wir mal mit unserer Flüchtlingsfamilie genossen haben, Herzen aller möglichen Tiere mit Rührei, das war wild. Denn ansonsten haben wir die syrische Küche als äußerst g´schmackig kennen gelernt.

6) Gibt es Dinge, die Du dank einer Reise an Deutschland bzw. Deiner Heimat besonders schätzen gelernt hast?
Ich habe Deutschland und vor allem Dresden, meine Heimat, erst nach acht Jahren, die ich nun in Österreich lebe, zu schätzen gelernt. Gelebte Emanzipation und Gleichberechtigung sind große Themen, bei denen ich in Österreich oft Bauchweh bekomme. Mir gefällt auch, wie stark sich Deutschland wirtschaftlich und gesellschaftlich entwickelt hat. Früher habe ich mich immer geschämt als Deutsche…heute bin ich MEGASTOLZ, es ist ein tolles Land. Und dass ich Ossi bin, macht das Ganze noch rund!

7) Welches Reiseziel ist auf Deiner Liste noch offen?
Island steht ganz oben auf der Liste. Aber auch Las Vegas. Diesen Wunsch werde ich mir nächstes Jahr mit meiner besten Freundin erfüllen…einen Roadtrip durch Texas, Midwest und Las Vegas. Ansonsten habe ich mein Fernweh komplett verloren, seit ich in Österreich und jetzt in der kleinsten Gemeinde Gramais lebe. Heimweh hatte ich sowieso noch nie in meinem Leben. Höchstens jetzt nach Gramais!

© Claudia Warwas-Lindner

2 Kommentare

  1. Klingt nach einer tollen Frau. Das gehört für mich zu den schönsten Dingen am Reisen, solche Menschen kennenzulernen, ihren spannenden Geschichten zu lauschen und den Horizont zu öffnen, schön…

    • Claudia Lindner sagt

      Die Menschen sind die Dinge die bleiben…
      Ich freue mich heute noch über die vielen Kontakte und dass man überall jemanden kennt..nur für alle Fälle!

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