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Texel: Von verwegenen Krabbenfischern

Lässig steht er vor seinem frisch angestrichenen Kahn, der „TX Emmie“, dreht sich eine Zigarette und grinst frech: „Na, willst’ auch mit uns raus?“ Der verwegene Texelaner mit Strickmütze und greller Fischerkluft, dass es einem in den Augen weh tut, sieht aus wie der Inbegriff eines Seemanns. Ich besuche Roland Hoijberg, er ist Krabbenfischer auf der holländischen Insel Texel.

Tiefe Narben und Falten ziehen sich durch sein braun gebranntes Gesicht. Graublonder Dreitagebart, eine kleine goldene Kreole im Ohrläppchen. Ein Kauz, der eigentlich lieber für sich ist. Seit über 30 Jahren arbeitet Roland Hoijberg auf der rauen, unbarmherzigen Nordsee, kennt dort jede Tücke. Doch jetzt nimmt er im Sommer Touristen mit raus aufs Wattenmeer – zum Krabbenfischen.  Krabbenfischer, Holland, Texel

Er muss. Die Fischerei ist auch auf Texel weniger geworden, noch rund 25 Berufsfischer gibt es hier. Wir tuckern langsam an der Küste der größten westfriesischen Insel entlang. Salzig-frische Nordseeluft weht um die Nase, Möwen kreisen ums Boot und hoffen auf Fischreste. In der Ferne liegen Seehunde auf den Sandbänken und faulenzen.

Mit riesigen Netzen holt Roland die Garnelen aus dem Wattenmeer und kocht sie noch frisch an Bord des Kutters – in einem uralten Ofen. Viele Kinder drängeln sich um ihn, aber der 53-Jährige lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und erklärt gelassen das Pulen: „Erst zusammendrücken, dann geht’s ganz leicht, einfach Kopf und Schwanz abziehen.“Krabbenfischer, Holland, Texel Krabbenfischer, Holland, Texel

Zurück im urigen Hafen Oudeschild geht’s aufs alte Hollandrad und quer über die nordniederländische Insel. Sie überzeugt durch 30 Kilometer lange und sehr breite Strände mit grüngelben Dünen. Weit und breit sind kaum Menschen zu sehen, nur Dutzende Schafe, die langsam über die Deiche ziehen und grasen.Krabbenfischer, Holland, Texel Krabbenfischer, Holland, TexelRuhe, Frieden, Massentourismus kennt man hier (noch) nicht. Vorbei geht’s an Windmühlen, Wiesen, Feldern, historischen Schafscheunen, dazwischen immer wieder Polder – riesige knallgrüne Marschlandgebiete – und blühende Heide. Viel Ursprünglichkeit und herber Charme, auch bei den gastfreundlichen Bewohnern.

Die Pressereise wurde unterstützt von VV Texel und der Agentur forvision.

Wie kommt ihr hin: Mit der Bahn bis Den Helder, weiter mit der Fähre Teso nach Texel.

Infos bekommt ihr über: Niederländisches Büro für Tourismus & Convention
oder VV Texel. Die Krabbenfischer stehen mit ihren Kuttern direkt im Hafen Oudeschild, einfach vor Ort eine Fahrkarte kaufen, auch für Kinder ein Heidenspaß!

Wer noch mehr zu Holland bei uns lesen möchte, hier gibt’s eine Story zu Austern.

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