nah dran, Norddeutschland
Schreibe einen Kommentar

Niedersachsen: Kurz raus ins Grüne

Dieser Sommer ist der Sommer der Nahziele! Schnell mal raus ins Grüne, Tiere und Landschaft erleben – finden wir super. Ein paar Tipps für Kurztrips in Niedersachsen.

Die Aschauteiche in der Lüneburger Heide

Enten und Eisvögel, Seeadler und Schwarzstorch – wer gern Vögel beobachtet, ist an den Aschauteichen in der Lüneburger Heide richtig. An den gut hundert Jahre alten Fischteichen leben viele Wildtiere. Von einer öffentlichen Beobachtungskanzel aus lassen sich die Vögel besonders gut sehen und fotografieren. Doch nicht nur Vögel fühlen sich an den Teichen wohl, zum Trinken und Fressen kommen manchmal Rehe an die Ufer. Auch Rotwild, das sich sonst vor allem in den angrenzenden Wäldern aufhält, kommt im Sommer heraus und badet dann gern in den Aschauteichen. Das Wasser kühlt die Tiere und schützt sie von lästigen Stechinsekten. An den Ufern der Teiche und am Heideflüsschen Aschau, das sie mit frischem Wasser versorgt, leben auch possierliche Fischotter. Die zu sehen, dürfte allerdings ein Sechser im Lotto sein. Da geht man besser auf Nummer sicher im nur 30 Kilometer entfernten Otterzentrum Hankensbüttel.

Teiche und Fischverkauf: Aschauteiche 1, 29348 Eschede, https://www.aschauteiche.de

Tomtes Hof in an der Nordsee

Mit Eseln spazieren gehen, mit Hühnern und Ziegen auf Du und Du: Tiere tun Menschen gut. Sie können ihnen sogar helfen, gesund zu werden oder seelische Stabilität wiederzufinden. Das ist die Idee von Tomtes Hof außerhalb von Norden im Westen Ostfrieslands. Der alte Gulfhof ist nach dem kleinen Hofwichtel Tomte Tummetott von Astrid Lindgren benannt: Nur Kinder können den kleinen Kerl sehen, nachts passt er auf die Tiere auf. In einer gemütlichen Sitzecke im Stroh bekommt man Infos über die Esel, während Nelly, das mutige Huhn, um einen herum pickt. Alle Tiere werden auf Tomtes Hof artgerecht gehalten – und das merkt man. Die Schafe, Esel und Ziegen, die Hühner, Gänse und die Hofkatze fühlen sich sichtlich wohl. Später geht’s auf Eselwanderung, einmal herum um den Hof. Wer die Tiere treffen will, sollte auf die Website schauen und sich vorab anmelden.

Tomtes Hof, Rysdyker Weg, 26506 Norden, https://tomtes-hof.de

Heinz-Sielmann-Stiftung in Südniedersachsen

Das Gelände der Heiz-Sielmann-Stiftung bei Duderstadt im Süden Niedersachsens bietet Umweltbildung und Naturerlebnis. Es geht darum, im schön gestalteten Außengelände von Gut Herbigshagen die Natur zu erleben und im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen. Und so Verständnis für Zusammenhänge und den Schutz von Pflanzen und Tieren zu bekommen – die lehrreiche Auszeit in der Natur ist das Vermächtnis des großen Naturfilmers Heinz Sielmann und seiner Frau Inge.

Heinz-Sielmann-Stiftung, Sielmann-Weg 1, Gut Herbigshagen, 37115 Duderstadt, https://www.sielmann-stiftung.de

Wisentgehege Springe in der Region Hannover

Das Wisentgehege Springe südlich von Hannover beherbergt neben Wisenten auch Przewalskipferde, Damwild, Wölfe, Bären und Elche. Einige der Wildtiere in der Anlage, die von den Niedersächsischen Landesforsten betrieben wird, leben hier zur Erhaltungszucht im Sinne des Naturschutzes. Das weitläufige Wisentgehege mit Wald und alten Eichen in einer offenen Hutelandschaft ist ein Flora-Fauna-Schutzgebiet. Man kann hier ganz entspannt einen ganzen Tag verbringen, ein Picknick mitbringen oder im Café etwas essen. Kinder können ohne gefährliche Autos einfach loslaufen und Natur und Tiere entdecken.

Wisentgehege Springe, Wisentgehege 2, 31832 Springe, https://www.wisentgehege-springe.de

Moormuseum Moordorf in Ostfriesland

Im Moormuseum Moordorf ist ein Museum der Armut. Im Museum Ostfrieslands warten viele Informationen über das karge Leben der Moorbauern auf euch. „Des ersten Tod, des zweiten Not, des dritten Brot“, lautet ein Sprichwort, das die Entbehrungen bei der Urbanmachung des Moores beschreibt. Im Außengelände sind die ärmlichen Hütten die Siedler nachgebaut, in der Teestube könnt ihr auch die für das Moor typischen Speisen aus Buchweizen probieren.

Moormuseum Moordorf, Victorburer Moor 7a, 26624 Südbrookmerland, https://www.moormuseum-moordorf.de

Wolfcenter Dörverden bei Bremen

Wölfe in Norddeutschland? Ja, sie sind wieder da. Aber die scheen Tiere lassen sich so gut wie nie blicken. Anders ist das in Dörverden südöstlich von Bremen: Hier könnt ihr Wölfe ziemlich nah erleben. Seit April 2010 halten Christina und Frank Faß im Wolfcenter Dörverden Europäische Grauwölfe und Hudson-Bay-Wölfe. Sie wollen neutral über die Tiere informieren, deretwegen sich die Gemüter erhitzen, seit sie in Deutschland in freier Wildbahn wieder Fuß fassen. Bilder von blutigen, gerissenen Schafen prangen auf den Titelseiten der Boulevardpresse, Jäger fürchten die natürliche Konkurrenz, in der Nähe von Siedlungen herumlaufende Tiere befeuern menschliche Urängste vorm „bösen Wolf“. Andererseits beschönigen romantisierende Wolfbefürworter das Zusammenleben von Wildtier und Mensch. Im Wolfcenter könnt ihr euch selbst ein Bild von den Tieren machen, die bei uns in der Regel nicht in großen Rudeln, sondern in Familienverbänden zusammenleben.

Wolfcenter Dörverden, Kasernenstraße 2, 27313 Dörverden, https://www.wolfcenter.de

Baumwipfelpfad Harz in Bad Harzburg

Baumwipfelpfade gibt es inzwischen einige in Deutschland. Wer im Harz unterwegs ist, kann in Bad Harzburgs Kaltem Tal den Wald von oben betrachten und einiges über den Lebensraum lernen. Die Anlage ist weitestgehen barrierefrei und kann deshalb auch mit Kinderwagen und Rollstuhl befahren werden.

Baumwipfelpfad Harz, Baumschwebebahn Harz, Nordhäuser Str. 2b, 38667 Bad Harzburg, Telefon 05322/8777920, https://www.baumwipfelpfad-harz.de

Buchtipp

Noch mehr Kurztrips, ins Grüne und in viele Städte in ganz Deutschland, gibts in der Neuerscheinung Schnell mal weg! Deutschland im Bruckmann Verlag. Ein paar von den 500 Gründen, zuhause zu bleiben, stammen übrigens auch aus unserer Feder…

ISBN 9-783 734 320231, 29,99 €

 

Kommentar verfassen