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Buch-Rezension: Du lebst nur einmal

Wer kennt das nicht: Manchmal spielt das Leben einem übel mit. Dunkel, kalt und Regenklatschen. Einfach bäh! Bahn überfüllt mit schlecht gelaunten Menschen. Kein Lächeln und Lichtblick. Dafür postet eine Bekannte Sonnen-, Strand- und Sehnsuchtsbilder von ihrer Auszeit in Australien, wenig später eine andere aus Neuseeland. Super, warum sind Glückspilze immer nur die anderen? Das Lonely-Planet Buch „Du lebst nur einmal“ ist ein Mittel gegen Selbstmitleid und zeigt, wie man schon mit kleinen Dingen den Alltag aufpeppt.

Sonnenuntergang auf Spiekeroog

Wann habt Ihr das zuletzt gemacht? Einfach mal den Sonnenuntergang genießen, hier auf Spiekeroog

Eigentlich müsste noch ein dickes Ausrufezeichen hinter den Buch-Titel „Du lebst nur einmal“, denn die Texte rütteln einen auf: Es liegt an dir, dein Leben zu gestalten! Das Buch bietet keine Psychotipps, sondern eine Sammlung von Ideen, Anregungen und Vorschlägen, den eigenen Hintern hoch zu kriegen. Herrliche Bilder machen Lust und regen zum Träumen an und zwar so intensiv, dass es nicht beim Träumen bleibt, sondern aus Luftschlössern Pläne werden. Kladde raus, das Riesenprojekt in Stücke zerlegen, Milestones, die zu schaffen sind.

Bucht mit Sandstrand und Palmen in Thailand

Thailand ist traumhaft schön

Bedenken und Ausreden wie keine Zeit, kein Geld, kein Babysitter und ähnliche Komfortzonen-Zäune gelten nicht und werden durchbrochen. Es muss ja nicht gleich der Tauchtrip zum Great Barrier Reef oder die Safari in Namibia sein. Den Vorschlag, morgens aufzustehen und den Sonnenaufgang zu erleben, das Abendessen hübsch herzurichten oder mal im Baumhaus zu übernachten sind kleine, sofort machbare Dinge, die aber viel verändern.

Zwei Paddelboote auf dem Achterwasser in Usedom

Warum nicht mal paddeln gehen? Auch mit Kind kein Problem auf dem Achterwasser in Usedom

Beim lesen musste ich oft lächeln, wie wenig es braucht, Routinen zu durchbrechen und das Hamsterrad mal anzuhalten. Das Buch ist mitreißend und erfrischend geschrieben. Ich habe mich nie schlecht gefühlt, noch kein Floß gebaut oder fliegen gelernt zu haben. Vielmehr bringt das Buch mich auf neue Ideen, den Alltag aufzupeppen, jede Minute des Lebens zu würzen, ohne viel Aufwand. Warum nicht mal im Garten übernachten?

Kletterer am Gipfel auf einem Klettersteig auf dem Engelberg in der Schweiz

Mal die Komfortzone verlassen – Klettersteig auf dem Engelberg in der Schweiz

Das schwergewichtige Buch hat fünf Kapitel, die unterschiedlichen Zeitfenster, die man zur Verwirklichung eines Ziels braucht: eine Stunde, ein Tag, eine Woche und ein Jahr. Vieles ist dabei. Von der Karibikkreuzfahrt bis zum Marathonlauf. Die Texte haben eine suggestive Kraft, die mich nicht nur zum Schmunzeln bringen, sondern vom Sofa nach draußen zum Sonnenuntergang treiben. Eine Wunderwaffe gegen den inneren Schweinehund und ein legaler Stimmungsaufheller ohne Nebenwirkungen, der immer dann hilft, wenn das Leben mal wieder richtig garstig ist. Aber wir haben nur das eine und wenn wir das richtig hinbekommen, ist es auch genug! Das Buch hilft dabei. Mir zumindest.

Die Kugelbake in Cuxhaven bei Sonnenuntergang

Kitschig, aber trotzdem irgendwie Kraft spendend – Sonnenuntergang an der Kugelbake in Cuxhaven

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt, was aber meine Meinung nicht beeinflusst.

Lonely Planet Bildband „Du lebst nur einmal: Erfahrungen für ein ganzes Leben“ von Robin Barton und David Cornthwaite. Gebundene Ausgabe – 30. September 2015, 29.99 Euro ISBN: 978-3-8297-1545-4

Beitragsbild © Lonely Planet, alle anderen Silke Haas

 

 

 

Kategorie: Reisen

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Schon als Kind wollte ich nur eins: Raus in die Welt, Abenteuer erleben. Fernweh und Abenteuerlust stacheln mich noch immer an. Ob alleine, mit meinem Reisekind und meinen Hunden, reise ich am liebsten abseits der ausgetretenen Pfade und ich halte es wie Susan Sontag: "Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste."

4 Kommentare

  1. Wenn die Bahn überfüllt ist mit schlecht gelaunten Menschen, lächle! Achtsam im Augenblick zu leben, ist der einfachste beste Weg zum Glück. Manche brauchen eine Anleitung zum Glücklichsein. Und viele schreiben das entsprechende Buch. Nett und nützlich, für den, der’s braucht. Ich brauch das nicht.
    Beste Grüße
    Ulrike

    • Andrea Lammert sagt

      Nun, ich glaube, wir leben sowieso im Zeitalter der Anleitungen zum Glücklichsein, liebe Ulrike! Schön, dass es noch Menschen gibt, die das auch ohne Beipackzettel schaffen 🙂

  2. Pingback: Buch-Rezension: Du lebst nur einmal | LilaFine.com

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