Autor: Sandra Malt

Lissabon: Der heilige Stockfisch

Manchmal treffe ich Menschen bei Reisen, da weiß ich vom ersten Moment an: Man wird sich supergut verstehen und ist am Leben des anderen wirklich interessiert. So eine Frau ist Carmo Botelho. Die nette Portugiesin zeigt mir ihr Lissabon – und ich bin begeistert. Selbst im späten Herbst, wo es teilweise etwas verregnet ist, ist die „weiße Stadt“ am Rio Tejo spannend, vielseitig und kontrovers. Heute gehe ich mit ihr ins Interpretationszentrum der Geschichte des Kabeljau auf dem Praca do Comércio. Ich möchte mehr über den Bacalhau wissen. Der in Portugal allseits beliebte Stockfisch ist ein bedeutender Teil der Küche und der kulturellen Geschichte des Landes auf der Iberischen Halbinsel.

Long Island: Hampton Bays – kurz vor den Hamptons

Endlich wieder zurück in den Hamptons, der Sommer ist da. Die Schwüle lässt die Kleidung am Körper kleben, aber das ist auch das Schöne, die goldene Stunde kurz bevor die Sonne untergeht, die lauen Sommerabende vorm Grill … Doch heute bin ich los und hab’ mir einmal einen Ort etwas abseits des Glamours von Southampton angeschaut: Hampton Bays, wo ich eine ganze Weile schon nicht mehr war. Schnuckelig, überschaubar mit kleinen Antique-Läden, einem großen Kino und netten Seafood-Restaurants direkt am Shinnecock-Kanal — am Eingang eben zu den Hamptons auf Long Island an der Ostküste der USA.

Aalsmeer und die Fliederzüchter

„Es ist der einzige Ort in Holland, wo du Flieder auf Inseln wachsen lässt und in Gewächshäusern dann zum Blühen bringst“, erklärt mir Henk van Leuwen. Mit stolzem Blick schaut der Bootskapitän über Hunderte von Inseln voller Flieder-Plantagen hinweg und manövriert sein Holzboot durch die engen Kanäle. Der extrem Nährstoff haltige Torfboden und das Süßwasser des Westeinderplassen, ein Überbleibsel des Haarlemermeers in Noord-Holland, sind einfach super für den Flieder. Die hohe Kunst der Flieder-Zucht. Ich besuche Aalsmeer, gleich um die Ecke von Amsterdam. Ein netter, kleiner Ort – und Zentrum des niederländischen Blumen- und Ziergehölzeanbaus. Auch bekannt als „die flower capital“ der Niederlande: In Aalsmeer findet in den Hallen der Royal Flora Holland die größte Blumenversteigung der Welt statt – mit täglich zwölf Millionen verkauften Blumen. 

Holland: Ein Blumenmeer aus Tulpen – in Beemster

Ein wahres Blumenmeer aus Tulpen, wunderschöne Pink- und Lilatöne, wo das Auge nur hinblickt. Inmitten des alten Beemster Polder – keine halbe Stunde nördlich von Amsterdam gelegen. Dieser wurde bereits im 17. Jahrhundert erbaut, um aus dem bedrohlichen Binnengewässer De Beemster fruchtbares Ackerland zu machen. Im Jahre 1612 war der Beemster trocken gelegt mit Hilfe von 43 Windmühlen, die den See leer pumpten. Eine geniale Landschaftsplanung nahm ihren Lauf. Ich habe mir die blumenreiche holländische Gegend auf einer Pressereise vor ein paar Tagen näher angesehen.

Long Island: Krebse zum Anfassen in Bridgehampton – ein guter Tipp für die Hamptons

Long Island – eindeutig eins meiner Lieblingsziele. Immer wieder komme ich hierher an die Ostküste der USA, meist nach Southampton. Gerade im Frühjahr ein guter Tipp, die Strände sind menschenleer. Wirklich keine Menschenseele weit und breit. Zeit zum Durchatmen und die Seele baumeln lassen. Und das Gute: Im April könnt ihr noch an vielen Stränden direkt parken, im Sommer ist das vielfach nur mit einer Art Anwohner-Genehmigung möglich oder sehr teuer. Oft zeigt sich jetzt im Frühjahr schon die Sonne, mildere Temperaturen nach einem meist bitterkalten Winter.

Dubai: Rein in die Wüste – mit Dromedaren und Oryx-Antilopen

Rauf auf den alten Land Rover, rein in die staubige Wüste. Vorbei an einer Herde grasender Oryx-Antilopen, die entgegen kommenden Dromedare wackeln langsam und ganz gemächlich ihres Weges, ein paar Beduinen in weißen Kandoura-Kleidern begleiten sie in den roten Sanddünen. Wir sind auf einer Wüsten-Safari mit Platinum Heritage inmitten des Dubai Desert Conservation Reservats. Es ist der erste Nationalpark von Dubai. Das Reservat wurde im Jahr 2003 gegründet, um die letzte unberührte Wüstenlandschaft in dem sehr entwicklungsbestrebten Emirat zu schützen. 6000 indigene Bäume  und Büsche wurden wieder eingeführt, 600 Oryx-Gazellen kamen hinzu. Nicht so einfach, meine ich, bei dieser Millionenmetropole, die nach immer mehr Superlativen strebt und wo die Wolkenkratzer wie Pilze in den Himmel schießen. Noch im 19. Jahrhundert lebte das frühere Fischerdorf vom Fischfang und dem Ertrag der Dattelpalmen-Plantagen. Beduinen beherrschten die Stadt. Das Reservat ist 225 Quadratkilometer groß. Es ist das größte Stück Land, das der Regierung von Dubai gehört. 

