Familie, nah dran, Reisen
Schreibe einen Kommentar

Schnee- und Schlemmerspaß – Genuss-Tipps für Lech und Oberlech am Arlberg

Endlich wieder in den Schnee, in die Berge, zum schönen Arlberg ins Lechtal – in der Region Vorarlberg im gemütlichen Österreich. Und die Kinder lernen das Skilaufen, hoffentlich jedenfalls… Da hab‘ ich auch gerne die Autofahrt von 7-8 Stunden bei Ferienverkehr auf mich genommen. Am Ende der Auto-Tour wartet auf uns ein Lech voller Sonnenstunden, tollem Schnee und einer supernetten Hoteliersfamilie. Entspannung pur… Nicht zu vergessen auch das leckere Essen, Hüftpolster, die nur durch viele Stunden Skilaufen wieder abzutrainieren sind… So deshalb jetzt erst recht ein paar schöne Tipps zum Schlemmen und Pausieren am Rande der Pisten von Lech und Oberlech.

Der Alte Goldene Berg

Sehr schmackhaft und richtig urig fand ich es im „Alten Goldenen Berg“ in Oberlech, etwas zurückgesetzt ganz in der Nähe der Berggondel. Von Kässpätzle über Tiroler Gröstel und Wiener Schnitzel findet ihr hier reichlich Deftiges auf der Karte.

Lecker auch die Knödel-Variationen – oder halt das Beef Tartar wie im Bilde! Es ist das älteste Haus im Dorf von Oberlech, das Holz in der kleinen Stube stammt noch aus der Walser Zeit, die Westschweizer, die sich Ende des 13. Jahrhunderts in Lech niederließen. Sie nannten die Region zunächst „Tannberg am Lech“ – nach Tanne und Berg. Später wurde es einfach abgekürzt.

„Der Ursprung des ganzen Anwesens war ein Bauernhaus, betitelt als das „Wohnhaus Nr. 52 mit angebautem Stall und Stadel am „Oberen Berg“ –  das am 21. Dezember 1926 vom damaligen Besitzer Leopold Schneider an unsere Vorgänger, die deutsche Familie Hammerbacher, um zehntausend Schilling und einer Schuld über 2.300,- Kreuzer verkauft wurde“, schreibt die Familie Pfefferkorn in einer Dankesschrift zur 75-Jahr-Feier. „Im Winter 1928/29 standen insgesamt für Gäste sechs Liegestätten zur Verfügung mit den damals üblichen laubgefüllten Säcken“, so die Familie weiter. Die einmalige Lage an der Sonne hoch über Lech sei auch werbemäßig gut zu vermarkten gewesen – und so entstand aus der „goldenen Sonne“ und dem Flurnamen Berg der „Goldene Berg“.

Hüttenzauber auf der Rud-Alpe

Ein anderer Wind weht auf der Rud-Alpe. Mitten auf der breiten Talabfahrt nach Lech runter, liegt sie auf 1560 Metern Höhe. Hier erzählt 250 Jahre altes, “Mond geschlägertes” Holz die Geschichte des früheren Hofes. Mittlerweile ein angesagter Treffpunkt für Alberger Skifreunde, nur mit Reservierung während der Ferienzeiten. Das erstaunt mich doch etwas: Anfang März waren Lech und seine Skihütten und Restaurants ziemlich voll und gut besucht. Wer mittags irgendwo einkehren will, muss schon reserviert haben. Ende Februar/Anfang März scheint wohl nicht nur Skiferienwoche bei den Bayern zu sein, auch bei den Skandinaviern ist Urlaubszeit – und Lech ist mittlerweile ein Lieblingsskiort für viele Finnen, Dänen, Norweger….

„Früher war die Alm ein alter Bauernhof mit Skihütte (für 60 Leute), dann wurde der Dachstuhl übernommen und das Haus ausgebaut“, berichtet mir Hüttenwirt Dominik Grabner in der Rud-Alpe. Der kräftige Salzburger berichtet stolz von alleine 500 Plätzen draußen auf der Terrasse mit den alten Holztischen. Die Küche wurde mit zwei Hauben belohnt, zweimal die Woche ist uriger Hüttenabend mit Fondue über den Dächern von Lech. Echt gemütlich – und halt ziemlich angesagt, nach wie vor!

