Ach, die Schweden… ich finde sie einfach klasse. Wegen ihrer wunderbar ernsthaft zelebrierten Traditionen (aber durchaus mit dem ein oder anderen Augenzwinkern), verknüpft mit herzerfrischendem Understatement. Vor allem aber wegen ihrer manchmal ziemlich schrägen Ideen: So feiert man seit nunmehr 16 Jahren am 4. Oktober den Kanelbullens Dag, den Tag der Zimtschnecke – ein Feiertag für Gebäck, herrlich, oder? Die Hefeteile sind aber auch zu lecker, ich muss auch in jede Bäckerei einkehren, aus der der Duft nach Zimt und Kardamom nach draußen weht… Wenn jetzt jemand Lust bekommen hat , die Lieblingsleckerei der Nordlichter nachzubacken, das Zimtschnecken-Rezept gibts hier aus einem früheren Beitrag natürlich nochmal.
Es gibt übrigens sogar einen eigenen Rat für die Hausbäckerei in Schweden. Wer Schwedisch versteht, findet auf deren Seite Kanelbullens Dag aktuell sehr lustige Details zum Zimtschneckentag. Eine tolle finnische Scheckenvariante habe ich bei Sini auf ihrem Blog My Blue & White Kitchen gefunden. Und mehr Infos zu Schweden gibts´s natürlich wie immer bei Visit Sweden.
Die Wollroute, „Ruta de la Lana“ oder „Camino de la lana“, ist ein alter Handelsweg in Spanien, der die Provinz und Stadt Cuenca in Nord-Süd-Richtung durchquert. Die Wollroute ist gleichzeitig ein „Nebenarm“ des Jakobswegs. Seit dieser Reise verbinde ich mit der Wollroute vor allem eines: Gastfreundschaft. Sie ist etwas, das man anbietet, ohne dafür einen Preis festzulegen, ohne zu wissen, ob man dafür jemals etwas zurückbekommt. Und irgendwie hatten wir Journalisten damit ein kleines Problem… Weiterlesen
Segeln auf einem kleinen Schiff mit einem Vierjährigen und zwei Hunden? Geht wunderbar und macht richtig Spaß. Die Ostsee ist keine Wellnessoase, sondern eher ein Abenteuerspileplatz, aber wer seine Komfortzone nie verlässt, kommt nicht weiter. Weiterlesen
Wer jetzt, wo die Sommertouristen wieder zuhause sind, Zeit hat, in den Süden zu fahren, macht alles richtig… im September ist zum Beispiel Mallorca ein super Ziel, es ist leerer und nicht mehr so heiß, das Meer ist warm und die Regentage halten sich noch in Grenzen. Sieben meiner Lieblingsorte auf der so abwechslungsreichen Insel.
Ses Fons Ufanes
Wie das Licht durch die Blätter dieses Waldes bei Inca ist fällt, ist irgendwie magisch. Graugrün ist alles, und man kann kaum glauben, dass hier jeden Frühling urplötzlich (wenn es genug geregnet hat) aus mehreren Quellen Wasser in die Bachbetten strömt. Aber auch ohne Wasser (und damit meist sehr einsam, denn das Wasser-Schauspiel zieht immer viele Schaulustige an) ist der Wald märchenhaft.
Märchenwald
Alcúdia
Die alte Stadt im Nordosten der Insel mit ihrer fast komplett erhaltener Stadtmauer und den kleinen Häuschen lädt zum Bummeln ein. Jetzt im September sind weniger Touristen unterwegs, auf dem Markt sind die Einheimischen wieder fast unter sich. Nicht auf die Uhr gucken, ziellos rumschlendern und sich überraschen lasen, wohin einen die Straßen und Gassen führen, einen Cafe con Leche trinken – herrlich.
Lebendiges, altes Städtchen
Wandern im Westen
Jetzt, wo die große Sommerhitze vorüber ist, macht endlich auch wandern macht wieder Spaß. Zum Beispiel im Westen in den Ausläufern des Tramuntana-Gebirges in der Nähe von Andratx. Bonus der Touren: Großartige Weitblicke bis aufs Meer, etwa auf die Dracheninsel.
