Becky bloggt, kocht und backt sich auf Cookingworldtour und Becky´s Diner quer durch die ganze Welt und die heimische Küche. Für uns stellt sie heute einen Klassiker aus ihrer Heimat vor – mit Rezept natürlich:
Mitgebracht habe ich euch allen heute einer Bremer Spezialität! Ich selbst stamme aus dem Bremer Umland, habe in Bremen studiert und wohne noch immer nicht allzu weit entfernt – auch wenn ich inzwischen die Weserseite gewechselt habe. Bremen zur Weihnachtszeit ist ein zauberhafter Ort: Es gibt direkt am Marktplatz einen tollen Weihnachtsmarkt, die Straßen sind mit Sternen und sogar den Bremer Stadtmusikanten geschmückt, direkt an der Weser wird ein mittelalterlicher Weihnachtsmarkt veranstaltet und der Schnoor (das Mittelalterviertel) ist zu dieser Zeit noch romantischer als sonst. Natürlich ist auch die Luft voller weihnachtlicher Gerüche und wenn es dann auch noch schneit, ist das Bild einfach perfekt.
Die Spezialität, die ich euch mitgebracht habe, nennt sich „Bremer Kaffeebrot“. Es handelt sich dabei um einen Klassiker der Bremer Küche, der bei einer traditionellen Teetied keinesfalls fehlen darf. Kaffee kommt keiner in den Teig, es beschreibt eher die Art und Weise, wie das Kaffeebrot gegessen wird. Da es eine Art Zwieback mit Zucker-Zimt-Kruste ist, stippt man ihn am besten in eine Tasse voller heißen Kaffees, Tees oder Kakaos.
Ich habe ein paar Rezepte verglichen und daraus mein eigenes entwickelt. Besonders unterscheidet sich der „Kleber“, der die Kruste auf den Brotscheiben halten soll. Traditionell wird dafür Butter verwendet, das macht das Ganze aber recht fettig. Ich habe mich für eine etwas leichtere Variante entschieden und mein Kaffeebrot mit Milch bestrichen. Wer mag, kann auch Wasser nehmen. Lasst euch nicht von dem relativ langen Rezept abschrecken, die grundsätzliche Vorgehensweise ist recht einfach: Zuerst wird aus einem Hefeteig ein Brot gebacken, das lässt man abkühlen, bestreicht es mit dem gerade erwähnten Kleber, drückt es in Zucker-Zimt und trocknet das Ganze noch einmal im Ofen. Selbstverständlich könnt ihr auch das Brot morgens backen und abends trocknen, ich habe es an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zubereitet.
Zutaten (für etwa 30 Kaffeebrote):
Für den Teig:
300 g Mehl
1 Pck. Trockenhefe
1/2 TL Salz
1 EL Zucker
Etwa 150 ml Flüssigkeit (2:1 Milch und Wasser)
Für das Topping:
50-100 g Zucker
1-2 EL Zimt, gemahlen
Etwas Milch, Wasser oder geschmolzene Butter (vgl. oben im Text)
1-2 Backbleche, ausgelegt mit Backpapier
Zubereitung:
Am ersten Tag:
- Alle trockenen Zutaten für den Teig in eine Rührschüssel geben und vermischen. Die Flüssigkeit erwärmen, sie sollte etwa handwarm sein. (Ich habe mir dafür folgenden Trick ausgedacht: Ich erwärme Wasser im Wasserkocher, gebe die Milch in einen Messbecher und fülle dann das warme Wasser dazu. So erhält man eine recht gute Temperatur, ohne den Herd anheizen zu müssen.) Die handwarme Flüssigkeit mit in die Rührschüssel geben und mit Knethaken oder der Hand zu einem glatten Teig kneten. Eventuell muss noch etwas Mehl oder Wasser hinzugegeben werden. Der Teig sollte glatt sein und nicht an Schüssel und Händen kleben.
