Six feet under: Welfengruft Wolfenbüttel
Unter der Hauptkirche in Wolfenbüttel ruhen die Welfenfürsten und ihre Angehörigen in aufwändig verzierten Sarkophagen. Ein leicht morbider Ausflug in die Unterwelt.
Unter der Hauptkirche in Wolfenbüttel ruhen die Welfenfürsten und ihre Angehörigen in aufwändig verzierten Sarkophagen. Ein leicht morbider Ausflug in die Unterwelt.
Gerade jetzt in den etwas ruhigeren Tagen nach Weihnachten, wenn sich das Jahr langsam dem Ende neigt, die ersten Winterstürme durchs Land fegen. Da komme ich langsam zur Ruhe und denke an das vergangene Jahr zurück, welche Entbehrungen es durch die Pandemie gab – und noch gibt, aber auch welche schönen Momente und Stunden es mit unseren Kindern gab. Das sehr ungewöhnliche und schwierige Jahr hat auch mir ab und an Zeit geschenkt, durchzuatmen, nachzudenken. Da dachte ich plötzlich an den Morgen Anfang Dezember 2019 in einem bayerischen Kloster zurück. Die Zisterzienserinnenabtei Oberschönenfeld in Gessertshausen – keine 20 Minuten von Augsburg entfernt. Die Nonnen dort verbreiten nicht nur bei ihren Chorgebeten eine wunderschön ruhebringende mystische Aura.
Die Ernte war längst in der Scheune, die Bauarbeiten beendet. Es wurde langsam kälter und kälter, die langen dunklen Winterabende begannen. Die Maurermeister, Tagelöhner und Holzarbeiter suchten eine Beschäftigung. Da nahmen sich meist gläubige Wattenweiler ein scharfes Messer und ein Stück trockenes Lindenholz zur Hand. Sie tauchten ein in Jesu Christus‘ Welt und schnitzten, fassten und kreierten Szenen aus der Weihnachtsgeschichte. Mit den Jahrhunderten entstanden wunderschöne Krippenlandschaften von hoher Handwerkskunst, die in dieser Dichte für ein 600-Seelen-Dorf wie Wattenweiler in Bayerisch-Schwaben einmalig ist. Ich habe die Ausstellung „Wattenweiler Krippenparadies“ im Landkreis Günzburg vor ein paar Tagen besucht und war hin und weg von den über 70 liebevoll geschnitzten Hauskrippen mit ihren oft noch nicht mal handgroßen Figuren.
Noch im Halbdunkeln strömen hunderte von Gläubigen frühmorgens durch das winzige Dorf Lalibela auf 2630 Metern Höhe. In lange, weiße Gewänder gehüllt ziehen sie vorbei an einfachen, strohgedeckten Lehmhütten, offenen Feuerstellen und Getreidefeldern des heiligen Ortes in der zerklüfteten Hochebene im Nordosten von Äthiopien. Die orthodoxen Christen haben nur ein Ziel:
Um mich herum mit Ikonen geschmückte Wände, goldene prächtige Kronleuchter, imposante Marmorsäulen. Gold verzierte Heilige blicken auf mich herab. Die Sonne scheint nur einen Spalt zum Eingangsportal hinein. Eine mystische Stimmung herrscht in der farbenfrohen Ágios Nikolaos-Kathedrale mitten im quirligen Zentrum von Kos. Ich bin in der Hauptstadt der gleichnamigen griechischen Insel.
Kapstadt – eine meiner absoluten Lieblingsstädte – idyllisch gelegen zu Füßen des Tafelbergs und inmitten vieler tropischer Parks. Eine Metropole, die so unendlich viel zu bieten hat. Nicht nur gemütliche tolle Lokale, nette Boutiquen, legendäre Stadthotels mit viel, viel Geschichte – wie das legendäre, älteste Hotel Kapstadts: Mount Nelson. Nein, auch imposante, großzügige Weingüter, romantische kleine Fischerdörfer in der Kapregion, kilometerlange einsame Strände. Und doch würde ich jedem Gast, der das erste Mal in die zweitgrößte Stadt Südafrikas reist, wärmstens empfehlen, zuerst eine organisierte Tour in die Townships zu unternehmen. Das ist einfach wichtig, meine ich, um Südafrika besser zu verstehen – und seine Menschen.