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Fuerteventura: Tour über die Insel – mit netten Tipps

Diese Kargheit fasziniert den einen, der Andere wünscht sich vielleicht eher die Sattheit der grünen Wälder, der Hortensien und Oleander bedeckten Gärten. Ich persönlich finde diese gezackten, kargen Berge, diese Ebenen in Gelb- und Ockerfarben und mitten darin erloschenen Vulkane spannend fürs Auge – und die Seele. Die Rede ist von Fuerteventura – das „starke Abenteuer“. Gerade auch im Juni/Juli/August wunderschön: Das kristallklare Wasser an den weiten, langen Stränden von Fuerte ist von der Temperatur her genau richtig. Da spring‘ ich gern jeden Tag in die Fluten. Und die langen Abende draußen in kleinen, netten Lokalen wie etwa im Fischerdörfchen Morro Jable im Süden der Insel sind echt entspannend! Nur draußen zu sein, ist toll – gerade zu Corona-Zeiten … Kürzlich war ich dort und habe auch eine Tour durchs Landesinnere und in den Süden unternommen. Hier ein paar meiner Eindrücke:

Faro de la Entallada – der Leuchtturm im Südosten

Kurz vor Las Playitas mit seinen engen Gassen und blühenden Vorgärten geht eine kurvenreiche Straße ab zum Punta de la Entallada, dem schönsten Leuchtturm der kanarischen Insel. Sieben Kilometer fahrt ihr durch eine steinige Sandöde die Serpentinen höher und höher, um schließlich zu einem 200 Meter hohen Klippenplateau zu kommen. Dort thront der einer Festung ähnelnde Leuchtturm. Schön auch die maurische Fassade mit ihren schwarz-weißen Steinmosaiken. Vom Mitte der 1950er Jahre erbauten Turm geht ein Weg runter zu einer Plattform – unbedingt die atemberaubende Aussicht auf die menschenleere Steilküste von Fuerteventura genießen. Sehenswert! Und manchmal könnt ihr hier sogar Fischadler entdecken! Und bei klarem Wetter ist die afrikanische Küste gut mit einem Fernglas zu sehen, das Kap Jubi liegt nur 98 Kilometer entfernt.

Café condensada in La Antigua

Der nette, kleine Ort gehört zur ältesten Gemeinde von Fuerte, er entwickelte sich nach der Eroberung der Insel im 15. Jahrhundert. Ein paar Jahrhunderte später war La Antigua sogar einmal Hauptstadt, bevor sie von Puerto del Rosario abgelöst wurde. Hübsch die Iglesia Nuestra Senora de la Antigua am Plaza Central mit ihren Palmen und Drachenbäumen vor dem Eingang, gleich die Straße runter könnt ihr in der Cafeteria El Tiempo guten Café condensada mit leckerem Kuchen genießen. Jedes Jahr am 8. September wird zu Ehren der Heiligen Senora de la Antigua im Dorf groß gefeiert. Einen Abstecher absolut wert: die restaurierte Mühlenanlage mit Gutshof im kastilischen Stil, das Centro Molino.

Betancuria im Landesinneren von Fuerteventura

Wo man nur hinschaut, sieht man im zentralen Bergland der Vulkan geprägten Insel gerundete Basaltberge, getrennt sind sie nur durch karge Täler. Mittendrin liegt das hübsche Betancuria. Im Jahre 1404 vom Eroberer Jean de Béthencourt in einem fruchtbaren Tal gegründet, wurde das winzige Dörfchen einst Fuertes erste Hauptstadt. Nett für einen Stopp: Je nachdem wieviel Zeit ihr mitbringt, solltet ihr euch die gotische Iglesia de Santa María, das Casa de Santa María mit seiner 3D-Multivisionsshow (Natur, Kultur und Geschichte von Fuerteventura) oder das Museo Arqueológico anschauen. In der Pause bietet sich ein Ort voller Ruhe und Sinnlichkeit an: die Ruinen des Convento de San Buenaventura am Ortsausgang. Der Wind pfeift nur so durch offene Decken und Tore. Einst wollten hier Missionare vom Papst die „wilden Ureinwohner“ bekehren. Und wer dann Hunger bekommen hat: Bei La Casa del Queso an der Calle de Roberto Roldan gibt’s gut schmeckende Tapas-Teller.

 

Am Abend nach Morro

Einst ein kleines Fischerdorf ist Morro im Süden Fuertes heutzutage ziemlich verschmolzen mit dem großen Touristenort Jandía. Richtig trubelig wird es meist an der Playa Chica am ehemaligen Fischerhafen. Wo früher die Fischer ihre Thunfische und Barsche an Land brachten, steht heute ein Lokal neben dem anderen. Es duftet nach frisch gegrillten Gambas, viel Knoblauch und Kräutern. Gemütlich, meist trotzdem nicht zu voll. Ganz am Ende liegt das Laja, ein uriges Fischlokal mit vielen Tischen draußen direkt an der Kaimauer und Blick aufs Wasser. Tipp: der Wolfsbarsch mit kanarischen Kartoffeln und frischem Salat.

Wer noch mehr zu Fuerte bei uns lesen möchte, hier eine Story zum Esquinzo Beach inklusive Strandbar-Tipp. Und zum Schluss, noch ein Bonbon: Wer gerne raus aufs Wasser fährt in Fuerte, Delfine beobachten (direkt am Boot!) und spannende Seemannsgeschichten hören möchte: der sollte mit Kapitän Victor Marcuno eine dreistündige, sehr kinderfreundliche Tour buchen. Von Morros Hafen geht’s los mit Victors eigenem Motorboot. Der Deutsch sprechende Insulaner holt die Gäste auch gern im Hotel ab. An Bord gibt’s Getränke und kleine Snacks – und wer möchte, kann später noch schnorcheln gehen. Ein genialer Tag!!

1 Kommentare

  1. Roberto sagt

    Mich hatte Fuerte zuvor komischerweise nie gereizt – im Mai war ich jetzt endlich mal dort und hab mich gleich verliebt! Die Insel ist so schön ruhig und entspannt – und bei den langen Stränden findet man selbst in der Hochsaison denk ich immer ein Plätzchen. Möchte demnächst unbedingt nochmal hin….

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