Heute, am 23. April, ist Welttag des Buches. Ein Festtag für uns Schreiberinnen 🙂 Denn wir schreiben ja nicht nur selbst Bücher, wir lesen natürlich auch super gern. Am liebsten, was mit Fernweh, Reisen und der weiten Welt zu tun hat. Hier stellen wir eucheine Auswahl unserer Lieblingsbücher vor. Und wenn ihr uns im Gegenzug eure Favoriten verrratet, könnt ihr mit etwas Glück sogar ein Buch gewinnen…
Ankes Lesetipp: Weiße Nacht
Ich liebe den Norden, und eine meiner intensivsten Reiseerinnerungen liegt lange zurück: Eine Wanderung in Lappland auf dem schwedischen Kungsleden und danach eine Weile in einer alten Eisenbahnerhütte bei Abisko wohnen, direkt an den Gleisen, auf denen mehrmals am Tag die schweren Erzzüge nach Narvik vorbeiratterten. Nicht nur deshalb lese ich die Bücher von Åsa Larsson so gern, denn sie spielen dort oben, in und um Kiruna. Dass es Krimis sind, ist eher nebensächlich, auch wenn die Hauptperson, Staatsanwältin Rebekka Martinsson, ein sehr spannender Charakter mit Ecken und Kanten ist. Vor allem aber die intensive, nüchterne Beschreibung der Landschaft und der Menschen, die in ihr leben und von der rauen Natur, dem intensiven Sommer und dem langem, dunklen Winter hier oben geprägt wurden, finde ich einfach großartig. Wenn Worte und Geschichten es schaffen, einen in der Phantsaie an Orte (zurück) zu versetzen, das spezielle Sommerlicht zu sehen und die Gerüche des Fjälls wieder in der Nase zu haben, ist das ganz große Kunst. Åsa Larsson beherrscht sie.
Lesetipp von Silke: Adam Johnson: Das geraubte Leben des Waisen Jun Do Immer mehr faszinieren mich Länder und Orte, die touristisch noch nicht breitgetreten und aufgehübscht sind. Eine Reportage über Nordkorea hat mein Interesse an dem rätselhaften Land geweckt. „Das geraubte Leben des Waisen Jun Do“ konnte ich nicht mehr aus der Hand legen. Spannend, verstörend, mutig und poetisch. Der Waisenjunge Pak Jun Do wächst in der grausamen Einsamkeit eines Waisenhauses auf, landet beim Militär und später in den engsten Kreisen des „Geliebten Führers“ Kim Yong Il. Eine Reise durch ein grausames, unmenschliches Regime. Trotz trotz aller erlittenen Qualen und den Versuchen, alles Menschliche zu zerstören, schafft es Pak Jun, ein Quantum Menschlichkeit zu bewahren und seine große Liebe zu retten. Ein bizarrer und wahnwitziger Plot. Eine Spionage- und Liebesgeschichte zugleich, die große Themen wie Freiheit, Wahrheit und Identität behandelt und mich tief beeindruckt hat. Der Journalist Christian Eisert hat Ferien in Nordkorea gemacht und ein ganz amüsantes Buch darüber geschrieben – Kim & Struppi. Bis ich in das Land reise, wird es wohl noch ein wenig dauern, aber es steht auf meiner BucketList.
Dörtes Lesetipp: Vom Segen eines guten festen Rocks
Komisch, dass man immer nur von großen Reisenden und Abenteurern wie Marco Polo, Roald Amundsen oder Henry Morton Stanley. Alles Männer. Dass auch unzählige Frauen mutig und neugierig in unbekannte Länder aufbrachen, auf eigene Gefahr, ist viel zu wenig bekannt. Von Egeria, die 383 n.Chr. von Gallien nach Jerusalem pilgerte – samt spannendem Reisebericht – bis Alexandra David-Néel, die 1925 zu Fuß über den Himalaya als verkleidete Nonne ins tibetische Lhasa gelangte. Von Ann Davison, 1953 erste weibliche Atlantik-Überseglerin, über die Fliegerinnen Amy Johnson und Amelia Earhart bis zu Wüsten-Durchquererinnen, Afrika-Erkunderinnen und Gipfelstürmerinnen. In ihrem Buch hat Mary Russell unter dem Thema FrauenReisen viele solcher Lebensgeschichten zusammengetragen. Schon etwas älter ist es, aber antiquarisch öfters zu finden. Und macht Lust, über die eine oder andere Abenteurerin mehr zu lesen. Russell beschreibt, wie unterschiedlich die weiblichen Reisenden waren – viktorianische Ladys oder burschikose Adrenalinjunkies. Vor der Ehe flüchtend oder von Forschergeist getrieben. Furchtlos, voller Zweifel oder der Liebe folgend. Eins hatten sie aber alle gemeinsam: Sie folgten einem inneren Drang. Und überstanden dabei unglaubliche Situationen. Wie Mary Kingsley, die im 19. Jahrhundert auf Expedition in Westafrika in eine Fallgrube stürzte. Und lakonisch berichtete: „… von ein paar Schürfungen abgesehen, saß ich verhältnismäßig behaglich auf neun Elfenbeinspitzen, von denen einige dreißig Zentimeter lang waren, geschützt durch die Fülle meines anständigen dicken Rockes….“