- Wenn der Teig fertig ist, die Schüssel mit einem Geschirrhandtuch abdecken und an einen warmen, nicht zugigen Ort stellen. Etwa 30 Minuten gehen lassen, danach sollte sich das Volumen sichtbar vergrößert haben.
- Den Teig vorsichtig aus der Schüssel nehmen und zu einem Teigstrang formen (ähnlich einer Baguetteform), der diagonal auf das Backblech passt – an den Enden sollte noch etwas Platz sein. Auf das Backblech legen, wieder abdecken (evtl. mit Frischhaltefolie statt des Geschirrhandtuches) und zurück an den warmen, nicht zugigen Ort stellen. Noch einmal 20 Minuten gehen lassen.
- Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Den Teig mit etwas Wasser oder Milch bestreichen und im vorgeheizten Backofen etwa 30 Minuten backen, bis das Brot eine goldbraune Farbe hat. Aus dem Ofen nehmen und komplett auskühlen lassen.
Am zweiten Tag:
- Das Brot vom Vortag in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden.
- Zucker und Zimt mischen und auf einen kleinen Teller oder eine Schüssel geben. Die Oberfläche sollte so groß sein, dass eine Brotscheibe komplett hinein passt.
- Nun jeweils eine Brotscheibe nehmen, mit etwas Wasser / Milch /geschmolzener Butter (vgl. oben) bestreichen und in die Zucker-Zimt-Mischung drücken. Mit der Zimtseite nach oben auf das Backblech legen und alle Brotscheiben so verarbeiten. Die Scheiben dürfen sich ruhig berühren, sie gehen nicht weiter auf.
- Den Backofen auf 170 °C vorheizen.
- Die Brotscheiben blechweise im Ofen auf recht hoher Schiene trocknen, das dauert je nach gewünschter Knusprigkeit etwa 15-20 Minuten. Komplett abkühlen lassen und dann in Blechdosen aufbewahren.
Mahltied und lasst es euch schmecken!
Vielen Dank, dass ich bei euch zu Besuch sein durfte. Ich hoffe, euch gefällt mein Rezept und wenn ihr es mal ausprobiert habt, erzählt mir gern, wie es geschmeckt hat! Habt alle schöne Weihnachten!
Über mich:
Ich bin Becky und normalerweise blogge ich auf Cooking Worldtour und Becky’s Diner. Auf Cooking Worldtour unternehme ich zusammen mit meinen Lesern eine Reise durch alle Länderküchen der Welt und probiere mich quer durch typische Gerichte. Bis jetzt haben wir etwas mehr als 25 % der Länder bereist. Auf Becky’s Diner dreht sich alles um Köstlichkeiten aus meinem Backofen und manchmal auch aus meinen Kochtöpfen. Beide Blogs sind rein vegetarisch, meine Gerichte sind schnell und einfach nach zu kochen und da ich Kochbücher liebe, stelle ich regelmäßig neue vor. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mich mal besuchen kommt. Wer den Überblick über beide Blogs gemeinsam behalten möchte, kann mich auch gern auf der zugehörigen Facebookseite besuchen – auch dort würde ich mich über neue Likes sehr freuen.
Als ich von Iris gefragt wurde, ob ich einen Beitrag zu diesem Adventskalender beisteuern würde, war ich sofort begeistert und habe mich sehr gefreut. Ich mag den Reisefedern-Blog unheimlich gern, schließlich liebe ich Reisen ebenfalls und hier kommen einfach viele spannende Erlebnisse und Ansichten zusammen. Macht unbedingt weiter so!
Vielen Dank noch einmal, ihr Lieben, dass ich bei euch zu Besuch sein durfte.
Ich wünsche euch schöne Weihnachten!
Liebe Grüße, Becky
Liebe Becky,
gerne wieder – das war eine echte Bereicherung für uns. Dir auch ein schönes Fest
Andrea