900 Weine hat das Hüttenrestaurant in seinem Keller. Nicht selten gehen auch mittags schon die größeren Flaschen über den Tisch, da kommt schon etwas Schicki-Micki-Feeling auf, aber wem gefällt’s …. „Unsere Highlights sind das Rindergulasch oder die Kalbsbacken, alles von unseren eigenen Oberlecher Kühen.“ Aber auch Süßes wie den Klassiker Kaiserschmarr’n oder den Apfelstrudel mit heißer Vanillesoße gibt’s hier. Drinnen knistert das Kaminfeuer und die “blaue Stunde” wird ordentlich auf der schönen Sonnenterrasse zelebriert. Hüttenzauber halt! Und im Sommer (ab Ende Juni-Mitte September) gibt’s auch ‚was für die kleinen Gäste, ein Spielplatz und Streichelzoo direkt vor der Terrasse. 2023 wird wohl groß gefeiert, 20 Jahre Rud-Alpe stehen an.

Wildes in der Burg

Traditionelle Wildgerichte aus der eigenen Zucht und Jagd bietet hingegen die Familie Lucian des Oberlecher Hotels Burg auf ihrer Sonnenterrasse an. Delikatessen wie Trüffelschwein, das Duett vom Hirsch, am Tisch angerührtes Beef Tartar oder Ragout von der Gams. Ebenso superlecker ist aber auch hier der Kaiserschmarr’n, den ich in der schönsten Sonne probiere. Superluftig und einfach genial!  Die „Burg“  hat auf ihrer Karte sage und schreibe über 1200 Weine und ist Mitglied des 1. Clubs de la Sommelerie. Nebenan ist Skiparty in der Eisbar angesagt, bei deftiger Oktoberfest-Muke.

Käse-Fondue in der Roten Wand

Schon vor 20 Jahren bin ich mit einer Mädelstruppe mit der Pferdekutsche von Lech ins Dörfchen Zug gefahren, so richtig schön romantisch war das damals. Weit weg von Glamour und Promis. Glockengebimmel, Hufgeklapper und die Tannen tief mit Schnee behangen. Einfach ein Traum! Und immer noch fahren die Kutschen von Urgestein Josef Stöckler. Doch das ist eine andere Geschichte (die bald bei uns kommt).

Zurück ins Dorf Zug, keine 30 Minuten mit der Kutsche von Lech entfernt. Hier liegt das schicke und toll renovierte Gourmethotel Rote Wand mit Chef’s Table-Restaurant und Außenpool. Seit über 60 Jahren bietet die holzgetäfelte Stube im Haus ein legendäres Fondue an, mittlerweile mit Fleisch, Käse, vegetarisch oder Fisch. Wir haben mit der ganzen Familie die Käse-Variation mit Bregenzerwald Berg- und Alpkäse, viel Eingelegtem und hausgemachtem Sauerteigbrot probiert – und es war genial, selbst für den vierjährigen Bub! Und zum Abschluss noch ein Schoko-Fondue mit leckeren Früchten… Danach waren wir alle pappesatt und glücklich.

Viele gekrönte Häupter und so manch anderes bekanntes Promi-Gesicht hat sich in den letzten Jahrzehnten mindestens einmal mit der Pferdekutsche in Lech abholen und im Gasthof Rote Wand nach allen Regeln der Fondue-Kunst verwöhnen lassen. Auch heute noch ist ein solch uriger Abend in den Wintermonaten im Drei-Haubenlokal ein kulinarisches Highlight am Arlberg. Nicht verpassen, nur dran denken: vorher auch hier reservieren.

Übernachtungs-Tipp:

Und zum Übernachten ein toller Tipp unten in Lech, keine 10 Minuten Fußweg vom Skilift entfernt – der Auenhof. Seit über 28 Jahren leiten Anita und Gerald Strolz liebevoll das Haus gemeinsam. „Unsere junge Generation – Philipp, Viktoria und Stephan – hat das Hotel Sonnblick, direkt in der Nachbarschaft von uns, im Juni 2021 übernommen“, erzählt Gastgeberin Anita stolz. Der Auenhof besitzt fünf Saunen, einen großen Erlebnispool und schicke, voneinander abgetrennte Ruheräume mit Kamin und einem Massagebereich. Die Vitalwelt wurde im Herbst 2020 neu erweitert, auch ein neuer Fitnessraum, ein Teebuffet und die Infrarotkabine gehören dazu.

Abends wird ein delikates 7-Gänge-Menü mit viel Fisch, Fleisch und leckeren Desserts aufgetischt, ein Skisport-Shop und eine Vinothek sind mit im Hotel. Sehr gemütlich und kinderlieb! Auch im Sommer sind Lech und der Auenhof ein Besuch absolut wert.

Wer mehr von uns zu Österreich lesen möchte, hier eine schöne Geschichte zur Imster Fastnacht und ein paar Wander-Tipps.

 

Kommentar verfassen