Wandern mit Weitblick
Palmas Kathedrale
Natürlich alles andere als ein Geheimtipp, trotzdem auch hier noch einmal erwähnt: Palmas Kathedrale La Seu lohnt vor allem morgens. Dann fällt dire Sonne durch das große, bunte Rosettenfenster und taucht den Innenraum in ein ganz unwirkliches Licht, violett, rot und orange. Und nur wenig später ist der Zauber auch schon wieder vorbei…
Magisches Licht
Einsame Buchten bei Peguera
Wer Natur und felsige, einsame Buchten im Wald mag, ist hier richtig: Hinter Peguera ganz im Westen lässt es sich nicht nur schön spazieren gehen, immer wieder locken hier auch kleine, felsige Buchten. Also: Wanderschuhe anziehen und Picknick und Badehose in den Rucksack!
Coves de Campanet
Wer bei Höhlen auf Mallorca an kitschig beleuchtete Grotten, über die Geigenspieler in Gondeln fahren, denkt und abwinkt, sollte sich überzeugen lassen, dass es auch anders geht: Die Coves de Campanet (gleich um die Ecke des Zauberwalds Ses Fons Ufanes) sind naturbelassen und nur sparsam (und nicht bunt) ausgeleuchtet. Und die Führung, die die verschiedenen Tropfsteinformationen erklärt (u.a. der dünnste Tropfstein der Insel), ist sehr charmant. Anschließend oder vorher beim Warten auf den nächsten Einlass lädt die von Zitrusbäumen gesäumte Sonnenterrasse auf ein Eis oder einen Kaffee ein.
Höhleneingang Coves de Campanet
Wanderrunde ums Kloster Lluc
Fast schon majetätisch ruht die Klosteranlage Lluc in einem weiten Tal mitten in den Tramuntanabergen. Einmal herum führt eine knapp zehn Kilometer lange Wanderroute, bei der man gleich am Anfang an den für die Gegend typischen Kartssteinformationen vorbeikommt. Mit Sicherheit am meisten fotografiert: das steinerne Riesenkamel…
Die berühmte Felsformation Es Camel beim Kloster Lluc
Pünktlich zur Heideblüte: Zusammen mit dem Naturfotografen Jürgen Borris haben wir (Iris und Anke) als Textautorinnen und Stefanie Tecklenborg vom gleichnamigen Verlag den neuen Bildband Lüneburger Heide. Natur zwischen Heidekraut und Wacholder vorgestellt. 15 Jahre lang hat Jürgen dafür in dieser niedersächsischen Kulturlandschaft fotografiert. Auf der Lauer in seinem Tarnzelt sind ihm einmalige Aufnahmen von Wolf, Seeadler, Birkhuhn & Co. gelungen. Und welcher Anlass wäre passender für die Präsentation gewesen als das Hoffest am Tütsberg des Vereins Naturschutzpark VNP nahe Schneverdingen? Weiterlesen
Computerspieler kennen es schon lange: Eintauchen in eine virtuelle Welt mittels einer Spezialbrille. Es ist faszinierend! Nein, zum Gamer bin ich nicht geworden, aber ich war virtuell in Neuseeland, Venedig, auf diversen Kreuzfahrtschiffen. Das Reisebüro Süd in Hamburg hat jetzt eine Virtual Travel Lounge 360. Gigantisch! Weiterlesen
Lübeck ist zweifellos eine der schönsten Städte nicht nur im Norden, sondern in ganz Deutschland. Nicht ohne Grund ist die gesamte Altstadt auf der Insel zwischen Trave, Teichen und Kanal Teil des Unesco-Welterbes. Besonders angenehm finde ich ja, dass die Straßen mit den alten Bürgerhäusern gepflegt, aber eben nicht wie eine Puppenstube überrestauriert sind. Hier lebt man und stellt sich nicht aus. Gerade war ich wieder ein paar Tage da. Hier einige Tipps für Lübeck und seinen maritimen Stadtteil Travemünde an der Ostsee.