Lissabon: Weihnachten mit Königskuchen, Madonna-Figuren und Straßenbahn-Tour – ein paar Tipps

Einfach romantisch schön und verträumt, dieses sanfte, warme Licht in den Morgenstunden eines Novembertages auf den Hügeln von Mouraria, einem maurisch geprägten Viertel von Lissabon. Weiß-blau gekachelte alte Häuser in engen Gassen, die historische Straßenbahn der Linie 12 kriecht die Berge hoch, die in hübschen Plätzen hoch über dem Hafen enden. Ich verliebe mich schnell in diese lebendige Stadt so voller Gegensätze. Majestätische Kirchen und Paläste wechseln sich ab mit grünen Plätzen und Altbauten, an denen die Kacheln längst abblättern. Urige Lokale in engen, verwinkelten Gassen. Ich habe Lissabon gerade erst besucht – zu Beginn der Weihnachtszeit. Da darf ein Abstecher bei der ältesten Konditorei der europäischen Metropole nicht fehlen: der Confeitaria Nacional.

Spanien: Wo die Baskenmütze herkommt – Balmaseda im Baskenland

Eigentlich ein eher unscheinbares Städtchen im Norden von Spanien. Das ruhige Balmaseda – die älteste Stadt der Provinz Biskaya, gegründet im Jahre 1199. Gelegen zwischen den Bergen, direkt am Fluss Kadagua – und auf der lukrativen Handelsroute zwischen Kastilien und dem Baskenland. Ein Ort zum Durchatmen, Runterkommen. Ich bin auf einer Pressereise zu den „Slow Cities“ des Baskenlandes unterwegs. Das Thema gehört zu der „Cittàslow“-Bewegung, die ursprünglich aus Italien stammt und sich der Verbesserung der Lebensqualität in den Städten, der Nachhaltigkeit, dem Öko-Tourismus und regionalen Schwerpunkten verschrieben hat. Balmaseda gehört dazu. Ebenso ein eindrucksvolles Zeugnis der Industriekultur in dieser Region ist die Textilfabrik „La Enkartada“ aus dem Jahre 1892. In den 1990er bankrott gegangen, wurde die Fabrik 2007 in ein geschichtsträchtiges Museum umgewandelt. Hier kommt die Baskenmütze her. Die Txapela – im Baskischen. Eine tolle Mütze, die ich bestimmt im Winter oft tragen werde. Ich musste sie mir einfach noch kaufen nach dem Rundgang durchs Museum…

Das Baskenland im Norden von Spanien: 11 Tipps zu San Sebastián

Schon die spanischen Adligen Mitte des 19. Jahrhunderts wussten, wo es so richtig schön ist in ihrem Lande und vor allem gut für die Gesundheit: Im Jahre 1845 schickten die doctores ihre geliebte Königin Isabel II. nach San Sebastián an die äußerste Nordküste von Spanien, ins Baskenland. Isabel musste ihren Lippenherpes auskurieren. Die Stadt setzte fortan auf den Tourismus und baute ihn weiter aus. Alle Königshäuser kamen im Laufe der Jahrhunderte, und noch heute nennen nicht nur Touristiker das elegante Seebad eine „ideale Stadt“. Donostia, wie sie im Baskischen heißt, hat alles, wovon Spanier-Urlauber träumen: drei Stadtstrände, drei Berge, die Felseninsel Santa Clara, den Fluss Urumea und eine romantische Altstadt mit engen Gassen und einem hübschen Hafen. Gut über 20 Sterne-Restaurants sowie tolle Pintxo-Bars. Auch wenn sie, als eine der teuersten Metropolen Spaniens gilt. Kürzlich habe ich die durch die Belle Epoque geprägte Stadt bei einem Tagestrip besucht – und war ganz angetan. Hier sind meine 11 Tipps zu San Sebastián – wobei es schwierig war, nur elf zu nennen …

Friaul: 100 Jahre Mosaik-Kunst in Spilimbergo – ein Tipp für die Obere Adria

Die freskenreiche Stadt an der „Schwelle der Berge“, Spilimbergo. Im Herzen des Friaul gelegen, auf halbem Wege zwischen den im Sommer oft proppenvollen Adria-Stränden und den einsamen Bergen der Karnischen Alpen. Ganz in der Nähe des Flusses Tagliamento thront die Kleinstadt auf einem Plateau. An einem Vormittag im Frühsommer schlendere ich durch menschenleere Arkaden, verträumte Paläste, kleine Gassen und romantische Plätze. Echt schön dieses Spilimbergo, diese in der ganzen Welt als Stadt der Mosaike bekannt. Hergekommen bin ich mit dem E-Bike von Latisana aus, gute 55 Kilometer mit dem charmanten Guide Fabio. Der Einheimische kennt die Radwege am Tagliamento wie seine Westentasche. Die kostenlosen Radausflüge in die Region bietet Lignano Sabbiadoro an, die fünfstündige Tour Lignano-Spilimbergo (Mai bis September) gibt es erst seit dem Frühsommer.