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Die blauen Augen der Eifel

Die Eifel ist das Land der Vulkane. Wo einst die Lava brodelte, sprudeln noch heute zahlreiche Quellen – und blau leuchten die Maare.

Gerolstein lebt vom Wasser. Weltbekannt ist die Sprudel-Marke, ihre Mineralquellen liegen in der Vulkaneifel. Eine Besonderheit ist, dass das Gerolsteiner schon im Naturzustand ein bisschen sprudelig ist, bevor noch Kohlensäure hinzugefügt wird. Aus 24 Quellen werden täglich zwei Millionen Liter in Flaschen abgefüllt. Es gibt auch frei zugängliche Brunnenhäuschen wie die Lindenquelle, sogar aus Köln reisen Menschen an, um sich mit dem kostbaren Nass einzudecken.

Der Kyll-Radweg

Einige Liter des Mineralwassers fließen ungenutzt in die Kyll, der längste Fluss der Eifel. Eigentlich wollten wir den Kyll-Radweg ausprobieren, von Gerolstein über Bitburg nach Trier. Aber beim verheerenden Hochwasser im Juli 2021 ist auch das Flüsschen Kyll über die Ufer getreten und hat stellenweise den Radweg beschädigt. Also haben wir uns ohne Rad ein bisschen umgeschaut. Und wurden magisch angezogen von den Maaren, den „Augen der Eifel“. Vulkane formten einst die Landschaft, und die Maare sind im Prinzip mit Wasser gefüllte Vulkankrater. Die Wissenschaft zählt über 70 Maare. Darunter sind heute nur noch wenige Kratermulden, die in ihrem Inneren Wasser haben.

Das Schalkenmehrener Maar ist fast kreisrund

Magische Maare

Maare wirken magisch, und besonders auch der Laacher See (okay, genau genommen ist er gar kein Maar, sondern bloß ein mit Wasser gefüllter Einsturzkrater, eine Caldera. Sei’s drum…). Gasblasen steigen blubbernde vom Seegrund auf – ein Gruß aus der Tiefe des zwar schlafenden, aber nicht ganz untätigen Vulkans. Der letzte großer Ausbruch war vor gut 13.000 Jahren.

Laacher See mit Maria Laach

Idyll: Laacher See

Der Laacher See wurde 2021 zum Lieblingssee in Rheinland-Pfalz gekürt. Am Ufer liegt das bedeutendste kulturelle Highlight der Eifel: Die Benediktinerabtei Maria Laach.

In der sechstürmigen romanischen Basilika lauschen wir mittags gegen zwölf den gregorianischen Gesängen der Mönche. Im Kloster leben, beten und arbeiten derzeit 35 Mönche. Es gibt eine wunderschöne alte Bibliothek mit Wendeltreppe in der Mitte, da denkt man sofort an Harry Potter und die Bibliothek von Hogwarts.

Besuchermagnet mit eigener Quelle

See und Kloster liegen idyllisch eingebettet in Wald und Wiesen. Die Abtei selbst ist ein Allround-Betrieb, u.a. mit Gärtnerei, Keramikwerkstatt, Kunstschmiede, Hotel und Gastronomie.

Perfekt vermarktet, schlendern jährlich rund 700.000 Besucher durch die Anlage. Schließlich, last not least, auch in Maria Laach sprudelt es, das Eifler Wasser: Das Kloster besitzt eine eigene Quelle.

Besuchermagnet: Das Kloster Maria Laach

Reisetipp

Die Nacht der Vulkane in der Region Laacher See findet vom 24. bis 31. Juli 2022 statt. Alles dreht sich dann rund um den Vulkanismus, es gibt Vorträge, Konzerte, geführte Wanderungen.

Weitere Eifel-Infos: www.eifel.info

Alle Fotos ohne Kennzeichnung: Copyright Karin Kura

Die Reise erfolgte auf Einladung von Rheinland-Pfalz-Tourismus und Eifel Tourismus.

Mehr Rheinland-Pfalz haben wir hier: Ruwer-Radweg und Saar-Hunsrück-Steig

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Draußen ist es am schönsten. Egal, ob als Reisejournalistin oder privat, unterwegs in der Natur bin ich am liebsten. Aber bloß nicht frieren! So klingt es vielleicht komisch, dass ich von Haus aus Skandinavistin bin, in Norwegen habe ich gelebt. Und dann die Himmelsrichtung gewechselt. Jetzt reise ich oft in Richtung Süden, nach Spanien. Karge Landschaften ziehen mich magisch an, besonders Wüsten. Alle Wüsten dieser Welt besucht zu haben, das wäre ein Traum!

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