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Frühling auf der Zunge: Holunderblütensirup (Rezept)

So schmeckt der Frühling: Jetzt ist es endlich wieder Zeit, Holunderblütensirup zu kochen.Es ist eine liebgewonnene Familientradition bei uns, dass wir, sobald der Holunder blüht, Sirup kochen. Oder anders ausgedrückt: Blüht der Holunder in Niedersachsen, ist das Sommerhalbjahr offiziell erföffnet. Der fertige Sirup besteht nur aus natürlichen Zutaten, ist lecker in Sekt, aber vor allem eine super Alternative zu gekaufter Brause – und leider immer viel zu schnell verbraucht…

Holunderblüten wachsen an Wald- und Feldrändern. Also Korb und Schere eingepackt und los geht´s. Jeder darf ein paar Dolden abschneiden, die Blüten sollten noch ganz fest sitzen. Zuhause wird dann der Sirup angesetzt – mit oder auch ohne Zucker -, am nächsten Tag erhitzt, abgefüllt und mit selbstgemachten Etiketten versehen.  Holunderblütensirup kochen ist einfach immer ein Fest!

Für ca. 3 Liter Sirup braucht ihr

2 Liter Zitronensaft, 2 Kilo Zucker, ca. 5 Bio-Zitronen und etwa 30-40 frisch aufgeblühte Dolden Holunder.

(Variation: Einen helleren, aber auch weniger zitronig-fruchtigen Sirup bekommt ihr, wenn ihr statt des Zitronensafts Wasser plus 50 g Zitronensäure verwendet

Und wer seinen Holunder-Trunk lieber zuckerfrei ansetzen will: Rezepte mit Stevia oder Birkenzucker weiter unten)

Die Holunderblüten gut abschütteln, damit die Insekten herausfallen. Die Zitronen heiß abwaschen und in dünne Scheiben schneiden. Nun die Dolden, den Zucker und die Zitronenscheiben abwechselnd in einer großen Schüssel schickten, zum Schluss den Zitronensaft drüber gießen.

Die Schüssel bedecken und an einem warmen Platz 24 Stunden durchziehen lassen. Dabei ab und zu die Dolden wieder in die Flüssigkeit drücken.

Dann den entstandenen Holunderblütensirup nun erst durch ein Küchensieb in eine andere Schüssel umfüllen, um die Dolden und die Zitronen herauszuholen. Anschließend die Flüssigkeit noch einmal durch ein Küchentuch oder (funktioniert meiner Erfahrung nach besser) eine Mullwindel filtern.

Anschließend einmal aufkochen und heiß in fest schließende Schraubgläser oder Flaschen füllen – so hält sich der Sirup den ganzen Sommer über. Schmeckt superlecker als Hugo mit Sekt oder alkoholfrei mit Eis, einer Zitronenscheibe und kaltem Sprudelwasser als Sommerbrause.

Holunderblütensirup? „Sirup“ ohne Zucker

Aber natürlich müssen auch die nicht auf Holunderblüten-Brause verzichten, die den Kristallzucker inzwischen lieber raushalten aus der Nahrungskette…

Das Wichtigste daran: Weil der konservierende Zucker fehlt, kommt der süße konzentrierte Saft anschließend in den Gefrierschrank, als Eiswürfel portioniert, und sorgt dann gleich für die passende Kühle in der Sommerhitze.

Hier das Rezept für die Variante mit Stevia, Birkenzucker (Xylit) oder Erythrit:

  • 20-30 frisch aufgeblühte Dolden Holunder (je kleiner, desto mehr)
  • 2 Liter Wassser
  • 2-3 Bio-Zitronen
  • 40 g Stevia-Pulver oder 1 kg Birkenzucker/Xylit oder 1 kg Erythrit
  • evtl. 10 g Zitronensäure

Auch hier die Dolden von möglichen Krabbeltieren freiklopfen, die dicken Stiele abschneiden und die Blüten in einen großen Topf geben. Die gewaschenen Zitronen in Scheiben dazwischen legen. Den Zuckerersatz gut im Wasser verrühren (Xylit löst sich besser in warmem Wasser, danach abkühlen lassen) und über die Blütenmmischung geben.

Gut durchrühren und 2-3 Tage im kühlen Raum ziehen lassen, ein- bis zweimal am Tag gut durchrühren. Dann abseihen und aufbewahren. Für den schnellen Durst: Die Mischung hält sich ein bis zwei Tage gut im Kühlschrank. Wer sie übers Jahr genießen will, gießt sie in Eiswürfelformen, Becher oder kleine Tütchen – mit ein paar frischen Holunder-Miniblüten dazu wirkt das später richtig hübsch.

(Auch wenn Xylit, Erythrit und Steviolglykoside so sehr chemisch klingen: Sie kommen alle in natürlichen Früchten oder Blättern vor. Wenn man das Pulver kauft, ist es natürlich aufgereinigt – wie der Haushaltszucker (Saccharose!) aus der Zuckerrübe auch…
Und noch ein Nachsatz für alle, die Stevia für zu lakritzig oder bitter halten: Gerade hab‘ ich gelernt, dass das bei jedem Menschen unterschiedlich ist – so wie manche den Spargelgeruch (Ihr wisst, was ich meine?) riechen oder nicht riechen können. Vor allem aber hängt der Geschmack davon ab, ob in dem Pulver alle Bestandteile des Blattes enthalten sind oder möglichst viel von Rebaudiosid A. Das schmeckt dann nämlich vor allem süß)

 

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