Lesetipp von Iris: Bruce Chatwin – Traumpfade
In diesem Buch geht es um so viel mehr als um Australien als Land oder Kontinent. Es geht darum, was uns Menschen ausmacht. Eine Freundin empfahl mir Traumpfade in den 90ern, damals, als mich das Reisefieber packte. Und es hat mich lange Zeit fasziniert und meine Einstellung beeinflusst, warum? Weil Chatwin so unglaublich überzeugend die These vertritt, dass wir Menschen Nomaden sind wie die Aborigines. Dass wir deshalb reisen müssen, um glücklich zu sein. Das nomadische Leben war für ihn die Urform menschlichen Seins, das, wozu wir eigentlich gemacht sind. Sesshaftigkeit ist tatsächlich in unserer Stammesgeschichte erst sehr spät entstanden. Ja, er hat Recht, da ist was dran. Aber vieles sehe ich heute auch skeptisch: Dass es in unserer Natur liegen soll, auf Dauer mutterseelenallein durch die Gegend zu reisen wie es Reiseautoren nunmal meistens zu tun pflegen. DAS macht auf Dauer für mich nicht das Menschsein aus, da kann der kluge Herr Chatwin schreiben, was er will. Aber das wäre ja auch nicht das echte Nomadenleben. Echte Nomaden ziehen mit der ganzen Familie und allen Lieben gemeinsam durch die Welt… hach, das wär´s, man wird ja noch träumen dürfen…
... und welches sind eure Lieblingsbücher? Verratet sie uns. Unter allen, die ein Buch vorstellen, verlosen wir jeweils zwei Exemplare unserer gerade erschienenen Merian Momente-Reisefüher „Ostfriesland“ (geschrieben von Iris und Anke) und „Weimar Erfurt“ (von Andrea). Wir freuen uns sehr auf eure Buchtipps!
Gerade teilte mir jemand mit, dass heute auch der Tag des deutschen Bieres sei, und wie wir das so sträflich vernachlässigen können… Naja, irgendwo muss es ja durchschimmern, dass hier nur Frauen schreiben 🙂
Und in der Türkei ist der Tag ein offizieller Feiertag, zu Ehren der Kinder. Als „Internationales Kinderfest“ sollen die Minderjährigen aller Nationalitäten friedlich, fröhlich und brüderlich zusammenkommen. Natürlich soll der Tag auch die Kinderrechte stärken. Inzwischen wird er auch in anderen Ländern gefeiert 🙂
Na wenn das mal kein toller Tag ist: Welttag des Buches, des Bieres und der Kinder(rechte) – wobei mich zweiteres auch nicht so maßlos interessiert. 😉
Ich würde sehr gern den Ostfriesland-Führer von euch gewinnen und kann euch „Die Grüne Küche auf Reisen“ von David Frenkiel und Luise Vindahl sehr empfehlen. Eine Rezension gibt es bald auf meinem Blog – es geht um eine kulianrische Weltreise mit sehr gesunden, aber auch sehr leckeren Rezepten.
Bei mir gibt es übrigens auch etwas zu gewinnen, schaut gern mal vorbei.
LG, Becky
Hallo Becky, ich habe „The Green Kitchen“ und liebe es darin rumzublättern… bin sehr gespannt auf die Reise-Variante davon! Und wenn du uns deine Postadresse mailst (siehe Impressum), schicken wir dir eins unerer Bücher, die es zu gewinnen gab…
Hallo, seit ich die Reise-Variante des Buches habe, spiele ich die ganze Zeit mit dem Gedanken, dass ich das andere Buch von ihnen auch noch unbedingt haben muss. Ich bin von dem Buch nämlich wirklich begeistert. 🙂
Toll, ich freue mich sehr, dass ich bei euch gewonnen habe, Mail geht gleich raus. 🙂
Liebe Grüße, Becky
was habt ihr nur alle gegen Bier? „Früher“ war das die einzige Möglichkeit, die Fastenzeit einigermaßen heil zu überstehen… 😉
Bücher sind mir dennoch lieber, die kann man problemlos x-fach genießen, ausleihen, jahrelang in den Schrank stellen und dann erneut konsumieren.
