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Baskenland: 66 Millionen Jahre Erdgeschichte zum Anfassen in Zumaia

Dieses Gestein im Baskenland ist schon etwas ganz Besonderes: Wie Falten, Scheiben oder von der Ferne auch wie gegerbte Elefantenhaut sehen die Flysch-Felsen in Zumaia an der Küste des Baskenlandes im Norden von Spanien aus. 150 Meter ragen die Kalkfelsen in die Höhe. Spektakulär finde nicht nur ich! Die Playa de Itzurun, vor der die bizarren Flysch-Klippen liegen, war 2017 sogar Kulisse für die siebte Staffel von „Game of Thrones“.

Erdgeschichte zum Anfassen

Das kleine Örtchen Zumaia ist zusammen mit den Nachbargemeinden Deba und Mutriku seit dem Jahre 2010 Unesco-Geopark. Nicht nur für Geologen sind diese außergewöhnlichen Gesteinsschichten superinteressant. Ihr wandert quasi entlang und durch (am Strand Itzurun gibt es viele kleine Höhlen zu erforschen) Erdgeschichte. Die Felsformationen sind sage und schreibe über 66 Millionen Jahre alt! Sie sind wie Seiten eines riesigen Buches, das die globalen umweltgeschichtlichen Trends und geologischen Geschehnisse über diesen ewig langen Zeitraum aufzeigt. Verschiedene Schichten stehen für die unterschiedlichen Kapitel. Echt spannend! Wer Lust hat, per Boot die Gegend kennen zu lernen: Die Bootstour „La Ruta del Flysch“ führt zur Playa de Itzurun. Und wer noch mehr zur Natur und den interessanten Ökosystemen dieser Gegend erfahren möchte, sollte das Besucher-Zentrum in Algorri aufsuchen.

So starben die Dinos aus

„So konnten Wissenschaftler hier auch gut erklären, wieso die Dinos ausgestorben sind“, erläutert mir die  Journalistin Jone Azurmendi. Ein Meteoriteneinschlag in Mexiko habe damals – in der Kreidezeit – für ein Massensterben bei Fauna und Flora gesorgt. Jone lebt seit 18 Jahren in San Sebastián, der traumhaft schönen Küstenstadt. Zirka eineinhalb Stunden von Zumaia entfernt.

An der Küste des Jakobsweges

An den hohen Klippen und entlang der Küste im Geopark liegen viele Wanderwege. Ein ganz berühmter: Der Camino de la Costa (Küstenweg) ist eine Etappe des Jakobsweges. Entlang der fünfstündigen Strecke Zumaia-Deba liegt der Strand mit den berühmten Felsen. So traf ich nach dem Strandbesuch auch diese nette Truppe von jungen Pilgern aus Süddeutschland. Sie waren verständlicherweise ganz begeistert vom Baskenland und dem Küstenweg.

Der heilige Telmo beschützt die Seeleute

Zum Thema Pilgern passt natürlich auch die kleine Kapelle aus dem 16. Jahrhundert: „San Telmo“ liegt oberhalb des Strandes, direkt an der Klippe oberhalb der Playa de Itzurun. Sie ist dem Schutzpatron der Segler, Fischer und Seemänner gewidmet – dem heiligen Saint Telmo. Kleine Holzschiffe, Rettungswesten und Ruderpaddel im Inneren der Kapelle erinnern an die gläubigen Seeleute. Der goldsandige Strand ist übrigens rund 270 Meter lang  – und verfügt eben über starken Wellengang. So ist Itzurun auch beliebt bei Surfern und Kanu-Freunden.

Txotx – der leckere Apfelwein vom Land

Wer nach dem Besuch bei den bizarren Felsen Hunger bekommen hat, kann die kleine „Goiko Bodegoia“ unten im Dorf Zumaia an der Erribea Kalea aufsuchen. Hier werden leckere Pintxos serviert – Tapas-Happen mit Sardinen, Thunfisch, Oliven. Sehr lecker! Und dazu gießt uns Jone einen „Txotx“ ein. Ein natürlich fermentierter Apfelwein. Schön spritzig und frisch! „Die Basken pilgern im Frühjahr zu den Fässern aufs Land und stehen Schlange für den Txotx“, sagt sie.

Der Ausflug zum Flysch-Geopark war Teil einer Pressereise ins schöne Baskenland. Ich wurde netterweise von Turismo Euskadi und dem Spanischen Fremdenverkehrsamt dabei unterstützt.

Wenn ihr noch mehr zu Spanien und dem Baskenland bei uns lesen wollt: etwa die Story von der Baskenmütze oder 11 Tipps zu San Sebastián.

 

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