Aussichtsturm St. Petri
Es ist ein bisschen ein Spleen von mir: Ein Turm? Muss ich drauf. So auch in Lübeck auf den Kirchturm St. Petri. Nicht, dass ich nicht schon mehrfach oben war. Aber der Blick über die Altstadt, aufs Holstentor und bei gutem Wetter bis an die Ostsee ist einfach zu schön.
Blick vom Kirchturm
Hüxstraße
Bummeln ist ja immer ein netter Nebenefekt, wenn man in einer Stadt unterwegs ist. In Lübeck geht das besonders hübsch in der Hüxstraße und parallel dazu in der Fleischhauerstraße. Die eine runter, die andere raufschlendern und sich an schönen Dingen wie skandinavischem Wohnschnickschnack, kleinen Boutiquen mit Klamotten à la Noa Noa oder alten Büchern erfreuen – perfekt. Diesmal hatten am Ende zwei skandinavische Kissen den Besitzer gewechselt…
Hüxstraße: Schöner bummeln
Marzipan Speicher
Auf der Suche nach dem besten Marzipan habe ich Niederegger links liegen lassen und bin im Marzipan Speicher direkt am Hostenhafen fündig geworden: Am besten schmeckt mir hier das in Würfel geschnittene, leicht angebräunte Marzipan Königsberger Art – nicht so süß und mit richtig hohem Mandelanteil. Die unscheinbaren Boxen mit den Marzipanwürfeln drin stehen übrigens im hinteren Teil des Ladens, vorne sind die teureren Sachen…
Soulmade Eis
Wo wir grad beim Schhlemmen sind, nochmal fix gedanklich zurück in die Schlendermeile Hüx-/Fleischhauerstraße: In letzterer gibt es nämlich weltklasse leckeres hausgemachtes Eis. Hätte ich nicht gewusst, dass man in dem kleinen Geschäft Sorten wie Zitrone-Basilikum, Passsionsfrucht mit Minze (beide mit frischen, kleingehackten Kräutern im Sorbet) oder sündiges Salz-Karamell bekommt, ich wäre dran vorbei gelaufen. Von außen hat Soulmade nichts von einem Eisladen, nur ein paar Biertisch-Bänke stehen davor rum. Doch der Erfolg gibt dem spartanischen Konzept offenbar Recht: Schon nachmittags sollen einige der begehrten Sorten manchmal ausverkauft sein, wie der Lübecker Sammkunde in der Schlange vor mir wusste. Da heißt es, morgen wiederkommen und mal eine andere Sorte versuchen… lecker sahen sie alle aus. Aber Zitrone-Basilikum ist unschlagbar.
Zitrone-Basilikum und Passionsfrucht mit Minze…
Europäisches Hansemuseum
Erst im Mai hat es eröffnet, das Europäische Hansemuseum. Die Familienkarte ist mit gut 30 Euro nicht ohne, aber dafür hat die ganze Familie das moderne Konzept mit seinem Wechsel von computergestützten Info-Tafeln und klassischen Ausstellungsvitrinen überzeugt. Ich habe jedenfalls viel gelernt, nicht nur über die Hansestadt Lübeck, sondern auch über die Entstehung der Hanse und ihren Niedergang und über den Hansetag. Fazit: lohnt sich. Und das Museumsrestaurant im Eingangsbereich ist auch so einen Besuch wert, allein schon wegen der leckeren Mandelkringel und der Brownies, denn alles stammt aus hauseigener Konditorei.