Mein Favorit des Monats ist „Unter Segeln zu Hause“ von Nathalie Müller und Michael Wnuk. Einen wunderbaren, kurzen Trailer gibt es ebenso irgendwo im Netz zu finden – wer nach Trailer und v.a. Buch nicht auf große Reise mit der Familie gehen möchte, möge mir bitte schreiben…
Einen sonnigen Tag euch allen,
Hubert
Hallo Hubert, die Seglerin bei uns ist ja Silke, sie nimmt auch Mann, Maus, Kind und Hunde mit auf Tour… und für Landentdeckungen würden wir dir gern eines der Bücher schicken, die es zu gewinnen gab – schreib uns einfach deine Adresse (siehe Impressum)…
Hallo Anke,
vielen Dank, das ist ja noch besser als der wunderbare Sonnenschein heute.
Schöne Grüße (und „Handbreit“ an Silke),
Hubert
Eines meiner Lieblingsbücher ist Herrad Schenks „Mamas Vermächtnis“. „Liebes Tagebuch, meine Mama ist tot, und in fünf Monaten werde ich siebzig …“. Die Hauptfigur deckt nach der Entrümpelung der Wohnung der verstorbenen Mutter deren Doppelleben auf, nachdem sie diese zuvor brav gepflegt hatte. Und findet ein Testament voller Überraschungen.
Lesenswert!
Herzliche Güße
Hallo Fagotia, das klingt nach einem perfektem Ferienbuch, kommt auf die Liste… Und wenn du uns deine Adresse mailst (siehe Impressum), kommt eines unserer Bücher, die es zu gewinnen gab, zu dir nach Hause 🙂
Weil es so schön zum Thema Reisen passt: „Das große Los“ von Meike Winnemuth. Das aktuell beste Reisebuch auf dem Markt.
Hallo Matthias, obwohl ich immer skeptisch bei Bestsellern und allgemeinem Hype um Bücher bin – du hast Recht… ich habs verschlungen und auch schon verschenkt. Apropos: Dir wollen wir auch eines unserer Bücher schenken, mail uns einfach deine Adresse (siehe Impressum)!
Hallo ihr Lieben 🙂
ich liebe Ostfriesland und bin gerne dort. Würde mit dem Reiseführer auch sehr gerne noch neues entdecken. Mein derzeitiges Lieblingsbuch ist „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“ – das habe ich gerade ausgelesen und ich bin noch immer sprachlos. Kann ich nur empfehlen. Aber unbedingt Taschentücher griffbereit legen.
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende, Verena.
Eines meiner absoluten Lieblingsbücher ist nach wie vor ein Kinderbuch: Puh der Bär…ich könnte mich jedesmal kringeln, wenn ich wieder reinlese. Ansonsten stöbern mein Mann und ich gerade im Jerusalem-Kochbuch von Ottolenghi und Tamimi (vor drei Tagen geschenk bekommen) und uns läuft jedes Mal das Wasser im Mund zusammen 🙂
Bei uns gibt’s bis Sonntag auch noch ein Buch zu Verlosen (auch ein sehr gutes: A Sting in the Tale von Dave Goulson).
Viele Grüße!
Hallo erdhummel, ach ja, Puh der Bär… schön. Aber in der alten Ausgabe, nicht Disney-weichgekocht. Und Reise-Kochbücher mit Geschichten zu Land und Leuten lieben wir ja sowieso… Schick uns eine Mail mit deiner Adresse (Impressum), dann schicken wir eines unerer Bücher auf die Reise zu dir…
Tolle Lesetipps 🙂 Ich bin eher so ein Fantasytyp und lese garnicht so viel andere Genres eigentlich, aber ich könnte ja auch mal über den Tellerrand gucken 🙂
Ich empfehle Fool on the Hill von Matt Ruff. Das habe ich tatsächlich mehrmals gelesen (mache ich sonst nie).
Viele Grüße, die Alex
Gerade neu erschienen: after passion von Anna Todd 🙂 gefällt mir sehr gut 🙂
Es gibt so viele tolle Bücher, aber mein derzeitiger Favorit ist „Der Goldsucher“ von J.M.G. Le Clezio. Wundervoll geschrieben, toller Abenteuerroman, der auf der Trauminsel Mauritius spielt.
Hallo,
ich kann dir „Traumzeit“ von Barbara Wood, „Todesschrei“ von Karen Rose und „Dienstags bei Morrie“ von Mitch Albom empfehlen.
Viele Grüße
Kristina H.
Danke für die vielen Kommentare – die Verlosung ist inzwischen geschlossen. Aber wer seinen Buchtipp trotzdem noch nennen will – nur zu!
Also mein Lieblingsbuch ist, „Der Schattem des Windes“ von Carlos Ruiz Zafon. Nach wie vor, meine Nummer 1.