In Bayern, vor allem im Berchtesgadener Land und rund um Gewässer wie den schönen Tegernsee oder Schliersee, ist Tracht noch immer groß angesagt. Und nicht nur das: Die alten Traditionen leben, werden emsig gepflegt – und sterben so nicht aus. Auch der Nachwuchs in Oberbayern übt Traditionsberufe noch immer gerne aus. Vor einiger Zeit habe ich einen jungen Säckler in Berchtesgaden besucht.
Alte Traditionen leben in Bayern
Kein seltenes Bild, sondern Alltag für den Burschen mit dem wilden Wuschelkopf: Engelbert Aigner rennt auch abends mit der „Hirschledernen“, der traditionell-grün bestickten Lederhose, und dem jagdgrünen Trachtenhut zu seinem Stammlokal in der Berchtesgadener Altstadt. Dort wird nicht nur ein Bier gekippt, sondern auch zünftig Musik gemacht: „Mir haben sie die Ziehharmonika schon mit sechs auf‘n Schoß gelegt“, lacht der heute 33-Jährige.
Der Säcklermeister
Dem Engelbert Junior wurde der traditionelle Beruf so richtig in die Wiege gelegt: Schon der Vater schnitt weiches Hirschleder zurecht und brachte seinem Sohn die hohe Kunst des Lederhosenmachens bei. Halt ein Familienbetrieb, Lederhosen Aigner. Rund 15 Säcklermeister gibt es noch in Bayern.
Die Nähmaschinen rattern
In der Nähwerkstatt riecht es nach dickem Tierleder, vor dem jungen Berchtesgadener liegt ein Stapel Hirschfelle auf dem Tisch. „Sämisch gegerbtes Leder. Die Häute für die Hose schneide ich aus der Mitte heraus“, erklärt er mir, während er das Leder prüft. Die Nähmaschinen rattern leise vor sich hin. Sechs Tage die Woche.
Alle Hosen auf Maß
Die Aigners können sich vor Arbeit kaum retten: Zwei Jahre müssen die Kunden aus Österreich, Bayern, aber auch Südafrika warten, bis ihr Beinkleid fertig ist: „Wir machen fast alle Hosen auf Maß, da steckt viel Arbeit drin“, erzählt mir der junge Säckler und streicht liebevoll über den grün gestickten Hirsch, der über das Kniebund der kurzen Lederhose springt.
Mit einer Entenfeder und flüssigem Baumharz wird zunächst das Muster für die Stickerei aufgezeichnet. Dann erst werden in 15stündiger Heimarbeit der Hirsch mit Maulbeerseide bestickt, die Hirschhornknöpfe angenäht. Bis zu 3000 Euro kann die „Hos‘ für‘s Leben“ kosten, sagt Engelbert. Wer noch mehr zu alten Traditionsberufen in Bayern bei uns lesen möchte, hier eine Knödelmeisterin am Schliersee.
Tipp im Herbst
- Ein traditionelles Erntedankfest, wie beispielsweise das des Trachtenvereins „D Grenzlandler“ in Laufen am 22. September ab 10 Uhr, mehr Infos: Berchtesgadener Land Tourismus. Am besten natürlich in Lederhose.
Bei dieser Pressereise wurde ich von Bayern Tourismus Marketing unterstützt.
Hallo Sandra,
könntest du bitte mal eine Rückmeldung machen, ob Kommentare und Likes von mir ankommen. Habe immer das Gefühl, das der Like-Button bei mir versagt.
Ich kann auch nicht mit meinem WP-Konto kommentieren sondern muss mich extra anmelden.
Lieben Gruß, Ewald
Hallo Ewald, der Kommentar ist angekommen. Der letzte davor am 31.8. zu Iris Artikel zum Freilichtmuseum.Dein like kann ich leider nicht sehen…, das hat wohl nicht geklappt. LG Sandra