Travemünde: Passat
Eine Legende der Seefahrt ist die Viermastbark Passat. 1911 erstmals in See gestochen, 1957 dann in einem Sturm stark beschädigt, sollte das große Segelschiff 1959 abgewrackt werden. Die Stadt Lübeck verhinderte das und die Bark konnte dank eines Vereins bis heute erhalten und renoviert werden und steht nun sogar unter Denkmalschutz. Sie liegt nun in Travemünde fest vertäut und kann besichtigt werden. Beeindruckend tief unten der Laderaum, wo Salpeter in schweren Säcken von 100 Kilo lagerte… Und für eine Landratte wie mich kaum vorstellbar, mit wie viel Krängung (Schlagseite) das Segelschiff fahren konnte. An dem fiktiven Steuerplatz fühlen sich gut 15 Grad jedenfalls schon scheußlich schief an…
Die legendäre Viermastbark Passat
Priwall-Strand
Travemünde, das alte Seebad, in dem schon Familie Mann die Sommerfrische genoss, ist noch heute im Sommer sehr beliebt und hat seinen ganz eigenen Charme. Besonders an den Wochenenden herrscht an der Uferpromenade der Trave (die hier in die Ostsee mündet) Volksfeststimmung (zumindest dem Besucheraufkommen nach). Der mit Strandkörben vollgestellte Strand ist dann, ja, eben voll. Etwas entspannter geht es am Priwall-Strand zu. Der liegt auf der anderen Seite der Trave, man kommt nur mit einer Fähre rüber (im Sommer gibt es eine kleine Personenfähre zwischen Leuchtturm und Yachthafen/Liegeplatz der Passat, sonst verkehrt die Autofähre beim Fischereihafen). Nach dem Hundestrand folgt der breite allgemeine Strand, dem sich der FKK-Strand anschließt. Wer gern am Wasser entlang läuft, hat ab hier (man befindet sich dann schon in Mecklenburg-Vorpommern und nicht mehr in Schleswig-Holstein) viele und auch relativ einsame Kilometer vor sich.
Dies ist der Strand diesseits der Trave. Der am Priwall (rechts hinter den Schiffen) ist entspannter und meist etwas leerer
Brodtener Steilufer
Stichwort am Strand entlanglaufen: für mich das Schönste an der Ostsee. Langsam am Strand oder Spülsaum entlangschlendern, die Augen immer nach unten gerichtet auf der Suche nach schönen rundgeschliffenen Steinen, Muscheln, Donnerkeilen, Treibholz oder gar Bernstein. Das geht prima nördlich von Travemünde am Brodtener Steilufer, wenn man gleich zu Beginn (also am Ende der Promenade in Travemünde) unten am Wasser bleibt. Später ragt das Steilufer hinter einem auf, an Hinauf- oder Hinabklettern ist dann nicht mehr zu denken. Oben wächst richtig viel leuchtend orangefarbener Sanddorn und an der Hermannshöhe lädt ein Selbstbedienungsrestaurant zur Pause ein (wenn man denn wieder raufkommt vom Strand… der Uferweg oben an der Kante ist auch sehr schön).
Ostsee nach meinem Geschmack: Steilküste im Rücken, Steine zum Sammeln unter den Füßen
Noch ein Tipp für alle, die nach Lübeck fahren wollen: Wirklich empfehlenswert und voller guter Hinweise ist der Reiseführer MM Lübeck von Matthias Kröner. Eine kostenlose App gibts obendrein.
Der Herbst ist in Hamburg angekommen. Ich liebe diese Jahreszeit, vor allem ganz früh morgens, wenn ich mit meinen Hunden durch die Natur streife. Alle Nase lang muss ich stehenbleiben, weil die Bilder so wunderschön sind. Weiterlesen
Berge haben magische Anziehungskräfte. Schon seit jeher wollen die Menschen den Fels bezwingen und auf den Gipfel gelangen. Auch Ungeübte haben die Möglichkeit, Glücksgefühle zu erleben: Auf Klettersteigen verspüren alle Nervenkitzel an Seil und Haken. Weiterlesen
75 Jahre lang hat „Taita Cotopaxi“ geschlafen, einer größten aktiven Vulkane der Erde – und der gefährlichste Ecuadors. Seit gestern macht sich nicht nur unter dem 5897 Meter hohen Gipfel Unruhe breit – sondern auch in der Bevölkerung. Er scheint sich zu bewahrheiten, der alte Mythos der Indigenas, der mich schon seit Jahren fasziniert: Weiterlesen