Ausflug, Familie, Norddeutschland
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Friesengolf in Butjadingen – Ran an die Gummistiefel !

An der Nordseeküste, vor allem am Wattenmeer, heißt es ja eigentlich meist „Rin in die Gummistiefel!“… Doch zwischen Burhave und Tossens hat ein findiger Butjenter einst einen neuen Sport erfunden, also „Ran an die….“:

Man nehme Kinder-Gummistiefel, Bauschaum, Besenstiel – und fertig ist der Friesengolf-Schläger. Dazu Minifußbälle und ’ne große, unebene Wiese, in die 18 Blumentöpfe eingebuddelt sind. Zum Einlochen für die Bälle, versteht sich, ist ja Golf… Dann streut man ein paar schräge Hindernisse auf die Wiese und lässt, damit sich niemand einsam fühlt, auch noch ein paar Tiere drauf weiden.‘

So ungefähr muss es wohl in Reinhard Evers‘ Kopf vorgegangen sein, als er „einst“ – um 2008 – das Konzept Friesengolf austüftelte. Die Spielregeln sind einfach: Vier Menschen pro Mannschaft, alle schlagen gleichzeitig und wer die wenigsten Schläge braucht, gewinnt.

Evers‘ Tierleben

„Mama, Hilfe! Da sind Wildschweine!!“ – ruft das Kind, das schon mal vorgeprescht war auf die große Wiese. Der Rest des Teams kämpft noch damit, seine Bälle von der Vorwiese durch das Rohr unterm Tor und an den Matschpfützen vorbei aufs große Grün zu treiben. Wildschweine? Da waren von weitem doch nur Schafe zu sehen…?

Na ja, die fetten dunklen Hängebauchschweine sehen wirklich fast aus wie Kinderbuch-Wildschweine. Schafe wandern auch gemächlich übers Gras. Angst vor Querschlägern haben sie offenbar nicht. Und ein Lama zählt aufmerksam die Schläge mit.

Spaßfaktor hoch

Muss man alles nicht so ernst nehmen, aber Friesengolf ist gar nicht so einfach. Wir führen schnell unsere eigene Obergrenze von 25 ein, bevor wir an manchen Hindernissen in Frust verfallen… Friesentypisch geht es zwischen Bojen hindurch, einen kleinen Kinder-Leuchtturm mit Rutsche hinauf, über alte Kuhtränken oder durch eingebuddelte Autoreifen. Und dann springt der Ball einfach wieder zurück statt durch. Immer wieder. Oder liegt’s doch am Stiefel? Hätte ich den grünen nehemn sollen??? Tückisch sind auch die Wasserpfützen im Gras oder die manchmal auftretende Matschepampe. Zusammen 18 Bahnen quer über die Wiese. Manche Bahn, an deren Ende der Blumenpott wartet, finden wir nur dank der noch schwach zu erkennenden Rasenmäherspur…

Für einen echten Golfplatz an Evers‘ Hof Iggewarden hatte es aus irgendwelchen Gründen nicht gereicht. Also warum nicht einfach was Eigenes erfinden? Gedacht, gemacht. Ein Jahr später schon, 2009, lud der Platz neben seinem Hof zu den ersten Deutschen Meisterschaften im Friesengolf… Und 2013 zu den ersten Europameisterschaften. Aber das Gewinnen ist eigentlich Nebensache – Hauptsache meistens bringt es einfach Spaß.

Gut zu wissen

Hof Iggewarden liegt auf der Halbinsel Butjadingen grob in der Mitte. Neben Friesengolf gibt es einen Bauernladen, Küche und Kaffee, Tieregucken für Kinder plus immer wieder schräge Events.  www.hof-iggewarden.de

Alles über Butjadingen und was man sonst noch alles hier tun und erleben kann, darüber informiert der Tourismus-Service Butjadingen www.butjadingen.de

Mehr von Reisefeder zu Butjadingen hier und auch später…

 

Exakt puttende Schläger….

 

Der Recherchetrip wurde unterstützt von Tourismus-Service Butjadingen und TourismusMarketing Niedersachsen

Kategorie: Ausflug, Familie, Norddeutschland

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"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon" - so wahr! Also fuhr ich als Kind in Büchern um die Welt, bis nach Taka-Tuka-Land. Heute bin ich "in echt" unterwegs und schreibe manches Buch selber ;) Per Bahn, Pedale, Paddel und per pedes reise ich am liebsten, als Wissenschaftsjournalistin, Reiseautorin und Fotografin immer mit offenem Blick. Und einem Faible für Sprachen. In Bolivien und der Arktis, Australien, China oder Island. Slowenien, Polen. Finnland. Ach... Reisen!

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