Im Winter finde ich Berghütten besonders gemütlich. Meist schön abgelegen und nur zu Fuß (oder auf Skiern) zu erreichen, könnt ihr hier oft so richtig schön alleine sein. Die weiße Winterlandschaft in aller Ruhe genießen. Gerade im Moment sehnt man sich ja danach… Ich möchte euch ein paar nette Hütten in der Schweiz vorstellen. Überall gibt es natürlich auch Leckeres zu schlemmen – wie Käsefondue oder Raclette. Wer in den Berghütten übernachten möchte, am besten vorher reservieren.
Capanna Grossalp – auf den Spuren der Walser
Das Walser-Dorf Bosco Gurin, im hinteren Maggiatal gelegen, ist in der kalten Jahreszeit schneesicher und deshalb ein beliebter Anlaufpunkt für Wintersport-Fans. Die Grossalphütte, die sich neben der gleichnamigen Alp auf 1907 Metern Höhe befindet – hat einen herrlichen Blick auf Bosco Gurin und die umliegenden Berggipfel. Die Capanna Grossalp liegt direkt an den Skipisten im Tessin, und nach einem Tag draußen gibt es hier zur Stärkung Käsefondue und Raclette. Drei Mehrbettzimmer laden zum Übernachten ein. Wer es etwas romantischer mag, verbringt die Nacht in der nur wenige Schritte entfernten Casi Hütte. Sie ist ein typisches Walser-Gebäude mit mächtigen Steinmauern, hundertjährigen Lärchenbalken und einem Dach aus Piodengneis.
Chamonna Tuoi in Graubünden
Die Tuoi Hütte liegt im Unterengadin, ganz hinten im Val Tuoi, auf 2250 Metern Höhe. Als eine von wenigen Berghütten ist die Chamonna Tuoi fast ganzjährig offen. Im Winter ist sie ein absolutes Mekka für Skitouren-Gänger, ebenso aber für Tagesgäste ein lohnenswertes Ziel. Vom malerischen Dorf Guarda aus ist die Hütte in rund zweieinhalb Stunden zu erreichen. Erbaut wurde sie bereits vor über 100 Jahren: Vor allem Jäger nutzten sie als Unterschlupf. Zuletzt wurde sie in 2008 renoviert. Die Energie stammt aus solaren Quellen auf der Hüttenfront sowie aus einer Wasserquelle, die auf 2550 Metern entspringt. Diese versorgt die bis zu 74 Gäste. Von der Berghütte aus habt ihr einen fantastischen Blick auf die Bergwelt rund um den Piz Buin, den dritthöchsten Berg der Silvretta.
Bärghuis Jochpass in Luzern-Vierwaldstättersee
Auf 2222 Metern Höhe, mitten im Skigebiet Engelberg-Titlis, liegt das historische Berghotel Bärghuis. Hierhin kommt ihr nur zu Fuß oder per Gondelbahn und Sessellift. Es liegt direkt an der Skipiste: 82 Pistenkilometer warten auf die Gäste im Winter. Die Zimmer sind mit viel Holz, dem Charme der Alpen und Komfort ausgestattet: Betten und Möbel sind aus einheimischem Fichtenholz der Alpgenossenschaft Trübsee, geschreinert in der Schreinerei Würsch am schönen Vierwaldstättersee im Dorf Buochs. Gekocht wird mit allerlei frischen Zutaten aus der Region. Ein Tipp: das «Urner Häfelichabis», ein traditioneller Eintopf mit Schaffleisch, viel Weisskabis, Rüben, Zwiebeln und Kartoffeln. Gluschtig serviert im originellen Töpfli.
Engelberg eignet sich auch super zum Schneeschuhwandern, bereits ausgeschilderte Trails machen das Ganze zu einem Riesenspaß. Ein Tipp: Am besten mit einem Guide die ersten Schritte wagen!
Weissmieshütte im Saastal (Wallis)
Die Weissmieshütte des SAC auf 2726 Metern Höhe liegt an der Westseite des Lagginhorns und ist ein beliebter Ausgangspunkt für unterschiedliche Touren. Sie bietet einen einzigartigen Ausblick auf die 18 Viertausender der Region Saas-Fee/Saastal. Die Berghütte ist ganzjährig offen und recht gemütlich. Seit der Wintersaison 2017 hat die Berghütte mit Bergführer Roberto Arnold und seiner Frau Carla ein neues Hüttenpaar, die diese Unterkunft mit viel Herzblut betreiben.
Champéry und die Cabana de Susanfe
Eingebettet ins riesige Skigebiet „Les Portes du Soleil“, hat der Ort Champéry im Val d’Illiez dennoch viel von seinem historischen Charme bewahrt. Das Dorf auf 1050 Metern in der Region Chablais am Fuß der Dents-du-Midi und der Dents Blanches gilt als eine der ältesten touristischen Destinationen der Schweiz. Kleine traditionelle Chalets mit geschnitzten Balkonen und der ortstypischen Dachform. Gemütliche Bars und Lokale. Im Ort könnt ihr eine der letzten noch aktiven Glockengießereien der Schweiz besuchen.
„Portes du Soleil“ ist eines der größten zusammenhängenden Skigebiete der Welt. Ski- und Snowboardfahrer können sich in 14 Skigebieten – sechs in der Schweiz und acht in Frankreich – auf 650 Pistenkilometern austoben. Plus ein Snowpark für die Freestyler. Für Familien ein guter Tipp: Im Wallis laden 14 rasante Schlittelpisten und -bahnen ein. Mit den Bergbahnen geht es bequem hoch zum Start – und schon kann es losgehen. Auf kurvigen, gut gesicherten Wegen führt die rasante Fahrt kilometerlang durch die unberührte Winterlandschaft.
Die Schweizer Mauer
Außerdem können sich Abenteuerlustige beim Eisklettern, Schneeschuhlaufen, bei Skitouren oder beim Gleitschirmfliegen beweisen. Die Piste vom Pas de Chavanette – oft einfach die Schweizer Mauer genannt – ist eine der steilsten der Welt. Obwohl nur ein Kilometer lang, überwindet die Abfahrt einen Höhenunterschied von beinahe 400 Metern mit einem Gefälle bis 50 Grad. Etwas für die Wagemutigen unter euch!
Cabane de Susanfe in Chablais
Die Berghütte Cabane de Susanfe (SAC) in Champéry heißt Wanderer und Skitouren-Gänger (im Winter) seit dem Jahre 1932 willkommen. Sie liegt in einer Senke des gleichnamigen Tals, gegenüber dem imposanten Ruan Gletscher. Die Hüttenwartin freut sich, euch die Hütte zu öffnen. Aber bitte vorher auf jeden Fall kontaktieren. Die Berghütte hat einen Schlafsaal mit kuscheligen Daunendecken. Und wenn ihr hungrig seid, wartet auf euch: hausgemachter Sirup, Rösti, Makkaroni, Fondue oder frischer Ziegenkäse aus dem Tal.
Und wer bei uns noch weitere Geschichten zur Schweiz lesen möchte, hier etwas zu Kloster und Kühen und Kristallen in Graubünden.
Alle wichtigen Infos zu den besonderen Corona-Maßnahmen und Vorkehrungen in den jeweiligen Regionen findet ihr auf den websites der Regionen (s.o.) und auf der Schweiz-Seite.
Hallo, vielen dank für den interessanten Beitrag! Hüttenwanderungen im Berner Oberland scheinen sehr reizvoll zu sein! Liebe Grüsse
Total schön und so entspannend!! Schnell hinfahren! Danke für deinen Kommentar. Lg Sandra